Neuköllner Kunstpreis 2024

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SPD-Fraktionsvorsitzende Cordula Klein mit Natscha Klimek, Kulturstadträtin Karin Korte, Dorothee Bienert (Fachbereich Kultur) und Fraktionär Wolfgang Hecht (v.re.)

Die Gewinnerinnen des Neuköllner Kunstpreis 2024 stehen fest. Sie wurden am 16. Februar im Heimathafen Neukölln in der Karl-Marx-Straße bekanntgegeben. Das oblag unserer Kulturstadträtin Karin Korte. Insgesamt hatten sich mehr als 130 Künstlerinnen für den Neuköllner Kunstpreis, der seit 2017 vergeben wird, beworben. Korte würdigte die Diversität der Neuköllner Kunstszene und bemerkte, dass es auch diesmal angesichts der Qualität der eingereichten Arbeiten für die Jury nicht leicht gewesen sei, eine Entscheidung zu treffen. Bevor sie die Gewinnerinnen des Preises bekannt gab, dankte sie der Jury um Nora Zender sowie dem Fachbereich Kultur für ihre Arbeit.

Der Neuköllner Kunstpreis ist mit 6000 Euro dotiert. Hinzu kommt alljährlich ein Sonderpreis der Wohnungsbaugesellschaft „Stadt und Land“, die mit der Vergabe des Preises das gewürdigte Kunstwerk ankauft. Der 1. Preis ging in diesem Jahr an Ceren Saner und ihr Werk „Insight The Ring“, eine fotografische Serie, die die Lebenswirklichkeiten verschiedener queerer Communities und zugleich verschiedener Generationen verbindet. „Saners Bilder bringen zusammen, was nebeneinader existiert, aber nicht voneinander weiß“, so das Statement der Jury. Dabei fange die Künstlerin „mit sensiblem Blick intime, fragile Momente ein, in denen sie den Protagonistinnen unmittelbar und mit Würde begegnet. Saner wurde vor Ort von ihren Fans stürmisch und lautstark gefeiert.
Der 2. Preis ging an Sophia Uckmann für ihre Installtion „Flachkörperstudie II“. Die fragile Installation besticht schon dadurch, dass sie unter „Einsatz neuer, mithilfe von Bakterien selbst hergestellter organischer Materialien“ zustande kam. Mit der Installation „drängen sich Fragen nach dem Fragilen zwischen Mensch und Natur auf, nach der Wertung künstlicher und natürlicher Materialien, nach Beständigkeit und Veränderung“. Das organische Material selbst wirke wie in einer Zwischenstufe schwebend, wie eine künstliche Haut, „die durch ihre bloße physische Masse in fortwährender Gefahr scheint, durchbohrt zu werden“, urteilt die Jury.
Den 3. Preis bekam Johanna Brummack. Sie wurde für ihr Werk „ObsCare“ gewürdigt. Die begehbare Installation besteht aus bunten Hängematten und gemütlichen Sitzkissen, die Geborgenheit und Sicherheit vermitteln. Durchbrochen wird die Stimmung dann, wenn jene, die sich in der Installtion häuslich einrichten, die herumliegenden Kopfhörer aufsetzen. Hier hören sie Geschichten aus dem prekären Alltag der Fürsorge, respektive aus verschiedenen Bereichen der Care-Arbeit, die zur weiteren Beschäftigung mit der Thematik anregen sollen.

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Ceren Saner mit ihrem Werk „Insight The Ring“

Der Sonderpreis von Stadt und Land ging diesmal an Constanze Vogt für ihre Installation „reifen3.2020/ #7.2022/ #8.2023“. Dazu meint die Jury zu recht, es sei ein „Werk von poetischer Leichtigkeit, wobei die Künstlerin „klare, zeichnerisch anmutende Linien mit verspielten Elementen“ kombiniere. Das Werk wurde von „Stadt und Land“ Geschäftsführerin Natascha Klimek vorgestellt, sie gratulierte auch der Künstlerin. „Die Breite und Tiefe der künstlerischen Werke, die die Jury in diesem Jahr für den Neuköllner Kunstpreis erreicht haben, ist – wieder einmal von bemerkenswerter Vielfalt geprägt. Jede Künstlerin und jeder Künstler hat mit ihrer beziehungsweise seiner einzigartigen Vision und Ausdrucksweise nicht nur meine Sinne berührt, sondern auch mein Innerstes bewegt“, lautet das Fazit von Klimek.

Bewerben konnten sich alle Künstler*innen mit Wohnsitz oder Atelier in Neukölln. Eine Fachjury nominierte sieben von ihnen für eine Gruppenausstellung in der Galerie im Saalbau. Der 1. Preis: war mit 3.000 Euro, der 2. Preis mit 2.000 Euro und der 3. Preis mit 1.000 Euro dotiert. „Mit der Vergabe des Neuköllner Kunstpreis legt der Bezirk ein besonderes Augenmerk auf das Schaffen der unzähligen in Neukölln ansässigen Künstler, die Teil der für Neukölln bedeutsamen Kultur- und Kreativwirtschaft sind. Auch die diesjährige Ausstellung der Nominierten zeigt, dass die in Neukölln beheimateten Künstler qualitativ hochwertige Kunstwerke schaffen. Von daher ist es gut, dass die bezirkliche Wirtschaftsförderung bereits seit vielen Jahren ein starker Partner des Vereins „Kreativnetzwerk Neukölln“ ist und zusammen mit den Kreativen bereits große Projekte wie „Unternehmen Neukölln“, den „Kreativkongress“ sowie das Branchenbuch „Branchenvielfalt Neukölln, Wirtschaftsstandort und seine Unternehmen“ umgesetzt hat“, freut sich unsere Fraktionsvorsitzende Cordula Klein, die zusammen mit unserem Fraktionär Wofgang Hecht der Verleihung des Neuköllner Kunstpreis beiwohnte.

Die sieben Arbeiten der Nominierten für den Neuköllner Kunstpreis 2024 sind noch bis zum 12. Mai in der Galerie im Saalbau in der Karl-Marx-Straße 141 zu sehen. Die Galerie ist täglich von 10 – 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.