Die Schmierereien am Denkmal von Burak Bektaş sind eine Schande, und sie reißen die Wunden wieder auf. Vor fast 11 Jahren wurde Burak Bektaş Opfer eines rassistischen Mordes. Es ist schlimm, dass sein Mörder immer noch auf freiem Fuß ist.
Für uns ist das ein Auftrag – wir stehen fest zusammen und lassen uns nicht von diesen Rassisten einschüchtern! Die SPD-Fraktion Neukölln hofft, dass die Bemühungen der Berliner Polizei endlich von Erfolg gekrönt sind. Sowohl die Schmierereien als auch der Mord an Burak Bektaş müssen endlich aufgeklärt werden – genauso wie die schweren Verbrechen des Komplex Neukölln. Es ist wichtig für unseren Rechtsstaat, dass diese Verbrecher endlich gerichtsfest verurteilt werden!
Nach der Wiederholungswahl am 12. Februar und den daraus resultierenden Veränderungen stellte sich auf der gestrigen Fraktionssitzung der bisherige Vorstand der Fraktion: Die bisherige Fraktionsvorsitzende Cordula Klein wurde in Ihrem Amt bestätigt. Auch ihre Stellvertreter:innen Thomas Blesing, Max von Chelstowski, Nilgün Hascelik, Marina Reichenbach, Marko Preuß und Peter Scharmberg wurden im Amt bestätigt. Frau Klein nahm die Wahl an und erklärte ihre Freude, dass es nun wieder an der Zeit ist, zu guten und spannenden Debatten zurückzukehren und zusammen mit den demokratischen Parteien in der Bezirksverordnetenversammlung um die beste Politik im Interesse Neuköllns zu ringen.
Neuköllns Kulturstadträtin Karin Korte (2.v.li.) mit Reinhard Wenzel, SPD-Fraktionsvorsitzender Cordula Klein und Wolfgang Hecht (v.li.)
Auf Antrag unseres Bezirksverordneten Wolfgang Hecht beschloss die Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung am 25.01.2023 einstimmig, den 90. Jahrestag des Überfalls auf den Pädagogen, Bildungs- und Kulturpolitiker Dr. Kurt Löwenstein mit einem Gedenken zum 27. Februar zu begehen.
Keinen Monat nach der Machtergreifung der Nazis überfiel die SA in der Nacht vom 27. auf den 28. Februar die Familie Löwenstein in ihrer Wohnung in der Geygerstraße 3, zerschlug das Mobiliar, verwüstete das Arbeitszimmer und schoss mehrfach durch die Tür, hinter der sich die Familie verbarrikadiert hatte. Rund 40 Menschen waren der Einladung unserer Stadträtin für Bildung Schule, Kultur und Sport, Karin Korte, zum Gedenken an den Schulreformer Kurt Löwenstein gefolgt. Unter ihnen unsere Fraktionsvorsitzende Cordula Klein, Fraktionär Wolfgang Hecht und der SPD-Bürgerdeputierte Michael Morsbach. In ihrer Rede würdigte Korte die Verdienste des damaligen Schulstadtrats Löwenstein, der, so Korte, „zusammen mit dem damaligen Leiter der Karl-Marx-Schule, Dr. Fritz Karsen, einer der wichtigsten Persönlichkeiten für die Reformschulbewegung der Weimarer Republik“ war. Löwenstein und Karsen setzten sich gemeinsam für die Umwandlung des Kaiser-Friedrich- Realgymnasiums in eine Einheitsschule ein und für die Einrichtung von Arbeiter-Abiturienten-Kursen. Resultat dieser Zusammenarbeit war die Umwandlung des Gymnasiums in die erste integrierte Gesamtschule Deutschlands, die seit 1930 den Namen Karl-Marx-Schule trug, heute Ernst-Abbe-Gymnasium. „Die Ideen von Löwenstein und Karsen leben in der Fritz-Karsen-Schule fort“, so Korte. Sie wies anlässlich des Gedenkens an den Schulreformer auch an die Gewalt gegen Fritz-Karsen hin. Er wurde am 21. Februar 1933, also nur wenige Tage vor dem Überfall auf die Familie Löwenstein mitten in einer laufenden Abiturprüfung von den Nazis aus dem gewaltsam aus dem Schuldienst vertrieben. Das Geschehen um Löwenstein und Karsen markiert das vorläufige Ende des Versuchs der Konstituierung einer Gemeinschaftsschule, „der glücklicherweise nach 1945 in der Fritz-Karsen-Schule wieder aufgenommen wurde und bis heute fortgeführt wird“.
Fritz Karsen und Kurt Löwenstein prägten Bezirk Neukölln nachhaltig. Der eine als Pädagoge, der andere als Stadtrat. „Ich bin stolz, dass ihre Namen bis heute Teil der Neuköllner Bildungslandschaft sind und das Hauptgebäude der Volkshochschule Neukölln heute Kurt-Löwenstein-Haus heißt“, sagte Korte. Ihr Schicksal sei aber auch Mahnung an uns Heutige. In einer Zeit, in der es immer weniger Zeitzeug*innen gibt, die von den Grauen des Nationalsozialismus berichten können, werde Erinnerung immer wichtiger. Und nur wer um die Vergangenheit wisse, könne im Heute verantwortungsvoll handeln, betonte Korte. „Nie wieder“ dürfen niemals bloße Worte sein. Es ist unsere Pflicht, danach zu handeln.“ In diesem Zusammenhang wies unsere Stadträtin auf den diesjährigen Jahrestag der Befreiung von Auschwitz hin, dem im Rohbau der neuen Clay-Schule in Rudow gedacht wurde. Dort wurde am 27. Januar das Konzept zu einem Lern- und Gedenklabor vorgestellt. Es ist lebendiger Teil eines Gedenkortes in der Schule, der an das ehemalige NS-Zwangsarbeiterlager erinnert, das sich auf dem Gelände der Schule von 1941-1945 befand. Die Idee dazu hatte unser stellvertretender Fraktionsvorsitzender Peter Scharmberg.
