Katholische Schule St. Marien ist „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

Katholische Schule St. Marien ist "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" 1

In einer kleinen coronagerechten Feierstunde in der Aula wurde der Katholischen Schule  St. Marien  in der Donaustraße am 14. Dezember der Titel  Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage verliehen. Die Auszeichnung  „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“  zu erhalten, ist an bestimmte Mindestvoraussetzungen geknüpft. Eine davon ist, einen Paten zu finden. Der Pate der Schule ist unser Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD). Des Weiteren müssen mindestens 70 Prozent aller an einer Schule wirkenden Personen der Leitidee Schule ohne Rassismus mit ihrer Unterschrift beipflichten –  an der Schule St. Marien waren es mehr als 90 Prozent!  Die Schule verpflichtet sich mit ihrer Unterschrift ebenfalls dazu, sich künftig gegen jede Form von Diskriminierung aktiv einzusetzen, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekttage zum Thema durchzuführen. „Sich klar gegen antisemitische Taten und diskriminierende Äußerungen einzusetzen, stattdessen Menschen zu unterstützen, die das Erinnern wachhalten, und selbst aufstehen gegen Ungerechtigkeit – dafür sind wir heute hier“, betonte Birgit Nobiling, Schulleiterin des Zweigs Integrierte Sekundarschule. „Wir fühlen uns verantwortlich: Verantwortung für junge Menschen zu übernehmen, sehen wir, die Lehrerinnen und Lehrer dieser Schule, als vorrangige Aufgabe. Wir bemühen uns, unsere Schülerinnen und Schüler zu befähigen, ihr Leben als Glieder der Gesellschaft verantwortungsbewusst zu gestalten. Und wir differenzieren: An unserer Schule lernen Schüler*innen mit unterschiedlichen Begabungen, Fähigkeiten und Talenten gemeinsam“,  so Nobiling. Zu einem zukunftsorientiertem Handeln gehöre es, Schülerinnen und Schüler darauf vorzubereiten, „auf der Basis unserer Werte mit Erfolg ein selbstständiges, ausgefülltes Leben in einer sich wandelnden Welt zu führen. Von daher wolle sich die katholische Schule St. Marien positionieren, auch gegen Homophobie. „Deshalb haben wir uns dazu entschieden, Schule ohne Rassismus zu sein.  Damit wende sich die Schule „bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt greife bei Konflikten ein und führe regelmäßig Projekttage zum Thema „Diskriminierung und Rassismus“ durch, „um sensibel, achtsam und aufmerksam zu bleiben, bei allem, was um uns herum geschieht. Wir wollen uns gegenseitig ermutigen, einander aktiv zuhören, respektvoll miteinander reden. Wir wollen Verantwortung übernehmen, auf Stolpersteine achten und unser Verschieden-Sein als Stärke betrachten, so Nobilng weiter in ihrer  Rede. Die große Freude über diesen Schritt zur couragierten Schule ohne Rassismus unterstrich auch der Schulleiter des Gymnasiums von St. Marien, Herr J. Weischede. Für ihn, der die Schule im Januar verlasse, sei  es  ein Vermächtnis „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu sein. Dies sagte er im Bewusstsein, dass dies kein leichter Weg sei. Jeder müsse täglich aufpassen, dass er andere nicht ausgrenze und sie als ebenbürtig ansehe. Zu Schluss dankte er den engagierten Schülern und Lehrern. Das sei ein toller Abschluss für ihn.

Für die Schülerschaft ist es „unglaublich und unfassbar, dass es noch immer die Gewlat auf der Basis von Rassismus gibt. Umso glücklicher sind wir jetzt, nun auch endlich dafür einzustehen, gegen Rassismus zu sein.“ Bezirksbürgermeister Hikel freut sich, Pate für die Schule zu sein und griff die Gedanken auf, die ihn zum 75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz bewegten. Die Stolpersteine erinnern uns daran, dass Menschen verschwanden. Nachbarn sahen es, mitunter raubten sie, was an Gut übrig blieb von den Deportierten, so Hikel. Es geschah nicht im Verborgenen, die Konzentrationslager waren nicht bewusst versteckt. Die Versammlungsorte für Deportationen waren öffentliche Orte. Er wisse nicht, wie er damals gehandelt hätte, trage jedoch die gegenwärtige Verantwortung als Lehre aus der deutschen Geschichte. Es gelte, alles dafür aktiv zu tun, dass sich das nicht wiederhole.  „Die Menschenwürde ist unantastbar, heiße es im Grundgesetz, doch dies müsse durch den „Geist der Demokratie mit Leben gefüllt werden“. Von daher unterstütze er mit Freuden die Schule, begleite sie als Pate der Schule ohne Rassismus auf ihrem Weg und unterstütze sie in mit dem Bezirksamt in ihrem Tun. An der Feierstunde nahm neben SPD Fraktionär Wolfgang Hecht  auch Georg Zolchow von der Landeskoordination Berlin  Schule ohne Rassismus –  Schule mit Courage teil. Er übergab zum Schluss die Urkunde und das Schild mit der Aufschrift Schule ohne „Rassismus – Schule mit Courage“, das fortan an der Schule angebracht wird. Das Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage besteht nun seit 25 Jahren. Gegenwärtig gibt es Landeskoordinationen in allen 16 Bundesländern und 90 Regionalkoordinationen als lokale Ansprechpartner*innen für die Courage-Schulen. Berlin kann auf mehr als 100 Schulen blicken, die sich die Selbstverpflichtung auferlegt haben.