Pressemitteilungen

Zum neunten Mal: Kuchenschlacht in der Tee- und Wärmestube

Zum neunten Mal: Kuchenschlacht in der Tee- und Wärmestube 1
Gemeinsam für mehr menschliche Wärme: SPD-Fraktionsvorsitzende Cordula Klein, Stadträtin Janine Wolter und die stellv. Fraktionsvorsitzende Nilgün Hascelik (v.re.)

Ausgestattet mit den blauen „Armut eine Stimme geben“-T-Shirts packten auch dieses Jahr unsere Fraktionsvorsitzende Cordula Klein zusammen mit ihrer Stellvertreterin Nilgün Hascelik, ihrer Schwester Nalan sowie Felix mit an, um rund 1000 Stücke Kuchen an die Gäste der Tee- und Wärmestube in Neuköllns Weisestraße zu verteilen. Erneut mit Freude dabei: Unser Stadträtin für Bildung, Schule, Kultur und Sport, Janine Wolter. Aber nicht nur das: Sie brachten auch mehrere selbstgebackene Kuchen mit: Ihre leckeren Schokokuchen, Käse- und Kirschkuchen sowie der Apfelstreuselkuchen waren im Nu verteilt. Weitere Kuchenspenden kamen von der Popband Sepiamusic und von Kaufland, darunter weitere Fruchtcremetorten und die beliebte Schwarzwälder Kirschtorte. So verwandelte sich die Tee- und Wärmestube für einige Stunden in ein Kuchen- und Tortenparadies. Für die vielen Gäste gab es auf Wunsch obendrauf noch hochwertige Schokospezialitäten, die Edeka Ulrich spendete. Von den dankbaren Gästen wird die Veranstaltung, die seit neun Jahren am Pfingstmontag stattfindet, liebevoll „Kuchenschlacht“ genannt. Die „Tortenschlacht“ steht symbolisch für die Verbindung von praktischer Hilfe und menschlicher Wärme – ein Projekt, das Armut sichtbar macht und Gemeinschaft stiftet“, erklärt Thomas De Vachroi, der als Armutsbeauftragter der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg – oberschlesische Lausitz, die Kuchenschlacht Jahr für Jahr mitgebetet. Wer an diesem denkwürdigen Tag einen Blick in die Tee-und Wärmestube warf, blickte durchweg auf zufriedene Gäste.

Zum neunten Mal: Kuchenschlacht in der Tee- und Wärmestube 2
Neuköllns Kulturstadträtin Janine Wolter überreicht den Kuchen

Auch wenn sich zu Beginn der Veranstaltung nur wenige Gäste einfanden, füllte sich der Raum von Stunde zu Stunde. Schließlich wurden rund 100 Gäste mit frisch gebrühtem Kaffee und Kuchen bewirtet. Dafür standen mehr als 20 frohgelaunte Helferinnen und Helfer bereit. So ließ der exzellente Service keine Wünsche offen. Älteren gehbehinderten Menschen, die im hinteren Raum Platz nahmen, wurde die Wunschbestellung an den Tisch gebracht. In der Schlussrunde konnten sich alle, die den Wunsch verspürten, noch Kuchen und Torte mit nach Hause nehmen, was viele Gäste dankbar nutzten. Dafür wurden die Teile gut und sicher verpackt, um auch einen längeren Transportweg zu überstehen. Denn längst kommen auch Gäste aus anderen Stadtteilen, weil es herumgesprochen hat, dass in der Neuköllner Tee-und Wärmestube der Gast König ist. „Ein Stück Kuchen ist für viele Menschen keine Selbstverständlichkeit. Umso schöner war es, in so viele glückliche Gesichter zu blicken. Es sind die kleinen Dinge, die zählen – und das Wissen, gemeinsam etwas Gutes zu tun“, meint Nilgün Hascelik. „Ohne euch würde es nicht funktionieren,“ sagte De Vachroi und dankte allen, die mitgewirkt haben an diesem traditionellen Pfingstmontag.

Zum neunten Mal: Kuchenschlacht in der Tee- und Wärmestube 3

Zum 28. Mal – Gelebter Gemeinsinn beim Sportbadpokal

Zum 28. Mal – Gelebter Gemeinsinn beim Sportbadpokal 4
Sportstadträtin Janine Wolter (li.) und der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Marko Preuß (re.) übergaben die Medaillen

Traditionell zu Pfingsten engagiert sich unsere SPD Fraktion auch beim Internationalen Sportbad-Pokal der Schwimmgemeinschaft Neukölln der in diesem Jahr am 7. und 8. Juni stattfand. Dafür greift die Fraktion tief in die „Pokalkasse“, in die jeder Bezirksverordnete einen Geldbetrag von seiner Aufwandsentschädigung einzahlt. Der diesjährige Sportbadpokal fand an zwei Tagen im Sportbad Britz statt. Für unsere stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Max von Chelstowski, Peter Scharmberg und Marko Preuß war es ebenso eine große Freude, Medaillen und Pokale an die jungen Sportlerinnen und Sportler zu vergeben. Am Pfingstsonntag mit an Bord war unsere Stadträtin für Bildung, Kultur und Sport, Janine Wolter. Auch sie absolvierte mit viel Herzblut den mehrstündigen Medaillenvergabe-Marathon.

Der „Sportbad-Pokal“ der Schwimm-Gemeinschaft Neukölln e.V. Berlin wurde von Dietrich Bolz, einem langjährigen Schwimmwart begründet. Seine Idee: Er wollte eine Sportveranstaltung für junge Schwimmer*innen durchführen, die mehr ist als ein fairer Schwimmkampf. Sein Wunsch war es, dass den jungen Sportler*innen während der Sportveranstaltung Zeit und Gelegenheit geboten wird, sich zu begegnen und kennenzulernen. Wie das geht, zeigt ein Blick auf das Gelände während der Wettkämpfe. Auf den großen Grünflächen stehen Jahr für Jahr Zelte, gibt es, organisiert von vielen ehrenamtlichen Kräften, ein großartiges Angebot an Speisen sowie alkoholfreien Getränken und viele Sitzgelegenheiten, um einander ins Gespräch zu kommen. Dementsprechend ist die Stimmung im Schwimmbad im Kleiberweg Jahr für Jahr ausgezeichnet. Auch in diesem Jahr feuerten am Rande des Schwimmbeckens jede Menge Zuschauer die Schwimmer*innen an, die sportlich ihr Bestes gaben. Zur Würde des internationalen Schwimmwettkampfs tragen auch erfahrene Schiedsrichter*innen bei, die mit professioneller Zeitmessung arbeiten.