Mit dem Überfall auf Kurt Löwenstein trieben die Nazis die Familie Löwenstein ins Exil. Dr. Kurt Löwenstein starb am 8. Mai 1939 im Alter von nur 53 Jahren.
Gemeinsames Gedenken: Gabriela Gebhardt und Wolfgang Hecht von der SPD-Fraktion Neukölln und Neuköllns Bundestagsabgeordneter Hakan Demir MdB (v.li.)
„Der 7. Februar wird in Neukölln für immer der Tag des Gedenkens an Hatun Sürücü sein. Des Gedenkens an die Frau, die vor 18 Jahren von ihren Brüdern ermordet wurde, weil sie ein selbstbestimmtes, freies Leben führen wollte“. Mit diesen Worten eröffnete Bezirksbürgermeister Martin Hikel auf dem Rathausvorplatz seine Rede zum diesjährigen Gedenken an Hatun Sürücü. Die junge Frau wurde nur 23 Jahre alt. An dem Gedenken nahmen viele Menschen teil, auch die SPD- Fraktionäre Gabriela Gebhardt und Wolfgang Hecht.
Hatun Sürücü wuchs mit ihren fünf Brüdern und drei Schwestern in Kreuzberg auf. Nachdem ihr Vater sie mit der 8. Klasse vom Gymnasium holt, verheiratet er sie in Istanbul mit ihrem Cousin. Hatun wird schwanger, kehrt allein nach Berlin zurück und bringt in Berlin ihr Kind zur Welt. Sie verlässt ihre Familie, zieht in ein Wohnheim für minderjährige Mütter, holt ihren Hauptschulabschluss nach, absolviert dann erfolgreich eine Lehre als Elektroinstallateurin und steht 2005 kurz vor der Gesellenprüfung. Schließlich will sie ihr Fachabitur in Süddeutschland machen. Doch dazu kommt es nicht mehr, die Morddrohungen gegen sie, die sie der Polizei meldete, wurden wahrgemacht.
Bezirksbürgermeister Martin Hikel legt Blumen zum Gedenken nieder
„Unsere Arbeit im Bezirksamt ist – quer durch alle Ämter – dadurch geprägt, dass wir allen Menschen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen wollen. Denn bis heute sind Frauen und Mädchen davon betroffen, dass ihnen ihre Familien oder Brüder ein selbstbestimmtes Leben verwehren wollen“, so Hikel weiter. So sei Hatun Sürücüs Tod immer wieder Anlass, auch die tägliche Arbeit von so vielen Menschen in Neukölln hervorzuheben: ob die Stadtteilmütter, die Heroes mit Jungs- und Männerarbeit oder unsere großartigen Jugendeinrichtungen wie Madonna, Kitas und Schulen und Dutzende Projekte kommen hinzu. Tag für Tag arbeiten wir daran, dass alle in unserem Bezirk und darüber hinaus ein freies Leben führen können. Das sei bis heute keine Selbstverständlichkeit, so Hikel. Das zeigen auch die Zahlen zu Zwangsverheiratungen in Berlin. So gab es 2017 allein in Berlin mehr als 500 Fälle von versuchter oder erfolgter Zwangsverheiratung.
Um das Gedenken an Hatun Sürücü wach zu halten, ist im Bezirk Neukölln in der Sonnenallee eine Brücke nach ihr benannt.
Bezirksbürgermeister Martin Hikel mit Schatzmeisterin Manuela Jogsch und Jens Gapp, dem 1. Vorsitzenden des Vereins (v.li.)
