Ausstellung zeigte Zeichnungen und Malerei von Kindern aus Theresienstadt

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SPD-Fraktionsvorsitzende Cordula Klein

„Unter dem Fenster brüllen Wachleute herum. Sie schlagen Leute und sperren die Straße ab. Eine weitere Gruppe wird abtransportiert. Dort gehen die Leute: Sie schleppen Tragbahren, ziehen zweirädrige Karren mit Toten, sie tragen ihr Gepäck, und dort ist auch der Leichenwagen. Die Straße ist voll schwerem, ekelhaftem Staub. Gepäckstücke, Tragbahren, Leichen – so geht das schon eine Woche. Die Toten auf zweirädrigen Handwagen und die Lebenden auf Leichenwagen. Alles wird hier in Leichenwagen transportiert: Schmutzwäsche, Brot – wir haben auch einen hier im Heim, er steht draußen im Hof. Er trägt die Aufschrift ‚Jugendfürsorge. Er ist auch unser Spielgerät.“  Mit diesen Worten beschreibt die tschechische Malerin Helga Weissová in ihrem Tagebuch das Lager Theresienstadt, KZ und Ghetto zugleich. Die Shoa-Überlebende war erst 12, als sie am 10. Dezember 1941 mit Vater und Mutter nach  Theresienstadt deportiert wurde. Der Britzer Bürgerverein zeigte nun zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar in Kooperation mit der Initiative Hufeisern gegen Rechts die Ausstellung „Schmetterlinge hab ich hier nie gesehen“ mit Bildern, gemalt von Kindern aus Theresienstadt, die unsere Fraktionsvorsitzende Cordula Klein zusammen mit unserem Fraktionär Wolfgang Hecht und der SPD Bürgerdeputierten Eva Marie-Schoenthal besuchte. An der Ausstellungseröffnung nahmen auch unser Bezirksbürgermeister Martin Hikel und die Stadträtin für Bildung, Schule, Kultur und Sport Karin Korte teil. 

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Als das KZ Theresienstadt im November 1941 in der ehemaligen österreichischen Garnisonsstadt von Theresienstadt (tschechischer Name Terezín) eingerichtet wurde, war die so genannte Endlösung, die Vernichtung der Juden, faktisch schon beschlossen. Auf der Wannseekonferenz am 20. Januar 1942 sollte schließlich die Deportation der europäischen Juden zur Vernichtung in den Osten organisiert werden. Mit dem KZ Theresienstadt sollte die Welt über die wahren Absichten der Nazis, die Endlösung, getäuscht werden. Das stellte Jürgen Schulte, Sprecher der Initiative Hufeisern gegen Rechts in seiner Rede zur Eröffnung der leider nur dreitägigen Ausstellung klar. Die Nazis zwangen die jüdische Kultusgemeinde in Prag, ihnen bei den Vorbereitungen zur Errichtung eines Ghettos in Theresienstadt zu helfen. Sie logen und erzählten, das Ghetto sei ein autonomes Gebiet, wo Jüdinnen und Juden in Ruhe leben und bis zum Ende des Krieges arbeiten könnten. Ziel der Nazis war es, Unruhe unter den künftigen Opfern des Genozids zu vermieden und Zeit für ihre planmäßige und allmähliche Vernichtung zu gewinnen, „ohne das Leben im Protektorat zu stören“,  schreibt Vojtěch Blodig vom Institutu Terezínské iniciativy.