Zum 28. Mal – Gelebter Gemeinsinn beim Sportbadpokal 5
Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Scharmberg verlieh die Medaillen

Zum 28. Sportbadpokal waren Teams aus vielen deutschen Bundesländern sowie Schwimmer*innen aus insgesamt fünf verschiedenen Ländern am Start. Neben Deutschland waren Dänemark, Litauen, USA und Frankreich vertreten, wobei Dänemark gleich mit fünf Vereinen anreiste. Insgesamt waren 872 Teilnehmer*innen aus 34 Vereinen in den verschiedensten Schwimmdisziplinen am Start, sodass 4174 Einzelstarts und 104 Starts für Staffeln absolviert wurden. In der Mannschaftswertung belegte die VG 17 – Glostrup / Vest-Brøndby aus Dänemark mit 911 Punkten den 1. Platz. Platz 2 ging an die Zehlendorfer TSV von 1888 e.V. mit 506 Punkten. Den 3. Platz errang die SG Steglitz Berlin mit 467 Punkten.

Zum 28. Mal – Gelebter Gemeinsinn beim Sportbadpokal 6

Dietrich Bolz ist im Jahre 2003 mit nur 50 Jahren viel zu früh verstorben. Ihm zu Ehren trägt der Sportbadpokal den Zusatz „Dietrich-Bolz-Gedächtnis-Schwimmen“. In Erinnerung daran, dass Dietrich Bolz einmal im Jahr 2001 als Laie die 100 Meter Brust schwamm und damit seinen einzigen Schwimmwettkampf absolvierte, wird für die punktbeste Leistung über 100 Meter Brust der „Dietrich-Bolz-Pokal“ verliehen. Er ging in diesem Jahr an die dänische Schwimmerin Alma Thaysen (Jahrgang 2011) vom Ringsted Svømmeklub. Sie schwamm die Strecke in 1:15,78 Minuten und erreichte 606 Punkte.

„Die Siegerehrungen mit  Medaillen- und Pokalvergabe beim Internationalen Sportbadpokal bereitet uns stets große Freude. Die Ehrenamtler der SG Neukölln leisten hier als Gastgeber für die Kinder und Jugendlichen Großartiges: Sportveranstaltungen wie der Sportbadpokal verbinden Menschen unterschiedlicher Kulturen über Grenzen hinaus und schaffen erlebten Gemeinsinn. Herzlichen Dank dafür an alle, die das ermöglichten“, sagt unser langjähriger stellvertretender Fraktionsvorsitzender Scharmberg.

Zum 28. Mal – Gelebter Gemeinsinn beim Sportbadpokal 7

Pressemitteilung: Benennung einer Neuköllner Schule nach Margot Friedländer

Die SPD-Fraktion Neukölln hat heute mit einem Antrag (Drs. 1801/XXI) in der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln gefordert, dass sich das Bezirksamt für die Benennung einer Schule im Bezirk Neukölln nach Margot Friedländer einsetzen möge.

Als junges Mädchen lebte Margot Friedländer mit ihrer Familie in der Neuköllner Geygerstraße. In persönlichen Gesprächen betonte sie mehrfach, dass sie für eine kurze Zeit auch in Neukölln zur Schule gegangen sei.

Margot Friedländer überlebte die Shoah und kehrte nach über 80 Jahren des Exils nach Berlin zurück, um sich bis zuletzt für Demokratie, Zusammenhalt und Menschlichkeit einzusetzen – insbesondere im Dialog
mit Kindern und Jugendlichen.

An Margot Friedländers Schicksal und ihren Mut muss auf geeignete Weise erinnert werden. Die Benennung einer Schule nach Margot Friedländer an einem ihrer ehemaligen Wohnorte würde ihren Einsatz für die jungen Menschen in unserem Land würdigen, die öffentliche Erinnerung aufrechterhalten und als Ausdruck der Schulwerte ihre Botschaft an nachkommende Generationen weitertragen.

250528 PM Benennung einer Neuköllner Schule nach Margot Friedländer

Eine Familie im Widerstand – Vier Stolpersteine erinnern an die Familie Adler / Mannaberg

Eine Familie im Widerstand - Vier Stolpersteine erinnern an die Familie Adler / Mannaberg 8
Gabriela Gebhardt, Michael Morsbach und Stadträtin Janine Wolter (mi,. v. li.) wohnen dem ehrenden Gedenken bei

Rund 100 Menschen nahmen am 22. Mai an einer bewegenden Stolpersteinverlegung für die Familie Adler/ Mannaberg teil. Neben unserer Stadträtin für Bildung, Kultur und Sport, Janine Wolter, kamen unter anderem der Kulturattaché der dänischen Botschaft, Mathias Sonne sowie unsere stellvertretende Fraktionsvorsitzende Gabriela Gebhardt und Fraktionär Michael Morsbach. Auch nahmen der Leiter des Museums Neukölln, Dr. Matthias Henkel, sowie Schülerinnen und Schüler des Campus Rütli und der Heinrich-Mann-Schule in Buckow teil. Die Patenschaft für die Stolpersteine hatten Thomas Kasper und seine Tochter Jukunda übernommen, sie recherchierten rund zehn Jahre zur Geschichte der Familie Adler/ Mannaberg.