Nach der Coronapause hatte der Rudower Reiterverein zum 19. Februar wieder zu einem Neujahrsempfang eingeladen. Ein guter Anlass für unsere Fraktionsvorsitzende Cordula Klein und ihrem Stellvertreter sowie Sportausschussvorsitzenden Peter Scharmberg, mit Manuela Jogsch, Schatzmeisterin im Vorstand des Vereins, ins Gespräch zu kommen. Auch Bezirksbürgermeister Martin Hikel nahm an der Gesprächsrunde am Rande des Empfangs teil. Cordula Klein schätzt an dem Verein, dass er „großen Wert darauf legt, daß sich die Neuköllner*innen das Reiten auch leisten können und von daher geringe Mitgliedsbeiträge nimmt. Ich begrüße das sehr, die SPD Fraktion Neukölln wird den Verein natürlich auch in Zukunft unterstützen.“
Wie viele andere Vereine in Neukölln auch, musste der Rudower Reiter-Verein die Corona- Krise in den Jahren 2020 und 2021 meistern. So gab es größere Einschnitte im Vereinsleben – der Reitbetrieb musste für viele Monate eingestellt werden, was zu finanziellen Verlusten führte, so Jogsch. Konnten die Reit-Kurse noch in den Sommer- und Herbstmonaten mit geringerer Teilnehmerzahl und unter Einhaltung der notwendigen Hygienemaßnahmen durchgeführt werden, mussten die großen und bei Reitern sowie Publikum gleichermaßen beliebten Frühjahr- und Herbstturniere in den Jahren 2020 und 2021 aufgrund sehr hoher Auflagen ausfallen. Geholfen hatten dem Verein in der Corona-Krise finanzielle Hilfen aus dem Rettungsschirm des Landessportbundes, auch wenn diese die Einnahmeverluste nicht vollständig auffangen konnten, so Jogsch. Dank eines Privatkredits eines Mitglieds des Vereins, gelang es den Rudower Reitern sogar, die letzte Rate eines Kredits für die Reithalle der Senatsverwaltung zu tilgen. Von der SPD- geführten Senatsverwaltung für Inneres und Sport wurden denn auch Mittel für die Tränkenanlage für die Pferde bewilligt. Positiv zu vermelden sei auch, dass die Pferdeboxen auf dem Gelände am Ostburger Weg alle vermietet sind. Und man blickt positiv auf das laufende Jahr. Die Reitturniere im Frühjahr (27. bis 28. Mai 2023) und Herbst (15. bis 18. September 2023) werden stattfinden.
Feierten das Jubiläum mit: SPD-Fraktionär Wolfgang Hecht, Sport-Stadträtin Karin Korte und der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Scharmberg, Vorsitzender des Sportausschusses (v.re.)
Mit dem Heimspiel des Fußballvereins Tasmania Berlin gegen Dynamo Schwerin ist am 5. Februar das 50. Vereinsjubiläum des Neuköllner Traditionsklubs im Stadtion an der Oderstraße gefeiert worden. Dafür überreichte in der Halbzeitpause unser stellvertretender Fraktionsvorsitzender und derzeitiger Sportausschussvorsitzender der Bezirksverordnetenversammlung, Peter Scharmberg, im Beisein unseres Fraktionärs Wolfgang Hecht einen Rixi Friedens- und Freundschaftsbär an den Vorstand von Tasmania.
liebevoll-festliche Motivtorte zum Jubiläum
Zuschauerin beim Spiel war auch unsere Sportstadträtin Karin Korte. Sie brachte für den Verein gute Nachrichten mit: Die Sanierung des Funktionsgebäudes im Stadion Neukölln wird mit dem ersten von drei Bauabschnitten im März dieses Jahres beginnen. Dafür sind für dieses Jahr rund 2,2 Mio. Euro von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen bereitgestellt worden. Das Geld stammt aus dem „Investitionspakt Sportstätten“, einem Förderprogramm des Bundes. Insgesamt sind 6 Mio. EUR zur Sanierung des Funktionsgebäude Werner-Seelenbinder-Sportpark vorgesehen. Parallel dazu sollen die Außenanlagen regionalligatauglich gestaltet werden, dafür laufen derzeit Planungen. Auf diesem Wege kann die sanierte bezirkseigene Sportanlage künftig vielfältig genutzt werden.
„Unter dem Fenster brüllen Wachleute herum. Sie schlagen Leute und sperren die Straße ab. Eine weitere Gruppe wird abtransportiert. Dort gehen die Leute: Sie schleppen Tragbahren, ziehen zweirädrige Karren mit Toten, sie tragen ihr Gepäck, und dort ist auch der Leichenwagen. Die Straße ist voll schwerem, ekelhaftem Staub. Gepäckstücke, Tragbahren, Leichen – so geht das schon eine Woche. Die Toten auf zweirädrigen Handwagen und die Lebenden auf Leichenwagen. Alles wird hier in Leichenwagen transportiert: Schmutzwäsche, Brot – wir haben auch einen hier im Heim, er steht draußen im Hof. Er trägt die Aufschrift ‚Jugendfürsorge. Er ist auch unser Spielgerät.“ Mit diesen Worten beschreibt die tschechische Malerin Helga Weissová in ihrem Tagebuch das Lager Theresienstadt, KZ und Ghetto zugleich. Die Shoa-Überlebende war erst 12, als sie am 10. Dezember 1941 mit Vater und Mutter nach Theresienstadt deportiert wurde. Der Britzer Bürgerverein zeigte nun zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar in Kooperation mit der Initiative Hufeisern gegen Rechts die Ausstellung „Schmetterlinge hab ich hier nie gesehen“ mit Bildern, gemalt von Kindern aus Theresienstadt, die unsere Fraktionsvorsitzende Cordula Klein zusammen mit unserem Fraktionär Wolfgang Hecht und der SPD Bürgerdeputierten Eva Marie-Schoenthal besuchte. An der Ausstellungseröffnung nahmen auch unser Bezirksbürgermeister Martin Hikel und die Stadträtin für Bildung, Schule, Kultur und Sport Karin Korte teil.
