Schon seit langem gehört es auch zum Alltag von Berliner Einsatzkräften der Berliner Polizei, der Berliner Feuerwehr, der Rettungsdienste und der Ordnungsämter, dass sie in ihrer Arbeit mit respektlosem Verhalten, Gewalt und Übergriffen konfrontiert werden. Bilder davon, von Angriffen beim Jahreswechsel 2022/23 aus Berlin, gingen um die Welt. Angriffe auf Polizei, Feuerwehr und Hilfsorganisationen haben viele Menschen sprachlos zurückgelassen. Seitdem arbeitet auch das Bezirksamt Neukölln mit unserem Bezirksbürgermeister Martin Hikel auf vielen Ebenen daran, dieser Fehlentwicklung des mangelnden Respekts innerhalb der Gesellschaft entgegenzuwirken. Die private „Initiative für Respekt und Toleranz“ hat dieses nach wie vor präsente Thema in den Vordergrund gerückt und die Wanderausstellung „Der Mensch dahinter“ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit der Berliner Gewerkschaft der Polizei, die auch Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr vertritt, ist es nun gelungen, diese Ausstellung nach Neukölln zu holen. Hinter der privaten „Initiative für Respekt und Toleranz“ stehen Andrea Wommelsdorf und Burkard Knöpker, Charlotte Beck und Dr. Dirk Reinhardt. Frau Wommelsdorf und Herr Knöpker waren eigens zur Ausstellungseröffnung in Neukölln aus Münster/Westfalen angereist. Zur Motivation der Initiatoren der Ausstellung sagte Wommelsdorf: „Menschen, die täglich unter Stress Entscheidungen in Sekundenschnelle treffen müssen, um anderen zu helfen, verdienen unsere Wertschätzung und unseren Dank. Gerade angesichts der zunehmenden Übergriffe gegenüber Leuten in Uniform dürfen wir nie vergessen, dass uns hier Menschen gegenüberstehen.“ Ihre ganz persönliche Geschichte und ihren Berufsalltag zu kennen, sei ein wichtiger erster Schritt zu einem respektvollen Miteinander“.
An der Ausstellungseröffnung nahmen neben unserem Bezirksbürgermeister Martin Hikel auch unser Fraktionär Wolfgang Hecht teil. Ebenso vor Ort waren der Landesbezirksvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Stephan Weh. Berlins Polizeipräsidentin Dr. Barbara Slowik sowie Landesbranddirektor Dr. Karsten Homrighausen. Für Homrighausen war es selbstverständlich, den Auftakt der Ausstellung persönlich zu begleiten und somit ein besonderes und vor allem wichtiges Zeichen für Respekt und Wertschätzung zu setzen. Begleitet wurde der Landesbranddirektor von Einsatzkräften der Neuköllner Freiwilligen Feuerwehr und den Kiezbeauftragten der Berliner Feuerwehr.
In der Ausstellung zu sehen sind rund 40 Porträts von Protagonistinnen und Protagonisten, die bewegende Geschichten aus ihrem Berufsalltagerzählen – nicht als anonyme Uniformträger, sondern als Menschen, denen man in der U-Bahn, im Supermarkt oder beim Sport begegnet. Die in der Ausstellung gezeigten Fotoporträts von Einsatzkräften der Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften sind sehr eindrucksvoll, die Texte dazu auf den Tafeln sind Teil eines Kurzporträts. „Mit der Ausstellung wird für Werte geworben, die selbstverständlich sein sollten in unserer Gesellschaft: Gegenseitige Achtung und ein würdevoller Umgang miteinander. Diese Werte aber scheinen aber immer weniger Bedeutung zu haben, wenn Menschen anderen Menschen in Uniformen begegen, die signaliseren, dass ihre Träger für unseren demokratischen Staat arbeiten. Da macht sich mehr und mehr Hass breit, der mitunter darin mündet, dass Lebensretter während ihrer Arbeit verbal und mitunter tätlich angegriffen werden, nur weil sie gewissenhaft ihren Dienst für uns und damit an der Gesellschaft tun. Ein unhaltbarer Zustand. In diesem Sinne gilt es, den Initiatoren der Ausstellung sehr zu danken. Sie machen klar, dass hinter jeder Uniform ein Mensch wie du und ich steht, den es erst einmal zu achten gilt“, meint unser Fraktionär Wolfgang Hecht.
Der Besuch der Ausstellung ist kostenfrei. Sie kann bis zum 23. Februar täglich von 8:00 bis 18:00 Uhr im Rathaus Neukölln auf der 1. und 2. Etage betrachtet werden. Sie steht insbesondere auch Schulklassen und Jugendclubs offen, die sich mit den Erlebnissen von Einsatzkräften und dem gesellschaftlichen Respekt ihnen gegenüber auseinandersetzen wollen. Parallel werden Exponate der Ausstellung in digitaler Form im Neuköllner Einkaufszentrum „Gropiuspassagen“ gezeigt.