„Meine Tochter hat eine kleine Familie gegründet. Sie ist jetzt hier, mit ihrem Sohn, dem kleinen Janne. Janne ist im März zur Welt gekommen. Meine Tochter ist 29 Jahre alt. 29 Jahre – genau so alt war Hans Georg Mannaberg, als sein Leben endete. Diese Altersgleichheit bedrückt mich sehr. Anstatt die Chance auf Leben und Familie zu haben, wurde Hans Mannaberg ausgegrenzt, verfolgt und schließlich ermordet“, sagt Kasper zu Beginn seiner Rede mit Blick auf seine Tochter Jukunda, die ihr Baby im Arm wiegt.

Eine Familie im Widerstand - Vier Stolpersteine erinnern an die Familie Adler / Mannaberg 9
Kulturattaché Sonne, Thomas Kasper, Jukunda Kasper und Stadträtin Janine Wolter (v.li.)

Dann schildert er, wie sie auf die Idee kamen, zur Familie Adler/ Mannaberg zu forschen. Anlass war ein Bild von Gisela Mannaberg, das Thomas Kasper in den Fotokisten seiner Mutter fand. „Es fiel mir auf, weil ich die Frau nicht zuordnen konnte. Sie trägt auf dem Bild einen Morgenmantel meiner Großmutter, gehörte aber nicht zur Familie“, erzählt er. Er habe seine Mutter nach der Frau gefragt. Sie habe geantwortet, dass sie eine jüdische Freundin ihrer Eltern gewesen sei, die sie zur Flucht über Holland nach Skandinavien verholfen hatten. Kaspers Großeltern Elise und Otto Mäder waren im Widerstand gegen das NS-Regime aktiv und an vielen Aktionen beteiligt. Im Widerstand gegen das Naziregime waren auch die Mitglieder der Familie Adler. Der jüdische Schriftsteller und Buchdrucker Joseph Adler war ein bedeutender Vertreter des deutschen Expressionismus und veröffentlichte zahlreiche Beiträge in der Zeitschrift „Der Sturm. Monatsschrift für Kultur und die Künste“. 1937 wurde er von einem SA-Trupp brutal misshandelt und erlag 1939 den Spätfolgen dieses Angriffs. Er war einer der produktivsten Autoren der expressionistischen Zeitschrift „Der Sturm“, in der Autoren und Künstler wie Alfred Döblin, Else Lasker-Schüler, Oskar Kokoschka, Heinrich Mann und viele andere veröffentlichten – ein Intellektueller. Joseph Adler war vollständig in Vergessenheit geraten, bis der Bibliothekar Dr. Volker Pirsich, der zur Zeitschrift „Der Sturm“ forschte, begann, dessen Biografie zu schreiben. Pirsich fand auch heraus, dass die Kinder Georg und Gisela Mannaberg aus ihrer ersten Ehe mit Bruno Mannaberg stammten, er starb am 18. Januar 1917.

Eine Familie im Widerstand - Vier Stolpersteine erinnern an die Familie Adler / Mannaberg 10
Gisela Mannaberg

Anna Lotte Adler überlebte den Nationalsozialismus. Sie war jedoch schwerwiegenden Repressionen ausgesetzt – sowohl aufgrund ihrer jüdischen Ehe als auch wegen ihrer Mitgliedschaft in der KPD. Sie engagierte sich aktiv im Widerstand gegen das NS-Regime, So verteilte sie Flugblätter. 1942 wurde sie verhaftet, da sie – wie ihr Sohn – verdächtigt wurde, an dem Brandanschlag auf die nationalsozialistische Propaganda-Ausstellung „Das Sowjetparadies“ beteiligt gewesen zu sein. Mangels Beweisen wurde sie schließlich wieder freigelassen.

Hans Georg Mannaberg nahm im Widerstand den Namen Hans Adler an, wohl weil der Name Adler nicht jüdisch klang. Er war 20 Jahre alt, als die Nazis an die Macht kamen. Innerhalb von neun Jahren wurde wurde er dreimal verhaftet, was zeigt, dass sein Wille zum Widerstand ungebrochen war. Er kam ins KZ, es gab Hausdurchsuchungen und sein Stiefvater wurde ermordet. Doch Hans Georg Mannaberg machte weiter, arbeitete in verschiedenen Widerstandsgruppen, gehörte unter anderem dem Kreis der Frauen und Männer um Werner Steinbrück aus Britz an und kooperierte mit der größten jüdischen Widerstandsgruppe im Deutschen Reich, der Herbert-Baum-Gruppe. Nach dem Brandanschlag auf die antisowjetische Propagandaausstellung „Das Sowjetparadies“ im Berliner Lustgarten wurden er und die meisten Mitglieder der Steinbrück- und Baum-Gruppe verhaftet, abgeurteilt und hingerichtet.

Eine Familie im Widerstand - Vier Stolpersteine erinnern an die Familie Adler / Mannaberg 11
Gabriela Gebhardt legt Rosen nieder

Seine Schwester Gisela Mannaberg war es, die die zwei größten Widerstandsgruppen, die es Ende der 30er-Jahre in Berlin gab, zusammenbrachte: das Widerstandsnetz der Uhrig-Gruppe und die Herbert-Baum-Gruppe. Die Uhrig-Gruppe bestand aus bis zu 20 betrieblichen Gruppen, meist aus Rüstungsbetrieben, die Fremdarbeiter schützten, Sabotage betrieben und sogar Streiks organisierten. Geleitet wurde diese Widerstandsgruppe von Robert Uhrig. Der Herbert-Baum-Gruppe gehörten überwiegend junge jüdische Berliner an. Sie gingen oft sehr forsch vor und konnten die Machthaber täuschen, indem sie die Repressalien einfach umgingen, berichtet Thomas Kasper. So trugen sie häufig nicht den gelben Stern. Stattdessen besorgten sie sich Ausweise französischer Fremdarbeiter – diese konnten sich nämlich frei in Berlin bewegen.