Als das KZ Theresienstadt im November 1941 in der ehemaligen österreichischen Garnisonsstadt von Theresienstadt (tschechischer Name Terezín) eingerichtet wurde, war die so genannte Endlösung, die Vernichtung der Juden, faktisch schon beschlossen. Auf der Wannseekonferenz am 20. Januar 1942 sollte schließlich die Deportation der europäischen Juden zur Vernichtung in den Osten organisiert werden. Mit dem KZ Theresienstadt sollte die Welt über die wahren Absichten der Nazis, die Endlösung, getäuscht werden. Das stellte Jürgen Schulte, Sprecher der Initiative Hufeisern gegen Rechts in seiner Rede zur Eröffnung der leider nur dreitägigen Ausstellung klar. Die Nazis zwangen die jüdische Kultusgemeinde in Prag, ihnen bei den Vorbereitungen zur Errichtung eines Ghettos in Theresienstadt zu helfen. Sie logen und erzählten, das Ghetto sei ein autonomes Gebiet, wo Jüdinnen und Juden in Ruhe leben und bis zum Ende des Krieges arbeiten könnten. Ziel der Nazis war es, Unruhe unter den künftigen Opfern des Genozids zu vermieden und Zeit für ihre planmäßige und allmähliche Vernichtung zu gewinnen, „ohne das Leben im Protektorat zu stören“, schreibt Vojtěch Blodig vom Institutu Terezínské iniciativy.
Die Wirklichkeit war also eine andere: Das KZ Theresienstadt war ein Sammellager und diente als Durchgangsstation für die Transporte in die Vernichtungslager Treblinka und vor allem Auschwitz. „Auch im KZ Theresienstadt wurden die Häftlinge ermordet. Zeugnis davon legen heute noch das Krematorium und der Galgen an der Richtstätte ab. Im Ghetto kamen rund 35.000 Menschen um. Sie starben an Hunger, Kälte und Epidemien. Von den 140.000 Inhaftierten starben 33.000 in Theresienstadt. Fast 90.000 Menschen wurden weiter in die Vernichtungslager deportiert, nur 3100 haben diese Deportationen überlebt“, so Schulte. Im Lager befanden sich auch rund 15.000 Kinder. Von den Kindern, die das Ghetto Theresienstadt durchliefen und in die Transporte kamen, überlebten etwa 100. Von ihnen sind noch Gedichte und Bilder aus dem Ghetto erhalten. Mit dem Malen brachten sie ihren Alltag, ihre Nöte, Sehnsüchte, Sorgen und anderes mehr zum Ausdruck. Dass die Kinder malen und zeichnen durften, war das Verdienst der jüdischen Selbstverwaltung, die eine Jugendfürsorge einrichtete. Das Grauen selbst durfte nicht dargestellt werden, scheint aber hie und da durch, was die Betrachter der Bilder betroffen macht. Sie entstanden, so Schulte, in einer Umgebung des allumfassendem Mangels: Mangel an sauberem Wasser, an Seife, an medizinischer Versorgung, an Nahrungsmitteln, ja sogar an Bewegungsmöglichkeiten. Im Überfluss gab es jedoch überfüllte Quartiere, überfüllte Gassen, Schmutz und Ungeziefer, Hunger und lebensbedrohliche Krankheiten. Tuberkulose- und Typhuserkrankungen waren an der Tagesordnung. Theresienstadt war eine geschlossene Festung mit nichts als kahlen, lebensfeindlichen Mauern. Hier wuchsen keine Bäume, blühten keine Blumen und flogen keine Schmetterlinge – Und doch mussten hier Kinder leben, Gefangene wie alle anderen.
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Einige wenige Informationen zum Lager Theresienstadt und zur Entstehung der Bilder:
Im Oktober 1941 wurde erstmals der Plan geäußert, in der Stadt ein Ghetto für Juden aus Böhmen und Mähren, aus den Niederlanden, Polen und Deutschland zu errichten. Ende November 1941 traf die erste Gruppe Juden aus Prag in Theresienstadt ein. Bis zum Ende des II. Weltkrieges und der Befreiung des Lagers wurden über 140.000 Häftlinge in das Lager deportiert, die Hälfte davon kam aus Tschechien, ein weiteres Drittel aus Deutschland und Österreich.
Ursprünglich war das Ghetto zur Aufnahme von älteren Juden bestimmt, war dem Anschein nach „Vorzugslager“ für „privilegierte“ Juden, für Wissenschaftler Intellektuelle und Künstler. Bald jedoch wurde das Lager zum Sammellager und zu einer Durchgangsstation für die Transporte in die Vernichtungslager Treblinka und vor allem Auschwitz. Bis zum Ende des II. Weltkrieges und der Befreiung des Lagers durch die Rote Armee wurden über 140.000 Häftlinge in das Lager deportiert. Es wurde jedoch nicht nur deportiert. Auch im KZ Theresienstadt wurden die Häftlinge ermordet. Zeugnis davon legen heute noch das Krematorium und der Galgen an der Richtstätte ab. Im Ghetto kamen rund 35.000 Menschen um. Sie starben an Hunger, Kälte und Epidemien. Von den 140.000 Inhaftierten starben 33.000 in Theresienstadt. Fast 90.000 Menschen wurden weiter in die Vernichtungslager deportiert, nur 3100 haben diese Deportationen überlebt. Dennoch wurde das Ghetto nach 1945 verharmlost. Lange Zeit überlagerten die Narrative vom „Altersghetto“ mit Kulturprogramm die historische Realität.
