Durch den Dschungel zu den Mülltrennern – RespAct im Rathaus

Durch den Dschungel zu den Mülltrennern – RespAct im Rathaus 1
Die Schüler und Schülerinnen der Theodor-Storm-Schule aufgereiht zum Bewegungsspiel.

Nicht oben drüber, nicht unten drunter sondern mittendurch – das war der Weg, den Schüler und Schülerinnen der Theodor-Storm-Schule auf ihrer Dschungel-Tour nahmen. Mitten durchs Gebüsch, wo sie Löwen mit blutenden Pfoten trafen. Die wurden verbunden. Und die Ursache – herumliegende Glasscherben – in den großen Rucksack zu dem anderen schon aufgesammelten Müll gepackt. Beim letzten Hindernis mussten sie dann doch oben drüber, über den Berg, von dem aus sie die Affenbande mit Plastikflaschen bewarf. Bloß gut, dass auf der anderen Seite die Höhle der Mülltrenner lag. Das Bewegungsspiel wurde vor zahlreichen Eltern im BVV-Saal des Rathauses aufgeführt. Es war der Abschluss einer Projektwoche in den Ferien. Eine Woche lang hatten sie sich in kindgerechten Aktionen mit Themen wie Mülltrennung und Upcycling befasst.

Durch den Dschungel zu den Mülltrennern – RespAct im Rathaus 2
Ein Tagesprotokoll zum Upcycling-Workshop

Durchgeführt wurde die Projektwoche von der CamP Group gGmbH im Rahmen des senatsgeförderten Programms „RespAct Neukölln“. Sie ist eines der Angebote in der zweijährigen Förderperiode 2017-2019. Eine Woche lang wurde ein Ganztagangebot mit Kiezralley, Upcycling-Workshop, Spiel und Bewegung geboten. Abschluss war die Vorführung im BVV-Saal mit anschließendem Info- und Beteiligungsmarkt im Vorraum. Unter anderem bot dort Kunst-Stoffe e. V. die Herstellung von Stempeln aus Fahrradschläuchen und Holz an.

Dass die Grundschüler etwas gelernt hatten, zeigte sich beim zweiten Act. Schüler und Schülerinnen des Albert-Schweitzer-Gymnasiums, die teilweise schon zum zweiten Mal teilnahmen, hatten ein Quiz Erwachsene gegen Kinder vorbereitet. Eigentlich sollten zehn Kinder gegen zehn Erwachsene spielen. Aber bei den Kindern gingen immer so viele Hände hoch, dass die Betreuerinnen kurzerhand die Teilnahmeregeln änderten, um dem Ansturm gerecht zu werden. Fast alles richtig, die Kinder gewannen das Duell.

Nichts gelernt haben sie wahrscheinlich aus den Vorträgen der erwachsenen Fachleute vom Umweltbundesamt, der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz sowie dem BUND.

Durch den Dschungel zu den Mülltrennern – RespAct im Rathaus 3
In einem frisch aus der Druckerpresse vorgestelltem Handbuch wurde die Projektwoche dokumentiert. Es wird als Anleitung im Internet verfügbar sein.

„Das waren Vorträge, mit denen man Kinder im Grundschulalter nicht erreicht,“ urteilte Michael Morsbach, der für die SPD-Fraktion der Bezirksverordnetenversammlung teilnahm. Die Senatsverwaltung beispielsweise zeigte einen verwaltungsinternen Folienvortrag zum Handlungsfeld Umweltgerechtigkeit mit kleinteilig eingefärbten Berlinkarten und Überschriften wie „Ergänzungsindikator 8: Thermische Belastung“. „Ich erwarte von der Senatorin, dass sie dafür sorgt, dass in ihrem Haus an Zielgruppen angepasste Angebote entwickelt werden,“ so Michael Morsbach (SPD). „Dieser Vortrag war oben drüber (oder unten drunter), erforderlich gewesen wäre mittendurch.“

Weitere Informationen unter:

http://www.respact.org/respact-neukoelln-nachbarschaftliche-netzwerke-staerken/

https://kunst-stoffe-berlin.de/kunst-stoffe-auf-der-respact-tagung-umweltgerechtigkeit-interkulturell-erleben-am-26-10-1/

www.camp-group.org