Die Flucht von Gisela Mannaberg nach Dänemark gelang. Sie überlebte und gründete nördlich von Kopenhagen eine eigene Familie, wo sie bis 2008 lebte. Sie heiratete den Dänen Vagn Rud Christensen und lebte mit ihm bis 2008 in Lyngby bei Kopenhagen, berichtete der dänische Kulturattaché Mathias Sonne. Er gedachte der „stillen Helden, die sich in Deutschland und Dänemark für Juden und andere Verfolgte einsetzten und Leben retteten. Auch in Dänemark wurden viele Tausend Jüdinnen und Juden vor der Verfolgung durch die Nazideutschen im Oktober 1943 – nach dem August-Aufstand und dem Zusammenbruch der dänischen Zusammenarbeitspolitik – nach Schweden transportiert und dadurch gerettet. „Und in den letzten wirren, tragischen, ja fast verrückt selbstmörderischen Monaten des Zweiten Weltkriegs wurden zigtausende skandinavische Juden aus deutschen Konzentrationslagern in der Aktion der ‚Weißen Busse‘ gerettet“, so Sonne. Schließlich hätten diese stillen Helden bewiesen „dass man auch in der dunkelsten Stunde menschlich handeln kann“, betonte der Kulturattaché. „Was würde ich tun, wenn es in meinem Land Ausgrenzung, Krieg, Hunger und Vertreibung gäbe? Diese menschliche, ja vielleicht menschlichste Frage dürfen wir nie vergessen“, sagte Sonne zum Schluss seiner Rede. 

Eine Familie im Widerstand - Vier Stolpersteine erinnern an die Familie Adler / Mannaberg 12
Hans Georg Mannaberg

„Mein Dank gilt den Stolpersteinpaten Thomas Kasper und seiner Tochter Jukunda. Angesichts des zunehmenden Antisemitismus und Rassismus auch hierzulande ist es wichtig, an den Mut der Widerstandskämpfer*innen in der NS-Zeit zu erinnern. Noch haben wir die Chance, uns mit wenig Risiko den zum Teil terroristischen Angriffen von rechts mit den Mitteln der Demokratie und des Rechtsstaates entgegenzustellen und die Rechtsextremen daran zu hindern, an die Macht zu kommen. Diese Chance können all jene ergreifen, die die gelebten Werte der Demokratie schätzen und um die zerstörerische Kraft einer von Hass, Ausgrenzung und Rassismus geprägten Ideologie wissen“, meint unsere stellvertretende Fraktionsvorsitzende Gebhardt.

Es liege in unserer Verantwortung, gegen Ausgrenzung und Diskrimierung aktiv anzukämpfen. „Wir müssen offen und respektvoll miteinander umgehen, damit wir eine Gesellschaft schaffen, in der jeder Mensch unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder Glauben gleiche Rechte hat“, sagte Ahmed, Schüler der Rütli Schule, die einst auch Gisela Mannaberg besuchte.  

Unser Stadträtin Wolter dankte vor Ort den Initiatoren der Stolpersteinverlegung für ihr Engagement und den Besuchern für ihr Kommen. Sie betonte in ihrer Rede, dass es angesichts der derzeitigen gesellschaftlichen Entwicklungen wichtig sei, solche Momente gemeinsam zu gestalten. Es gelte, Dinge, die uns auseinandertreiben, sowie Gewalt und Hass fördern, nicht zuzulassen. Wichtig sei, „das im Herzen weiterzutragen, was uns als Gesellschaft eint: „Um es mit Margot Friedländer zu sagen: Seid Menschen.“

Eine Familie im Widerstand - Vier Stolpersteine erinnern an die Familie Adler / Mannaberg 13

Erinnerung und Mahnung: Tschechisch-Deutsche Ausstellung zum Ende des Zweiten Weltkriegs

Erinnerung und Mahnung: Tschechisch-Deutsche Ausstellung zum Ende des Zweiten Weltkriegs 14
Sahen die Ausstellung: Gabriela Gebhardt und Karin Korte mit SPD-Fraktionsvorsitzender Cordula Klein (v.li.)

Die Ausstellung „Už nikdy! Niemals wieder“ im Rathaus Neukölln erinnert an das Ende des Zweiten Weltkriegs und das Leid unter nationalsozialistischer Gewaltherrschaft. Sie entstand als tschechisch-deutsches Gemeinschaftsprojekt mit 20 Tafeln, die Orte des Widerstands und der Erinnerung in Berlin und Tschechien dokumentieren. Der Anlass: 80 Jahre Kriegsende – eine Mahnung gegen Diktatur, Krieg und das Vergessen. Initiiert wurde das Projekt von den „Freunden Neuköllns“ und dem Verein KoMed in Zusammenarbeit mit Neuköllns Partnergemeinden in Prag 5 und Ústí nad Orlicí. Inspiriert wurde die Ausstellung von einem Foto mit Kirchenglocken vor der Kulisse von Prag. Die Glocken wurden nach der Besetzung der Tschechoslowakei durch die Deutschen im „Reichsprotektorat Böhmen und Mähren“ im Laufe der Jahre abgehängt, um sie für Kanonen einzuschmelzen, berichtete Bertil Wewer, Vorsitzender der Freunde Neuköllns, zur Ausstellungseröffnung. Zugegen waren auch unsere Fraktionsvorsitzende Cordula Klein, ihre Stellvertreterin Gabriela Gebhardt mit ihrer Mentee Nora Sturm sowie unsere ehemalige Stadträtin für Bildung, Kultur und Sport, Karin Korte.

Erinnerung und Mahnung: Tschechisch-Deutsche Ausstellung zum Ende des Zweiten Weltkriegs 15
Lud zur Ausstellungseröffnung ins Rathaus Neukölln: Bezirksbürgermeister Martin Hikel (mi. hinten) mit der tschechischen Delegation um den Gesandten-Botschaftsrat Petr Kubera und Lukáš Herold, Bürgermeister von Prag 5 und den Freunden Neuköllns

Mit der Ausstellung werden vor allem Orte aus der Nachbarschaft aufgezeigt, an denen man im Alltag vorbeigeht und die doch an das Leid und Elend von Diktatur und Krieg erinnern. Für Neukölln wurden unter anderem das ehemalige Frauen-KZ in der Sonnenallee, das „Friedhofslager“ der Kirchen an der Hermannstraße, das an Zwangsarbeit erinnert, und die Frauenklinik im Mariendorfer Weg ausgewählt. Dort wurde Hebammenschülerinnen Rassenhygiene beigebracht, und sie wurden angehalten, missgebildete Kinder zu melden, die schließlich der Euthanasie zum Opfer fielen.