Im Lager befanden sich ca. 15.000 Kinder. Von den Kindern, die das Ghetto Theresienstadt durchliefen und in die Transporte kamen, überlebten etwa 100. Von ihnen sind noch Gedichte und Bilder aus dem Ghetto erhalten. Es war ein Verdienst der jüdischen Selbstverwaltung, dass sie eine Jugendfürsorge einrichtete, die sich um die Kinder kümmerte, einen Kindergarten und einen provisorischen Schulunterricht und eine notdürftige medizinische Versorgung organisierte. Die Bilder, aus denen wir eine kleine Auswahl zeigen, sind ein Ergebnis dieser halblegalen Aktivitäten.
Für die Kinder waren Zeichnen und Malen von kaum beschreibbarer Bedeutung. Obwohl die Zeichenlehrer bemüht waren, bei der Stellung der Themen Szenen des Grauens der Umgebung zu vermeiden – das hätte das Ende des Unterrichts bedeutet – waren die Bilder für die Kinder ein Medium, ihren Alltag, ihre Nöte, Sehnsüchte, Sorgen und vieles mehr zu verarbeiten. Das ist einer der Gründe, warum die Kinderzeichnungen so betroffen machen.
Sie sind entstanden in einer Umgebung, die gekennzeichnet war von allumfassendem Mangel: Mangel an sauberem Wasser, an Seife, an medizinischer Versorgung, an Nahrungsmitteln, ja sogar an Bewegungsmöglichkeiten. Im Überfluss gab es jedoch überfüllte Quartiere, überfüllte Gassen, Schmutz und Ungeziefer, Hunger und lebensbedrohliche Krankheiten. Tuberkulose- und Typhuserkrankungen waren an der Tagesordnung. Theresienstadt war eine geschlossene Festung mit nichts als kahlen, lebensfeindlichen Mauern: Hier wuchsen keine Bäume, blühten keine Blumen und flogen keine Schmetterlinge. – Und doch mussten hier Kinder leben, Gefangene wie alle anderen.
Irena Lauscherová, die als Erzieherin in Theresienstadt gearbeitet hat, berichtet in ihren Erinnerungen „Die Kinder von Theresienstadt“: „Die Kinder litten an vielen psychischen Störungen und Schwierigkeiten: schlechter, oft unterbrochener Schlaf, starke Gewichtsverluste, Weinkrämpfe, Einkoten bei Tag und Nacht, Sprachschwierigkeiten. Es dauerte lange, bis die Kinder wieder spielen lernten. Oft konnten die Kinder den langen Transport mit seinen Strapazen nicht verwinden. Viele von ihnen waren scheu, verschreckt, andere aber auch aggressiv und geradezu unsozial egoistisch. Alles das war eine Reaktion auf die stark veränderte Umgebung, auf die Sehnsucht nach dem, was einmal gewesen war, und auf die Ansteckung der Furcht der Erwachsenen vor dem, was bevorstand.“
Unter diesen Bedingungen pädagogische Arbeit zu leisten, grenzte an Wundertätigkeit. Immer wieder wurden kleinste Anfangserfolge durch die Ankunft neuer Transporte oder den Abgang von Transporten nach dem Osten zunichte gemacht. Diese Lebenssituation stellt den Hintergrund für die Bilder der kleinen Künstlerinnen und Künstler dar. Sie prägen nicht nur den Inhalt der Bilder, den Ausdruck von Angst und Schrecken vor Gegenwart und Zukunft, vom Erleben der Gewalt und des Eingesperrtseins, sondern zeigen auch die Erinnerung an und Hoffnung auf ein glücklicheres Leben. Geradezu Symbolcharakter besitzen die Schmetterlinge mit ihrer bunten Schönheit und freien Flugfähigkeit.
Die Bilder zeigen auch die unterschiedliche Fähigkeit, das Erlebte zu verarbeiten und auszudrücken. Viele Bilder wirken in ihren Darstellungen nicht altersgerecht, geradezu unterentwickelt. Viele Figuren werden geradezu entkörpert und viel zu klein als gesichtslose Strichmännchen dargestellt. Auf anderen Bildern finden wir immense Größenunterschiede – auch das nicht mehr altersentsprechend – zwischen Objektwelt und Kindern. Viele der Zeichnungen wirken, was die Strichzeichnung, die Strichlänge, Umrisszeichnung oder Flächenfüllung angeht, zaghaft ängstlich, ungeübt, ja regrediert, d.h. bei weitem nicht altersentsprechend. Vergleicht man sie mit Bildern gleichaltriger Kinder ohne diese schwere Lebensnot, so erkennt man, wie dürftig, wie mager, wie festgefroren und ungeschickt viele der Theresienstädter Bilder sind. Als ob die Mehrheit der kleinen Zeichnerinnen und Maler an ihrer Existenz zweifeln und sich kaum wagen, eine Spur zu hinterlassen.
Dennoch und vielleicht gerade darum bleiben sie bedeutend und schwerwiegend: ein Mahn- und Denkmal für uns heutzutage, die uns an den antifaschistischen und antirassistischen Konsens des Grundgesetzes erinnern, den Kampf für die Menschenrechte in Berlin, in Deutschland, ja überall in der Welt.
