In Neukölln lauft die Wärmewende

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Gute Wünsche für die Neuköllner Wärmewende befestigten am Richtbaum FHW-Vorstand Stefan Preidt, Polier Olaf Friedrich von Matthäi, die FHW-Aufsichtsratsvorsitzende Tanja Wielgoß, Ralf Großhauser, Geschäftsführer von Zeppelin Power Systems und Neuköllns Bürgermeister Martin Hikel (v.li.).

Noch sieht der hohe große Raum des neuen Gebäudes am Fernheizkraftwerk Neukölln leer aus. Wie er später auf den Betrachter wirkt, wenn alles fertig ist und er mit modernster Motorentechnik von Zeppelin Power Systems angereichert ist, darauf weist eine Tafel an der Wand hin, auf die unser Fraktionär Wolfgang Hecht voller Interesse blickt. Das Fernheizwerk Neukölln (FHW) und der Generalunternehmer Zeppelin Power Systems errichten derzeit am Weigandufer 49 mit dem Bauunternehmen Matthäi eine hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage mit einer Leistung von 10 Megawatt elektrisch und 10 Megawatt thermisch. Im Juli wird die Erzeugungsanlage eingebaut. Ab 2023 soll sie 10.000 Haushalte mit Strom und 4.000 Haushalte mit Wärme versorgen. Für das neue Blockheizkraftwerkgebäude wurde am 19. Mai im Beisein von Bezirksbürgermeister Martin Hikel mit Wolfgang Hecht, FHW-Vorstand Stefan Preidt, der FHW Aufsichtsratsvorsitzenden Tanja Wielgoß, Ralf Großhauser als Geschäftsführer von Zeppelin Power Systems und Olaf Friedrich, Polier der Firma Matthäi Richtfest gefeiert.

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SPD-Fraktionär Wolfgang Hecht zeigt sich begeistert vom Projekt.

Das sehr flächeneffiziente, kompakte Blockheizkraftwerk wird über einen sehr hohen Wirkungsgrad verfügen. Der Motor, das Herzstück der Anlage, wird in Deutschland erstmals eingesetzt. Eine weitere Besonderheit: Die Kombination mit einer 1,3 Megawatt-Großwärmepumpe wird die hohe Effizienz zusätzlich steigern. So kann auch Niedertemperatur-Abwärme, die sonst verloren ginge, für die lokale Fernwärme genutzt werden. Der Brennstoffausnutzungsgrad der Anlage wird damit bis zu 98 Prozent betragen. Die flexible Anlage kann perspektivisch auch mit Wasserstoffbeimischung betrieben werden. Ihre Wasserstoff-Fähigkeit leistet einen wichtigen Beitrag zum Transformationsprozess von effizient genutzten fossilen Brennstoffen hin zu regenerativen Brennstoffen. Ihr Bau ist außerdem Startpunkt einer umfassenden Transformation, für die das FHW Neukölln 70 Millionen Euro investiert.

Bei diesem ökologisch-sozialen Umbau ersetzt das Unternehmen im laufenden Betrieb Wärme Erzeugungsanlagen durch neue, umweltfreundlichere und integriert verstärkt regenerative Energiequellen wie Biomasse und industrielle Abwärme. Ziel ist die Versorgung mit klimafreundlicher Energie mit dem Schwerpunkt auf grüner Wärme. Erstes großes Etappenziel ist der Steinkohle-Ausstieg bis 2025, also fünf Jahre früher als es für die Republik geplant hat, darauf wies Tanja Wielgoß nicht ohne Stolz hin. Bis 2025 sollen 75 Prozent der erzeugten Wärme aus hocheffizienten KWK-Anlagen und erneuerbaren Energien stammen. Bezirksbürgermeister Hikel würdigte die Investition in die Wärmewende und zeigte sich begeistert davon, dass hiermit eine Energieeffizienz bis zu 98 Prozent erreicht wird. Auch dass die Anlage bereits so konzipiert ist, dass sie in Zukunft auch mit Wasserstoff laufen kann und zukunftsfähig konzipiert ist, beeindruckte Hikel sehr. Vorerst allerdings wird die hocheffiziente Anlage noch mit Erdgas betrieben. Peter Scharmberg, stellvertretender Vorsitzender des Umweltausschusses in der Bezirksverordnetenversammlung freut sich jedenfalls über die Fortschritte in der Energieversorgung in Neukölln: „Mit der Grundsteinlegung zum Umspannwerk von Stromnetz Berlin im April 2021 am Rollberg und der Wärmewende, die das Fernheizkraftwerk mit dem kompakten Blockheizkraftwerk der Fernheizkraftwerk Neukölln AG am Weigandufer einleitet, werden nun in Neukölln rund 100 Mio. EUR investiert, um eine moderne und effiziente Stromversorgung für die Bürger in Neukölln für die Zukunft zu gewährleisten. Dafür danken wir den Unternehmen“.