Auf den Tafeln für Prag 5 steht der Widerstand gegen die deutsche Besatzung im Fokus – exemplarisch erzählt am Schicksal der Pharmaziestudentin Libuše Nachtmannová, die im KZ Ravensbrück überlebte. Auch persönliche Geschichten wie die der jüdischen Überlebenden Eva Dobšíková werden erzählt. Die damals Siebenjährige überlebte versteckt bei einem Postmeister – immer mit dem Blick auf ein Glas Gift, das zum Symbol der ständigen Bedrohung wurde. Das Gift sollte sie nehmen, falls die Mutter von der Gestapo verhaftet wird. Von 118.000 Juden im „Reichsprotektorat Böhmen und Mähren“ überlebten nur 30.000, 69.000 wurden ermordet.

Erinnerung und Mahnung: Tschechisch-Deutsche Ausstellung zum Ende des Zweiten Weltkriegs 16

Mit der Ausstellung dokumentiert wird auch der vielfältige Widerstand von Menschen aus Ústí nad Orlicí, der Einmarsch der Roten Armee in den Ort und die Vertreibung eines Teils der Deutschen, die am 12. Juli 1945 begann und bis 1956 andauerte.

Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des tschechischen Botschafters Jiří Čistecký und Bezirksbürgermeister Martin Hikel. Zur Ausstellungseröffnung am 7. Mai erschienen der Gesandte-Botschaftsrat Petr Kubera als stellvertretender Botschafter und die Erste Botschaftssekretärin für Kultur, Presse, Bildung und Innenpolitik, Lydie Holinková, von der tschechischen Botschaft. Aus den Neuköllner Partnergemeinden in der Tschechischen Republik kam aus Prag 5 der neue Bürgermeister Lukáš Herold. Auch Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung aus Ústí nad Orlicí sowie eine Delegation der Rixdorfer Freunde aus Horní Čermná nahmen an der feierlichen Eröffnung teil.

Erinnerung und Mahnung: Tschechisch-Deutsche Ausstellung zum Ende des Zweiten Weltkriegs 17
Nora Sturm mit Karin Korte (v.li.)

„In der Verantwortung vor unserer Geschichte setzt die Ausstellung ein wichtiges Zeichen gegen Krieg und Gewaltherrschaft“, sagte Hikel zur Ausstellungseröffnung. Die Einschmelzung von Glocken „für todbringende Kanonen“ ist für Hikel „ein Wahnsinn“. Für Bürgermeister Herold ist die Ausstellung Teil der gemeinsamen Bemühungen zur Stärkung des transgenerationalen und grenzüberschreitenden Dialogs, der heutzutage besonders wichtig sei. „Heute, da die Welt erneut mit den Herausforderungen der Intoleranz und Polarisierung konfrontiert ist, müssen wir daran erinnern, zu welchem Ausmaß die Vernachlässigung von Menschlichkeit und Demokratie führen kann“, betont Petr Hájek, Bürgermeister von Ústí nad Orlicí, in seinem Grußwort zur Ausstellung. Er konnte aus wichtigen Termingründen nicht zur Eröffnung nach Neukölln kommen. Die Ausstellung leistet einen wertvollen Beitrag für die Deutsch-Tschechische Verständigung. „Sie ist sehr sehenswert und hat mich tief beeindruckt. Insbesondere auch das Bild von der KZ Außenstelle Sachsenhausen in der Sonnenallee. Geschichte muss lebendig und anschaulich bleiben, sonst vergisst man schnell, was einmal war“, meint unsere Fraktionsvorsitzende Klein.

Die Ausstellung ist noch bis zum 4. Juni 2025 im Rathaus Neukölln zu sehen.
Öffnungszeiten: Mo–Fr, 8–18 Uhr (an Feiertagen geschlossen). Eintritt frei.

Erinnerung und Mahnung: Tschechisch-Deutsche Ausstellung zum Ende des Zweiten Weltkriegs 18

„Rote Schuhe“ vor dem Neuköllner Rathaus

„Rote Schuhe“ vor dem Neuköllner Rathaus 19
Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen: Stadträtin Janine Wolter, die stellv. Fraktionsvorsitzende Gabriela Gebhardt und Andreas Domann (v.re.)

Am 7. Mai versammelten sich rund 300 Frauen und Männer vor dem Rathaus Neukölln, um gegen Gewalt an Frauen zu protestieren. Sie gedachten mit der Aktion „Rote Schuhe“ jener Frau, die am 17. April 2025 mutmaßlich von ihrem Ex-Partner vor den Augen ihrer vier Kinder in Britz erstochen wurde. Weltweit hat sich das Aufstellen roter Schuhe in Gedenken an die getöteten Frauen als Symbol etabliert.

Die Aktion „Rote Schuhe“ der Anti-Gewalt-Projekte Berlin kommt bei jedem Femizid zusammen, um gemeinsam den getöteten Frauen zu gedenken, ein Zeichen gegen patriarchale Gewalt zu setzen und ihren politischen Forderungen Ausdruck zu verleihen. Veranstaltet wurde die Protestaktion von einer Gruppe aus Mitarbeitenden von Anti-Gewalt-Projekten in Berlin, darunter Mitarbeiter*innen von Frauenhäusern und Beratungsstellen gegen häusliche Gewalt.
„Die Zustände in unserem Arbeitsfeld sind nicht mehr tragbar. Es gibt viel zu wenig Stellen, um den hohen Bedarf an Unterstützung zu decken; Die Sorge um die vielen Frauen, die keinen Schutzplatz finden, ist nicht mehr zumutbar. Deswegen legen wir unsere Arbeit am Mittwoch nieder – zumindest während des Gedenkens an die Verstorbene“, begründet eine der Organisatorinnen die Aktion.