DIE ENTSTEHUNG DES LAGERS
In der zweiten Hälfte des Jahres 1941 trat die „Endlösung der Judenfrage“, wie die Nazis das Programm der Vernichtung der europäischen Juden euphemistisch nannten, in ihre Schlussphase. Der Massenmord an den Jüdinnen und Juden begann zuerst in den deutsch besetzten Gebieten der damaligen Sowjetunion. Mit der Durchführung dieser Aufgabe wurden die SS und die ihr untergeordneten Polizeiorgane beauftragt. Zum Koordinator wurde der Chef des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) Reinhard Heydrich, der dazu am 31. Juli 1941 den offiziellen Auftrag von Hermann Göring, dem Vorsitzenden des Ministerrates für die Reichsverteidigung und Hitlers Stellvertreter, erhielt. Hitler war ungeduldig und verlangte, dass Deutschland, Österreich und das „Protektorat Böhmen und Mähren“ möglichst bald „judenfrei“ gemacht würden. Am 27. September 1941 übernahm Reinhard Heydrich die Funktion des „Stellvertretenden Reichsprotektors“. Dies bedeutete eine Zuspitzung der antijüdischen Maßnahmen und die Beschleunigung der Vorbereitungen einer neuen Phase der „Endlösung“ auf dem Gebiet des „Protektorats“.
Heydrich widmete der „Endlösung“ eine der ersten Beratungen seines engsten Stabes am 10. Oktober 1941. Hier wurde entschieden, einige Tausend Juden aus dem „Protektorat“ in die Ghettos in Litzmannstadt und Minsk zu deportieren, weitere sollten in einem Ghetto auf dem Gebiet der böhmischen Länder konzentriert werden. Als geeignetster Ort zu diesem Zweck wurde Theresienstadt ausgewählt. Diese Entscheidung wurde dann definitiv auf einer anderen Beratung am 17. Oktober 1941 bestätigt. In Theresienstadt, wo vor dem Krieg etwa 3 500 Soldaten und eine etwa ebenso große Zivilbevölkerung lebten, sollten nun 50 000 bis 60 000 jüdische Häftlinge interniert werden. Innerhalb von weniger als einem Jahr wurde die Hälfte dieser Zahl erreicht.
Am 24. November 1941 traf in der Sudetenkaserne in Theresienstadt eine Gruppe von 342 jungen jüdischen Männern ein, das sogenannte „Aufbaukommando“. Ihre Aufgabe war es, das Ghetto für die Ankunft weiterer Transporte vorzubereiten, die ab dem 30. November 1941 erwartet wurden. Die in die Transporte eingereihten Menschen bekamen Vorladungen und mussten sich an bestimmten Stellen in größeren tschechischen Städten versammeln. Bis dahin mussten sie ihr ganzes Vermögen abgeben, lediglich persönliches Gepäck von maximal 50 kg durften sie behalten und mitnehmen. Einige Tage lang wurden in den Sammelstellen die administrativen Angelegenheiten erledigt, danach fuhren die Transporte nach Theresienstadt ab. Dort wurden die Deportierten unter primitivsten Bedingungen in den Kasernen untergebracht. Anfangs durften die Familien zusammen bleiben, bald aber wurden Männer, Frauen und Kinder getrennt. Dies steigerte den psychischen Druck auf die Häftlinge. Im ersten Monat wurden 7 350 Juden aus dem Protektorat nach Teresienstadt deportiert. Die Deportationszüge fuhren den Bahnhof in Bohušovice nad Ohří an. Von dort folgte ein 2,5 km langer Fußmarsch. Viele Alte und Kranke überlebten die Reise nicht.
Herr über Leben und Tod im Lager war die Lager-SS mit dem Lagerkommandanten an der Spitze. Diese Funktion hatten nacheinander Dr. Siegfried Seidl, Anton Burger und Karl Rahm inne – alle im Rang eines SS-Obersturmführers. Die Kommandantur unterstand der Prager „Zentralstelle für jüdische Auswanderung“, die im August 1942 in „Zentralamt für die Regelung der Judenfrage in Böhmen und Mähren“ umbenannt wurde. Diese Bezeichnung drückte prägnanter, wenn auch heuchlerisch, die Funktion dieses „Schaltzentrums“ für die „Endlösung“ im Protektorat aus. Die Mitarbeiter der Kommandantur misshandelten die Häftlinge indirekt, mit Hilfe eines Systems von Befehlen und Verboten, die das Leben im Ghetto in jedem Bereich zusätzlich erschwerten, sowie direkt, vor allem in den berüchtigten Bunkern unter der Lagerkommandantur, wo sie ihre Opfer verhörten und folterten. Im Januar und Februar 1942 fanden außerdem zwei Massenhinrichtungen statt. Geringfügigste Verstöße führten damals zur Todesstrafe: eine unerlaubt verschickte Nachricht aus dem Ghetto oder das Nichtgrüßen eines SS-Mitglieds.
Um im Lager Ruhe zu bewahren und keinen Aufstand zu provozieren, ging die Kommandantur später auf andere Weise vor. Häftlinge, die bestraft werden sollten, wurden in das nicht weit entfernte Polizeigefängnis der Prager Gestapo in der Theresienstädter Kleinen Festung gebracht. Dort war die Behandlung der jüdischen Häftlinge so grausam, dass die Kleine Festung für sie einem Vernichtungslager glich. Eine weitere Methode war die Einreihung von Häftlingen in die Transporte in den Osten mittels Weisung, welche meistens die Hinrichtung jenes Häftlings unmittelbar nach der Ankunft des Transportes in seinem Bestimmungsort bedeutete.
