Mit einer nachdrücklichen Aufforderung, jetzt aktiv zu werden, hat der Neuköllner SPD-Vorsitzende und Bundestagskandidat Fritz Felgentreu auf die öffentlich gewordene Kritik des Bildungsstaatssekretärs Mark Rackles reagiert.
Felgentreu wörtlich: „Der Vorwurf, dass die Neuköllner SPD angeblich den Bezirk schwarz malt, ist ebenso alt wie unberechtigt. Kein Lehrer und keine Lehrerin in Berlin braucht die Neuköllner SPD, um zu wissen, dass das Unterrichten an Brennpunktschulen schwerer und deshalb für viele nicht attraktiv ist. Die Antwort darauf kann nicht sein, an hübschen Sprachregelungen herumzufeilen.
Damit diese Schulen talentierten pädagogischen Nachwuchs anziehen, brauchen wir eine konsequente Aufwertung der Lehre. Das heißt vor allem:
- Brennpunktzulage und/oder Stundenermäßigung,
- kleinere Klassen,
- eine Laufbahnverordnung, bei der Brennpunkt-Erfahrung zur Beförderungs-Voraussetzung gemacht wird,
- und bessere Technik (das kreidefreie Klassenzimmer!).
Der Kreativität sind aber auch darüber hinaus keine Grenzen gesetzt. Warum nicht der Schulleitung ein Budget geben, mit dem sie Hilfslehrer verpflichten und so an die Arbeit heranführen kann? Oder ein Budget für Leistungszulagen?
Wo es Defizite gibt, muss man darüber reden, damit etwas passiert. Denn: Jedes Defizit ist zugleich ein Potenzial. Unsere Kinder in Neukölln sind nicht dümmer als die in Zehlendorf. Trotzdem machen dort mehr als doppelt soviele Abitur. Erst wenn wir diese Lücke geschlossen haben, dann haben wir den Schatz gehoben, der in Neukölln vergraben liegt.“