„Rote Schuhe“ vor dem Neuköllner Rathaus 20

„Solange sich politisch nichts ändert, solange Männer nicht wirksam daran gehindert werden, ihre (Ex-)Partnerinnen zu töten, solange werden wir unseren Alltag unterbrechen, um diesen Frauen zu gedenken – jeder Einzelnen von ihnen. Das ist das Mindeste, das wir tun können“, so die Organisatorin weiter. Die Gruppe fordert die Umsetzung der Istanbul-Konvention, den bundesweiten Ausbau der Frauenhausplätze, bezahlbaren Wohnraum und sozialen Wohnungsbau, therapeutische Angebote für Betroffene, barrierefreie Zugänge zu Frauenhäusern, verpflichtende Fortbildungen zu häuslicher Gewalt – etwa bei der Polizei, für Richter*innen und Jugendämter. Gefordert wird auch Primärprävention durch Bildungsarbeit an Schulen und die Zusammenarbeit von Polizei, Justiz und Frauenhäusern zum Schutz hochgefährdeter Frauen und Kinder.

Mit ihren Forderungen stoßen die Frauen bei unserer SPD auf offene Türen. In Berlin stehen – verteilt auf acht Frauenhäuser, die Berliner Clearingstelle und Frauenschutzwohnungen – aktuell insgesamt 521 Schutzplätze für von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder zur Verfügung. Zusätzlich bietet Berlin rund 170 Schutzplätze in Zufluchtswohnungen und rund 160 Schutzplätze in Zweite-Stufe-Wohnungen an und verfügt damit über insgesamt 851 Schutzplätze. Das „entspricht etwa 2,20 Plätzen pro 10.000 Einwohner – ein bedeutender Fortschritt im Vergleich zum Bundesdurchschnitt von 0,82 Plätzen pro 10.000 Einwohner“, so unsere Sprecherin für Gleichstellung und Frauen im Berliner Abgeordnetenhaus, Miriam Golm. Zudem ist das neunte Frauenhaus, das barrierefrei sein wird, bereits im Bau. Außerdem sieht der Landesplan zur Umsetzung der Istanbul-Konvention 134 Einzelmaßnahmen zum Schutz von Frauen und Mädchen vor Gewalt vor. Unsere Sprecherin für Gleichstellung und Frauen, Miriam Golm, gibt zu bedenken, dass Gewaltschutz ein Querschnittsthema ist, das alle Ressorts betrifft und nicht allein durch die Bereitstellung von Schutzplätzen gelöst werden kann. „Wir müssen umfassend ansetzen – von der Prävention über die Bereitstellung sicherer Unterkünfte bis hin zur Unterstützung bei der Wiedereingliederung in ein gewaltfreies Leben“, so Golm. Von daher kritisierte sie im Februar des Jahres mit aller Schärfe, dass die CDU-Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch im Februar des Jahres – entgegen der Absprachen und eigenmächtig – zentrale Projekte und Förderungen im Bereich der Demokratiebildung und auch der Gewaltprävention gestrichen hat. So etwa das Präventionsprojekt an Grundschulen von BIG e.V. (Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen). Gut nur, dass unsere Senatorinnen für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung  Cansel Kiziltepe, sowie unsere Senatorin für Inneres und Sport, Iris Spranger, einige Projekte – wie das von BIG – vor dem Aus retten konnten und in ihre Ressorts überführten.

„Rote Schuhe“ vor dem Neuköllner Rathaus 21

„Das ist ein wichtiges Projekt, das Kinder bestärkt, häusliche Gewalt zu erkennen und sich Hilfe zu holen. Und umso wichtiger, dass wir dieses Projekt nun von SPD-Seite erhalten können“, so Golm.

Wie stark sich unsere SPD vom Bezirk bis zum Land und darüber hinaus für den Schutz von Frauen auch in Zeiten knapper Kassen einsetzt, zeigt auch der Ankauf des Hauses von Evas Obdach in Neuköllns Fuldastraße für 1,9 Mio. Euro. Dafür hatte sich unsere Fraktion seit Langem in der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln von Berlin und in Gesprächen mit verschiedenen Instanzen eingesetzt. Schließlich ist häusliche Gewalt ein häufiger Grund, warum Frauen in die Wohnungs- und Obdachlosigkeit geraten. Um sie vor weiterer Gewalt zu schützen, sind spezielle Schutzräume und spezielle Hilfsangebote wie die von Evas Obdach extrem wichtig.

„Der jüngste Femizid in Neukölln macht in traurigster Weise deutlich, dass häusliche Gewalt zum Alltag – auch in Neukölln – gehört. Das ist nicht hinnehmbar. Von daher werden wir alles in unserer Macht Stehende tun, um Gewalt an Frauen zu verhindern, betroffenen Frauen Schutz zu bieten, die Ursachen der Gewalt an Frauen – und oft auch an den Kindern – ausfindig zu machen und dagegen vorzugehen. Unsere Gedanken sind bei den Hinterbliebenen der getöteten Frau“, sagt unsere stellvertretende Fraktionsvorsitzende Gabriela Gebhardt. Sie nahm zusammen mit unserem Bezirksbürgermeister Martin Hikel, unserer Stadträtin für Bildung, Kultur und Sport, Janine Wolter, sowie unserem Bürgerdeputierten Andreas Domann an der Kundgebung vor dem Rathaus teil.

„Rote Schuhe“ vor dem Neuköllner Rathaus 22

Pressemitteilung: Stellungnahme zum ersten Bericht zu rechtsextremen Aktivitäten in Neukölln

Die Veröffentlichung eines Berichtes zu rechtsextremen Aktivitäten im Bezirk Neukölln basiert auf Drucksache 0133/XX, die 2017 mit den Ja-Stimmen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Die LINKE und FDP und bei Nein-Stimmen von CDU und AfD in der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln von Berlin beschlossen wurde.