Der Bunker unter der Lagerkommandantur
Ähnlich wie in anderen Ghettos und Konzentrationslagern wurde auch in Theresienstadt eine jüdische „Selbstverwaltung“ errichtet. Deren Leitung und Verwaltung musste jedoch die Befehle der SS ausführen und verfügte nur sehr geringe Möglichkeiten, das Schicksal der Häftlinge zu erleichtern. An der Spitze der Selbstverwaltung stand der sogenannte „Judenälteste“ mit seinem Stellvertreter, ihnen zur Seite stand der sogenannte „Ältestenrat“. Die Verwaltung gliederte sich in ein Sekretariat und fünf Hauptabteilungen. Später erhöhte sich die Zahl der Abteilungen auf neun. Die Funktion des „Judenältesten“ übten in Folge Jakob Edelstein, Dr. Paul Eppstein und Dr. Benjamin Murmelstein aus.
Im Zuge der Debatte um die Ausschreitungen in der Silvesternacht in Neukölln und anderen Orten in Deutschland zeigt die CDU ihr wahres Gesicht: Sie fragt nach den Vornamen der Täter, statt nach Lösungen für benachteiligte Kieze zu suchen. Sie haut Stammtischparolen raus, statt die Ursachen von Jugendgewalt anzugehen. Sie nimmt ganz Neukölln in Haft für die Taten von Wenigen.
Friedrich Merz beleidigt damit alle Menschen in Neukölln. Wer so spricht, kennt Neukölln nicht und will Neukölln nicht verstehen.
Am 27. Januar spricht Herr Merz in der Gropiusstadt mit seinen Kollegen der CDU über Neukölln – ohne Neuköllner:innen.
Als SPD Neukölln geben wir uns keinen rechtspopulistischen Forderungen oder Parolen hin. Im Gegenteil: Wir stellen uns gegen alle, die versuchen, damit noch mehr Spaltung zu betreiben.
Leider tut genau das die CDU. Wir stehen gegen die Parolen von Friedrich Merz, Kai Wegner und Falko Liecke.
Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey zeigt auf wie es geht: In einer konzertierten Aktion gegen Jugendgewalt werden wir die Sozialarbeit mit den Jugendlichen in den Schulen und Kiezen gemeinsam unter Einbeziehung derer Familien stärken, mehr Begegnungsorte und Freizeiteinrichtungen schaffen und Straftaten konsequent verfolgen. Das alles wird auskömmlich finanziert.
Wir setzen auf Teilhabe, Chancengerechtigkeit und Prävention. Gemeinsam mit den handelnden Akteuren vor Ort werden weitere Maßnahmen in Angriff genommen. Wir reden mit den Menschen, nicht über sie.
Wir treten für Zusammenhalt und Vielfalt an. Wir kämpfen für Demokratie und Solidarität. Deswegen unterstützen wir gemeinsam mit dem Bündnis Neukölln die Kundgebung zivilgesellschaftlicher Bündnisse gegen den Wahlkampfauftritt der CDU in der Gropiusstadt.
Kommt auch dazu, am Freitag, 27. Januar um 16.30 Uhr auf dem Lipschitzplatz/ Bat-Yam-Platz in der Gropiusstadt (direkt mit der U7 erreichbar, U-Bahnhof Lipschitzplatz).
Wette für den guten Zweck: Der gespendete Kaffee kommt Kältehilfeeinrichtungen zu Gute und bewirkt viel Wärme an kalten Tagen
Neuköllner Einrichtungen der Kältehilfe können sich freuen: Der Nahkauf-Kaufmann Michael Lind hat seine Kaffeewette erneuert. Die Antwort auf die spannende Frage, wieviel Kaffee bei der diesjährigen Spendensammlung zustande kommt, gaben in diesem Jahr allerdings zwei SPD- Bezirksbürgermeister zusammen mit Michael Lind. So lud unser Bezirksbürgermeister Martin Hikel zum 21. Januar den Bezirksbürgermeister von Reinickendorf, Uwe Brockhausen, in den Rixdorf Salon des Rathaus Neukölln ein.
SPD-Fraktionsvorsitzende Cordula Klein freut sich über das hervorragende Sammelergebnis
Ebenso vor Ort waren ebenso Vertreter von Neuköllner Kältehilfeeinrichtungen. So Gernot Zessin von der gemeinnützigen Kubus GmbH, Kurt Niedtner vom Nachtcafé der Fürbitt-Melanchthon-Kirche und Catherine Fritze von Evas Obdach. Insgesamt wurden 934 Pakete gezählt, davon wurden in Neukölln in der kurzen Zeit 438 Päckchen Kaffee gesammelt, in Reinickendorfs Rathaus wurden 496 Pakete Kaffee abgegeben. Wie bereits in den vergangenen Jahren, erhöhte Lind auch diesmal die Spendensumme und übergab je einen Scheck in Höhe von 2500 EUR an Brockhausen und Hikel für die Kältehilfeeinrichtungen der Bezirke. Mit Freude begleitet wurde die Aktion auch in diesem Jahr von der Neuköllner SPD Fraktion: Neben Kaffeespenden beteiligten sich unsere Fraktionsvorsitzende Cordula Klein und unsere stellvertretende Fraktionsvorsitzende Marina Reichenbach auch am Packen der Pakete, die anschließend in die verschiedenen Neuköllner Kältehilfeeinrichtungen verteilt wurden.
