Die Neuköllner SPD hat auf ihrem Kreisparteitag im September 2015 die Erklärung „Gute Bildung in Neukölln sichern“ beschlossen.
Hierzu die Neuköllner SPD-Vorsitzende Dr. Franziska Giffey: „Die Neuköllner SPD stand und steht für gute bildungspolitische Rahmenbedingungen, die ermöglichen, dass jedes Kind die Chance für den sozialen Aufstieg erhält, unabhängig davon, in welcher Familie es aufwächst.“
Die Erklärung enthält folgende Kernforderungen:
- Einführung einer Kitapflicht für alle Kinder ab dem vollendeten 3. Lebensjahr. Die frühkindliche Bildung ist eine wesentliche Grundlage, um das Abhängigkeitsverhältnis zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg zu durchbrechen.
- Flächendeckender und wohnortnaher Ausbau der Kitaplätze, vor allem im Bereich der Unter-Dreijährigen und in sozialen Brennpunkten. Alle Kinder haben ein Anrecht auf einen Kitaplatz – auch Flüchtlingskinder. Die frühkindliche Bildung ist von zentraler Bedeutung für die Entwicklung eines Kindes.
- Schrittweise Verbesserung des Betreuungsschlüssels in den Krippen auf den Bundesdurchschnitt und schrittweise Abschaffung der Krippen- Gebühren.
- Einführung einer Brennpunkt-Zulage für Erzieherinnen und Erzieher als Anreiz, sich in und für Kitas in sozialen Brennpunkten einsetzen zu lassen sowie eine angemessene Bezahlung von Erzieherinnen und Erziehern, die ihrer gewachsenen Verantwortung für die Entwicklung der Kinder Rechnung trägt.
- Ausbau gebundener Ganztagsschulen als Motor für Integration und Inklusion. Sie sind das richtige Fundament, um Kinder Jugendliche besser individuell fördern zu können.
- Etablierung der Gemeinschaftsschulen gleichberechtigt neben Sekundarschule und Gymnasium und die qualitative Stärkung von Gemeinschaftsschulen. Sie sollen zu mehr Chanchengerechtigkeit führen.
- Ausweitung des Brennpunktschulen-Programms und des School Turnaround-Programms. Es gibt Schulen, um die Eltern seit Jahren einen Bogen machen. Diese Schulen müssen stärker unterstützt werden auf ihrem Weg zu einer erfolgreichen Entwicklung.
- Stärkere finanzielle Unterstützung von lokalen Bildungsverbünden und die Einrichtung weiterer Familienzentren in sozialen Brennpunkten.
- Bedarfsgerechte Willkommensklassen, Ferienschulen, sonstige Sprachförderangebote und ausreichend Sprach- und Kulturmittler. Zugewanderte Kinder ohne Deutschkenntnisse haben wie alle Kinder ein Recht auf Bildung.
- Verbesserung der Schwimmfähigkeit von Kindern und Jugendlichen. Das Pilot-Projekt „Neuköllner Schwimmbär“ ist ein gutes Beispiel. Schwimmen soll ab der 1. Klasse für alle Grundschulen verpflichtend werden.
- Gleichstellung der Grundschullehrkräfte bei der Bezahlung mit Lehrkräften aller anderen Schularten. Das Grundschullehramt muss attraktiver werden. Wir sehen es kritisch, dass derzeit verstärkt für die Oberschule ausgebildete Lehrkräfte in Grundschulen angestellt werden.
- Verbesserung der Ausbildung von Quereinsteigerinnen und -einsteigern, die mehr Zeit in der Fortbildung, mehr individuelle Förderung, eine bessere Betreuung und eine größere Entlastung an Unterrichtsstunden beinhaltet. Die Qualität im Unterricht muss garantiert bleiben.
- Einführung einer Brennpunkt-Zulage für Lehrerinnen und Lehrer, die in einer Schule im sozialen Brennpunkt arbeiten.
- Frühzeitigere und intensivere Ausbildung von Schulleiterinnen und -leitern sowie von Lehrkräften, die eine Schulleitung übernehmen wollen und die Höhergruppierung von Oberschulleitungen und Konrektoren.
- Stärkung der interkulturellen Kompetenz der Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler. Diese Kompetenz muss verpflichtend im Lehramtsstudium, Referendariat und durch Fortbildungen gelehrt und erlernt werden.