Der vor wenigen Wochen veröffentliche erste Bericht zu rechts- extremen Aktivitäten in Neukölln weist jedoch einige methodische und inhaltliche Mängel auf. Die SPD-Fraktion Neukölln setzt sich dafür ein, dass der Bericht dahingehend überarbeitet und anschließend erneut veröffentlicht wird.

Der von der SPD eingebrachte Antrag (Drs. 0133/XX) sieht vor, dass dabei „Erkenntnisse der Polizei, des Staats- und Verfassungsschutzes, als auch anderer Organisationen“ integriert werden und das Ergebnis „den Bezirksverordneten zur Kenntnis gegeben und auf der Homepage des Bezirksamtes veröffentlicht werden“ solle.

Entsprechend erachten wir es nicht als notwendig, die Veröffentlichung des (überarbeiteten) Berichtes mit einem erneuten Antrag zu beschließen, da diese durch den Ursprungsantrag gedeckt ist. Grundsätzlich begrüßen wir es, dass mit dem Bericht zum einen Aktivitäten und Infrastrukturen rechtsextremer und rechtspopulistischer Gruppierungen sowie Fälle von rechtsextremer Gewalt und sonstiger dahingehender Straftaten aufgedeckt wurden, zum anderen aber auch die Aktivitäten zivilgesellschaftlicher und bezirklicher Akteure gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus aufgezeigt werden.

250514_PM_Stellungnahme zum ersten Bericht zurechtsextremen Aktivitäten in Neukölln

Zu Gast beim 36. Rudower Hähnewettkrähen

Zu Gast beim 36. Rudower Hähnewettkrähen 23
Spektakuläres für Groß und Klein sahen SPD-Fraktionsvorsitzende Cordela Klein, Bezirksbürgermeister Martin Hikel, Peter Scharmberg und Hakan Demir MdB (v.li.), zu Gast bei Sarah Schwäbl (mi.)

Am vergangenen Sonntag hieß es in Rudow wieder Bühne frei für den krähenden Hahn. Zum 36. Mal veranstaltete der Kleintierzuchtverein D 34 unter dem Vorsitz von Sarah Schwäbl das Hähnewettkrähen. Zugleich fand eine große Eierschau statt, wobei die schönsten Eier prämiert wurden. An der Seite unseres Bezirksbürgermeisters Martin Hikel waren unsere Fraktionsvorsitzende Cordula Klein, ihr Stellvertreter und Hahnhalter Peter Scharmberg sowie unser Bundestagsabgeordneter Hakan Demir samt seiner Büroleiterin Annabelle Wischnat vor Ort. Beim traditionellen Hähnewettkrähen treten zahlreiche Hähne gegeneinander an und gehen beim Krähen ihrem natürlichen Drang nach. Vor den Käfigen sitzen Freiwillige und notieren jeden einzelnen Kräher. Für das Wohl der Besucher des Hähnewettkrähens wird stets mit Kaffee und Kuchen sowie Grillspezialitäten gesorgt. Stets zugegen sind auch Imker aus Rudow, die ihren Honig feilbieten. Für die Kinder zu sehen gab es diesmal Hauskaninchnen und  Meerschweinchen, die in einem eigenes für sie gebauten Dorf wohnen. Und natürlich wurden auch wieder Preise vergeben. So spendete unser Bezirksbürgermeister einen Rixi Friedens- und Freundschaftsbär, während unsere SPD- Fraktion den sowie ihr Stellvertreter Scharmberg Geld für Tierfutter für die Sieger des Hähnewettkrähens spendeten. 

Zu Gast beim 36. Rudower Hähnewettkrähen 24

Der 1. Preis ging an Karin K. Ihr Zwerghahn krähte in 45 Minuten 89 Mal. Mit weitem Abstand dahinter lag der Hahn von Dirk S.. Er machte sich 62 Mal bemerkbar. Mit nur einem Kräher weniger erreichte der Hahn von Peter Scharmberg Platz 3. Es gab allerdings auch Hähne, die, aus welchen Gründen auch immer, keinen Mucks von sich gaben. Auch ihre Halter*innen wurden geehrt, für sie gab es eine Blumenampel.  

Bemerkenswert war, dass trotz des eher kühlen Wetters viele Menschen den Weg in die Neuköllner Straße auf das Gelände der Rudower Eigenheimer fanden. Dass sich so viele Menschen auf den Weg machten, überrascht Kenner des Vereins kaum. Der Kleintierzuchtverein ist für seine große Offenheit und Gastfreundlichkeit bekannt – Werte, die auch Cordula Klein, unsere Fraktionsvorsitzende, besonders schätzt. „Ich komme jedes Jahr sehr gerne zum Hähnewettkrähen“, erzählt sie. „Und die SPD- Fraktion spendet auch regelmäßig einen Ehrenpreis, um dieses besondere Ereignis zu würdigen.“ Klein dankt allen Engagierten, die das Event mit viel Einsatz ermöglichen. Besonderen Respekt zollt sie den Mitgliedern des Vereins D34 für die aufwändige Organisation und Durchführung: „Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt – zu familienfreundlichen Preisen. Der Erlös aus dem Kuchenverkauf fließt direkt in die wichtige Jugendarbeit des Vereins. So wird nicht nur gefeiert, sondern auch nachhaltig investiert – zur Freude von Jung und Alt.“

Zu Gast beim 36. Rudower Hähnewettkrähen 28
Der 3. platzierte Peter Scharmberg (mi.)

Verdienstorden für Neuköllner Unternehmer Thomas Noppen

Verdienstorden für Neuköllner Unternehmer Thomas Noppen 29
Thomas Noppen mit der Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland (mi.)

Am 29. April wurde im Rixdorf-Salon des Rathauses Neukölln ein besonderer Moment gefeiert: Unser Bezirksbürgermeister Martin Hikel verlieh dem sozial engagierten Unternehmer Thomas Noppen die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland – die höchste staatliche Auszeichnung für Verdienste um das Gemeinwohl. Auch unsere Fraktionsvorsitzende Cordula Klein sowie der Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung, Karsten Schulze, nahmen an der feierlichen Zeremonie teil.