Marcel Hopp MdA hält den Augenblick bildlich fest: die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey, Neuköllns SPD-Fraktionsvorsitzende Cordula Klein, SPD-Kreisvorsitzender Fabian Fischer und Fraktionär Maximilian Neudert (v.li.)
Nach zwei Jahren coronabedingter Pause war die Freude bei den Läuferinnen und Läufer des diesjährigen Tower-Run am Ideal- Hochhaus groß. Das zeigte sich schon bei den Anmeldungen. Allein bei den Feuerwehr-Läufern gab es sage und schreibe 48 Läufer, darunter auch Feuerwehrfrauen. Insgesamt kamen so beim 21. Tower-Run in der Fritz-Erler-Allee 152 Läufer ins Ziel, unter ihnen Polen, ein Österreicher und ein Italiener.
Der von der SPD- Fraktion Neukölln, dem TuS Neukölln und der Wohnungsbaugenossenschaft IDEAL organisierte Tower-Run ist stets international besetzt. Er zählt zu den bedeutendsten Sportereignissen Neuköllns, ist Teil der Serie Deutscher Towerrunning Cup und wird für die Premium Races der World Tower-Run-Serie gewertet. Um den Zieleinlauf in der 29. Etage zu erreichen, mussten die Feuerwehrleute nach einer 50m Einführungsrunde 465 Stufen steigen, die übrigen Läufer absolvierten zu Beginn eine 400 m-Strecke. Dabei hatte unsere Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey die Ehre, den ersten Start per Starterklappe freizugeben. Auch unser Bezirksbürgermeister Martin Hikel gab einen Lauf frei.
Der Organisationsaufwand beim Towerrunning ist groß: Auf allen Stockwerken, die die Läuferinnen und Läufer passieren, stehen seit Beginn des Tower-Runs unsere Streckenposten und sorgen im Teamwork für die Sicherheit der Läufer. Stets mit dabei sind auch Kräfte des Arbeiter-Samariter-Bunds, Läufer und Zuschauer wurden auch in diesem Jahr wieder bestens mit Würstchen, Kaffee und Tee durch die DLRG verpflegt. Und beim Zieleinlauf werden die Sportler von Mitgliedern des TuS Neukölln empfangen. Wer beobachtet, wie die Läuferinnen und Läufer auf den letzten Metern kämpfen, hat eine Vorstellung davon, welche sportliche Herausforderung dieser Tower-Run ist: Auf den letzten Stufen kämpfen viele Läuferinnen und Läufer gegen „schwere Beine“ an und stützen sich dann am Geländer ab. Wer es ins Ziel geschafft hat, verdient großen Respekt. Als Lohn winkt ein belebender Schub Adrenalin, der Blick auf die Gropiusstadt vom 29. Stock des größten Wohnhochhauses von Berlin und mit ein wenig Glück der Gang auf das Siegerpodest.
In diesem Jahr entschied bei den Männern der Pole Pawel Ruszala von der PGR Elektrownia Opole das Rennen für sich. Er lief die Strecke in einer Zeit von 3:28 min. Nur wenige Sekunden danach erreichte Andreas Fuhrmann von Towerrunning Germany das Ziel, zeitgleich mit Arved Pfeil von der Berliner Turnerschaft. Bei den Frauen erreichte Claudia Becker von der Berliner Turnerschaft, Altersklasse W40, als erste das Ziel in der Zeit von 5:22 min. Platz 2 errang Martina Wildner von der TuS Lichterfelde. Den dritten Platz belegte Sandra Nuckel. Eine beachtliche Leistung zeigte zudem unser Fraktionär Maximilian Neudert. Er half nicht nur mit bei der Organisation des Laufevents, sondern lief auch mit und belegte immerhin Platz 38 in der Gesamtwertung mit der Zeit 5:16min.
Der Lauf der Feuerwehrleute wurde natürlich extra bewertet. Schließlich laufen sie mit 15 Kg Ausrüstung und mit Atemschutzgeräten, was eine besondere Atemtechnik unter Anstrengung erfordert. Eine herausragende Leistung! Schön, dass auch wieder Feuerwehrfrauen mitgelaufen sind. Der schnellste Feuerwehrmann war Mateusz Marta aus unserem Nachbarland Polen. Er lief die Strecke in der sagenhaften Zeit von 3:21min. Nur fünf Sekunden mehr brauchte sein Teamkamerad Michal Blaszyk. Platz drei ging an Florian Mitusch vom TFA Team Lübben aus dem wunderschönen Spreewald. Bei den Frauen überzeugte Svenja Passek, ebenfalls TFA Lübben, ihre Zeit: 6:47min. Platz 2 ging an Antonia Pulhawy von der FFW Eixe. Platz 3 erkämpfte sich Rebea Sonnenberg vom Firefighter Challenge Team. Die jüngsten Läufer bewegten sich in der Altersklasse 16 Jahre alt. So belegte Sonny Benz mit der Zeit 4:19min. einen beachtlichen 16. Platz in der Gesamtwertung. Der älteste Läufer, Konrad Beyer, belegte mit 7:21min. immerhin Platz 86 von 104 in der Gesamtwertung!
Summa summarum war damit der diesjährige Tower-Run wieder ein großes sportliches Ereignis, das den Organisatoren, den Läufern und den vielen Zuschauern vor Ort trotz anhaltendem Nieselregen sichtlich Spaß bereitete.
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