Auch am Vortag zum diesjährigen „Internationalen Tag gegen Rassismus“ beteiligten sich in Rudow wieder sehr viele SPD- Fraktionärinnen und Fraktionäre. „Das ist ein wichtiges Zeichen, um zu zeigen: Wir sind gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Die Demokratie muss mit allen Mitteln verteidigt werden, mehr denn je. Wir sind viele und müssen hier klare Kante zeigen, wie wir mit Anti-Demokrat*innen umgehen. Keine Anti-Demokrat*innen in die Parlamente, das ist unser Ziel“, betont die Neuköllner SPD- Fraktionsvorsitzende Cordula Klein.
Hunderte Menschen bildeten am Vormittag des 20. März mit Abstand eine Menschenkette, die von der Kreuzung Alt-Rudow/ Neudecker Weg bis über den Alt-Rudower Schmiedeteich reichte. In Rudow eingefunden hatte sich ein sehr breites Bündnis zivilgesellschaftlicher Kräfte, die es nicht hinnehmen wollen, dass antidemokratische Parteien in den Parlamenten sitzen und dass in Rudow, Britz und Nord-Neukölln Hakenkreuze geschmiert werden, Stolpersteine beschädigt und herausgerissen werden Autos von Menschen brennen und Menschen tätlich angegriffen werden, die sich für eine friedliche und multikulturelle Gesellschaft einsetzen. Das Berliner Register verzeichnete im Jahr 2020 allein in Neukölln 214 rechtsextreme, rassistische und antisemitische Vorfälle. Ziel rechtsextremer Attacken im Bezirk sind nicht nur Sozialdemokraten aus der Bezirksverordnetenversammlung, sondern auch die „Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken“, Gewerkschafter, die Kirchengemeinde in Rudow und Bürger, die sich offen für Geflüchtete, die Demokratie und gegen Rechtsextremismus einsetzen.
Ziel rassistischer Angriffe können alle sein, die nicht ins Weltbild von Rassisten passen. So wurden 2020 sieben Frauen im Alter von 15 bis 71 Jahren und ein 24-jähriger Mann gegen 15.00 Uhr in der Straße Am Grünen Weg in Britz von einer 45-jährigen Frau antimuslimisch beleidigt und mit Pfefferspray ins Gesicht gesprüht. Besorgniserregend zugenommen hat aber auch der Antisemitismus. Zwischen 2017 und 2019 hat sich dieser verdoppelt, beklagt der Deutsche Städtetag und stellt fest, dass 90 Prozent der antisemitischen Straftaten von Anhängern rechter Ideologien begangen werden. All dem gilt es entschieden entgegenzutreten. Nicht nur in Halle, wo ein Rechtsextremer die Synagoge angegriffen und später wahllos Menschen erschossen hat, sondern auch in Neukölln und überall. Dafür steht der Internationale Tag gegen Rassismus, dafür steht die Sozialdemokratie, die in Rudow geschlossen auftrat. So waren unser Bezirksbürgermeister Martin Hikel und die Bürgermeisterkandidatin der SPD für Berlin, Franziska Giffey, vor Ort, um ein deutliches Zeichen gegen Rassismus, Menschenverachtung und Gewalt und ein Zeichen für eine demokratische Gesellschaft in Freiheit zu setzen. „Wir sind stolze Neuköllnerinnen und Neuköllner. Zusammengewachsen aus allen Regionen dieser Welt. Zusammen gegen Rassismus“, bringt es unser Bezirksbürgermeister Hikel auf den Punkt.