Unser Bezirksbürgermeister Martin Hikel überreichte feierlich die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland an den sozial engagierten Neuköllner Unternehmer Thomas Noppen. Die Auszeichnung mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland stellt die höchste Anerkennung dar, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Bevor unser Bezirksbürgermeister Herrn Noppen die Verdienstmedaille ans Revers heftete und ihm die Urkunde überreichte, würdigte er das Schaffen des Unternehmers. Thomas Noppen sei ein Brückenbauer und habe als Gründer und Geschäftsführer verschiedener soziale Unternehmen seinen Beitrag geleistet, „den gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen, Menschen zusammenzubringen und bürgerschaftliches Engagement zu fördern“, so Hikel. Mit den sozialen Unternehmen verfolge Thomas Noppen „das Ziel, einen Rahmen für Begegnung und Engagement zu schaffen. Mit dem sozialunternehmerischen Ansatz, zeitgemäßen digitalen Lösungen und profunden Kenntnissen des Freiwilligenengagements“ habe Thomas Noppen der Engagementförderung in Berlin und darüber hinaus wichtige Impulse gegeben“, hob Hikel in seiner Rede hervor. Anschließend erläuterte unserer Bezirksbürgermeister die Ziele der einzelnen sozialunternehmerischen Projekte, die Thomas Noppen gemeinsam mit Malte Bedürftig gegründet hat. Zu ihnen zählen die Online Plattform „HiMAte“, „GoVolunteer“, „Engagierte Newcomer“, „Hautfarben UG“ sowie die Dachorganisation „Join Impact“.

Verdienstorden für Neuköllner Unternehmer Thomas Noppen 30
Bezirksbürgermdeister Martin Hikel verleiht die Auszeichnung

Die Online-Plattform HiMAte vermittelt Sachspenden an Geflüchtete und schafft Begegnungen zwischen den Neuankommenden und der lokalen Bevölkerung. Dazu zählen beispielsweise Grillabende , Fußballturniere oder etwa Filmabende. HiMAte bietet zudem Gutscheine, die rund 100 Unternehmen Geflüchteten und weiteren Bedürftigen kostenfrei zur Verfügung stellen. Die Gutscheine für Kultur- Sport- und Freizeitveranstaltungen tragen zu gesellschaftlicher Teilhabe bei. „GoVolunteer „wiederum verbindet Menschen, die sich engagieren wollen, mit Organisationen und Initiativen, in denen Freiwillige gesucht werden. „GoVolunteer“ stellt auch Kontakt zu Unternehmen her, die im Rahmen von Corporate Volunteering gemeinnütziges Engagement unterstützen.

Das Projekt „Engagierte Newcomer“ kommt dem Bedürfnis von Geflüchteten Menschen nach, sich ehrenamtlich zu engagieren und anderen Menschen mit ihren Fähigkeiten zu helfen. Durch ihr soziales Engagement können Geflüchtete gut in unserer Gesellschaft „Fuß fassen, am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und dieses aktiv mitgestalten, freute sich Hikel.

Verdienstorden für Neuköllner Unternehmer Thomas Noppen 31
Der Ehrung wohnten neben Hikel Bezirksverordnetenvorsteher Karsten Schulze, SPD-Fraktionsvorsitzende Cordula Klein (v.li.) und Stadtrat Jochen Biedermann (re.) bei

Der Dachorganisation „Join Impact“ gehören mit GoVolunteer, GoNature, Machwerk, Hautfarben und HiMAte mittlerweile fünf soziale Berliner Startups an. Sie arbeiten neben profitorientierten Startups, Nichtregierungsorganisationen und Freiberuflern im Coworking Space Machwerk in der Alten Münze, Am Krögel 2 in 10179 Berlin. Das Besondere: Das Preismodell von Machwerk ist ausgerichtet an den finanziellen Möglichkeiten jeder Organisation. Ziel der Hautfarben UG ist „eine offene, vorurteilsfreie Gesellschaft frei von Rassismus und Diskriminierung. Mit den Hautfarben-Produkten ermöglichen wir Kindern, den Wert von Vielfalt selbst zu entdecken, und unterstützen Eltern und Erzieherinnen dabei, die neue Generation diversitätsbewusst zu erziehen, ohne Stereotype weiterzugeben“, so das Selbstverständnis. Geboten werden Malsachen, Spielzeuge und Kinderbücher zu den Themen Vielfalt, Antisemitismus, Hautfarbe und Antirassismus, Religion und Glaube und Inklusion, um nur einige der wichtigen Themen zu nennen. Unsere Fraktionsvorsitzende zeigte sich beeindruckt von der Leistung Herrn Noppens: „Gerne bin ich der besonderen Einladung gefolgt. Die Laudatio unseres Bezirksbürgermeisters hat mich sehr beeindruckt. Thomas Noppen – seine Leidenschaft und sein Team – sind ein großartiges Vorbild für ein besseres Miteinander. Wir brauchen mehr solcher Vorbilder.“ Im Anschluss an die Ehrung versammelten sich Familie, Freundinnen und Weggefährten von Thomas Noppen vor der Wappengalerie des Rathauses – ein stimmungsvolles Gruppenfoto rundete diesen denkwürdigen Nachmittag ab.

Verdienstorden für Neuköllner Unternehmer Thomas Noppen 32

Einladung zur Bürger*innensprechstunde

Die SPD-Fraktion Neukölln lädt am Donnerstag, den 22. Mai 2025 ab 18:00 Uhr zu einer Bürger*innensprechstunde in die Villa Rixdorf (Richardplatz 6, 12055 Berlin) ein.

Unsere Bezirksverordnete Franziska Jahke, Mitglied in den Ausschüssen für Jugendhilfe, für Stadtentwicklung sowie für Haushalt, Verwaltung, Klimaschutz und Nachhaltigkeit und unsere Bürgerdeputierte Hannelore Gascho, Mitglied im Sozialausschuss, freuen sich auf zahlreiche Gäste.
Eine Voranmeldung ist nicht notwendig.

07052025 PM Einladung zur BürgerInnensprechstunde