Herrliches Sommerfest in Rudows „Zwicke“

Herrliches Sommerfest in Rudows „Zwicke“ 1
Unser stellvertretender Fraktionsvorsitzender Peter Scharmberg freut sich über das gelungene Fest für den guten Zweck.

Kinder üben sich mit Fahrradfahren oder fahren mit dem kleinen Polizeiauto auf der Wiese auf dem Parcours der Jugendverkehrsschule Rudow, toben ausgelassen in der Hüpfburg, schlagen Nägel in ein Brett oder drehen das Glücksrad – unser stellvertretender Fraktionsvorsitzender Peter Scharmberg aus Rudow besuchte am 11. Juni das Sommerfest des Kinderclubhaus Zwicke am Zwickauer Damm. Gegründet wurde es vor 75 Jahren als Jugendfreizeitzentrum Rudow“ auf Initiative der Jugendlichen der Siedlung am Zwickauer Damm. Sie träumten von einem Jugend- und Freizeitheim und
trugen diesen Traum in die Öffentlichkeit. So gelang es ihnen mit Hilfe des Magistrats (SPD-
Oberbürgermeisterin Louise Schröder) und dem Siedler Alfred Heyer, ihren Traum zu erfüllen
„Wir wurden alle eingespannt, klopften Steine, die aus den Trümmern der Stadt angekarrt
wurden, holten bei Nacht und Nebel Kalk aus dem damaligen Kalkwerk Rüdersdorf und
buddelten eine Birke irgendwo im Umland aus dem Märkischen Sand, die wir hier einpflanzten.
So konnte am 16. August 1947 der Grundstein gelegt werdeng, erzählt Gertrud Moll. Auch
sie ist heute anwesend und unterhält sich ausgiebig mit Scharmberg.

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Viele Siedler in Rudow kamen einst aus den engen und dunklen Mietskasernen Neuköllns und
hatten in Rudow die Chance, sich aus der Not heraus ein neues Leben aufzubauen. Geprägt
von Werten wie Solidarität und gegenseitiger Hilfsbereitschaft, Toleranz, Verlässlichkeit und
Vertrauen, schafften es die Siedler trotz widrigster Umstände, sich ein Heim für ihre Familien zu
sichern. So entstanden in der Folge auch Gemeinschaftseinrichtungen wie die „Zwicke“ oder
das Vereinsheim der Siedler am Waldrand, für das 1950 der Grundstein gelegt wurde. Wie so
vieles hatten die Nazis die Siedleridee, die in der sozialdemokratisch geprägten Weimarer
Republik ihren Ursprung hatte, adaptiert und ihren rassistischen Stempel aufgedrückt. Doch die
Siedleridee, einkommensschwachen Familien und Personen die Möglichkeit zu bieten, sich durch
eigene Arbeit ein Häuschen mit Garten zu bauen, der als Selbstversorgung diente, geht auf die
Gründung der Heimstätten AG Groß-Berlin (HEIMAG) am 14. Mai 1919 zurück (heute
Gewobag).

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„Auch heute noch weht in der Zwicke der positive demokratische Geist der Arbeiterbewegung
und ihrer Werten. Das Essen, leckere Salate und Süßes, wurde von der Gemeinschaft
mitgebracht und konnte gegen kleines Geld gekauft werden, das wiederum den Kindern und
Jugendlichen in der Zwicke zu Gute kommt. Zusammengekommen sind hier heute Familien aus
den unterschiedlichsten Herkunftsländern, um gemeinsam und in Frieden ein Fest der Freude bei sonnigem Wetter zu feiern, und das ist ihnen mit Hilfe des Zwicke Team um Tanja Schleef-
Ruppert auf das Beste gelungen“, freut sich Scharmberg.