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Die Wirklichkeit war also eine andere: Das KZ Theresienstadt war ein Sammellager und diente als Durchgangsstation für die Transporte in die Vernichtungslager Treblinka und vor allem Auschwitz. „Auch im KZ Theresienstadt wurden die Häftlinge ermordet. Zeugnis davon legen heute noch das Krematorium und der Galgen an der Richtstätte ab. Im Ghetto kamen rund 35.000 Menschen um. Sie starben an Hunger, Kälte und Epidemien. Von den 140.000 Inhaftierten starben 33.000 in Theresienstadt. Fast 90.000 Menschen wurden weiter in die Vernichtungslager deportiert, nur 3100 haben diese Deportationen überlebt“, so Schulte. Im Lager befanden sich auch rund 15.000 Kinder. Von den Kindern, die das Ghetto Theresienstadt durchliefen und in die Transporte kamen, überlebten etwa 100. Von ihnen sind noch Gedichte und Bilder aus dem Ghetto erhalten. Mit dem Malen brachten sie ihren Alltag, ihre Nöte, Sehnsüchte, Sorgen und anderes mehr zum Ausdruck. Dass die Kinder malen und zeichnen durften, war das Verdienst der jüdischen Selbstverwaltung, die eine Jugendfürsorge einrichtete. Das Grauen selbst durfte nicht dargestellt werden, scheint aber hie und da durch, was die Betrachter der Bilder betroffen macht. Sie entstanden, so Schulte, in einer Umgebung des allumfassendem Mangels: Mangel an sauberem Wasser, an Seife, an medizinischer Versorgung, an Nahrungsmitteln, ja sogar an Bewegungsmöglichkeiten. Im Überfluss gab es jedoch überfüllte Quartiere, überfüllte Gassen, Schmutz und Ungeziefer, Hunger und lebensbedrohliche Krankheiten. Tuberkulose- und Typhuserkrankungen waren an der Tagesordnung. Theresienstadt war eine geschlossene Festung mit nichts als kahlen, lebensfeindlichen Mauern. Hier wuchsen keine Bäume, blühten keine Blumen und flogen keine Schmetterlinge – Und doch mussten hier Kinder leben, Gefangene wie alle anderen.

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Einige wenige Informationen zum Lager Theresienstadt und zur Entstehung der Bilder: 

Im Oktober 1941 wurde erstmals der Plan geäußert, in der Stadt ein Ghetto für Juden aus Böhmen und Mähren, aus den Niederlanden, Polen und Deutschland zu errichten. Ende November 1941 traf die erste Gruppe Juden aus Prag in Theresienstadt ein. Bis zum Ende des II. Weltkrieges und der Befreiung des Lagers wurden über 140.000 Häftlinge in das Lager deportiert, die Hälfte davon kam aus Tschechien, ein weiteres Drittel aus Deutschland und Österreich.

Ursprünglich war das Ghetto zur Aufnahme von älteren Juden bestimmt, war dem Anschein nach „Vorzugslager“ für „privilegierte“ Juden, für Wissenschaftler Intellektuelle und Künstler. Bald jedoch wurde das Lager zum Sammellager und zu einer Durchgangsstation für die Transporte in die Vernichtungslager Treblinka und vor allem Auschwitz. Bis zum Ende des II. Weltkrieges und der Befreiung des Lagers durch die Rote Armee wurden über 140.000 Häftlinge in das Lager deportiert. Es wurde jedoch nicht nur deportiert. Auch im KZ Theresienstadt wurden die Häftlinge ermordet. Zeugnis davon legen heute noch das Krematorium und der Galgen an der Richtstätte ab. Im Ghetto kamen rund 35.000 Menschen um. Sie starben an Hunger, Kälte und Epidemien. Von den 140.000 Inhaftierten starben 33.000 in Theresienstadt. Fast 90.000 Menschen wurden weiter in die Vernichtungslager deportiert, nur 3100 haben diese Deportationen überlebt. Dennoch wurde das Ghetto nach 1945 verharmlost. Lange Zeit überlagerten die Narrative vom „Altersghetto“ mit Kulturprogramm die historische Realität.

Im Lager befanden sich ca. 15.000 Kinder. Von den Kindern, die das Ghetto Theresienstadt durchliefen und in die Transporte kamen, überlebten etwa 100. Von ihnen sind noch Gedichte und Bilder aus dem Ghetto erhalten. Es war ein Verdienst der jüdischen Selbstverwaltung, dass sie eine Jugendfürsorge einrichtete, die sich um die Kinder kümmerte, einen Kindergarten und einen provisorischen Schulunterricht und eine notdürftige medizinische Versorgung organisierte. Die Bilder, aus denen wir eine kleine Auswahl zeigen, sind ein Ergebnis dieser halblegalen Aktivitäten.

Für die Kinder waren Zeichnen und Malen von kaum beschreibbarer Bedeutung. Obwohl die Zeichenlehrer bemüht waren, bei der Stellung der Themen Szenen des Grauens der Umgebung zu vermeiden – das hätte das Ende des Unterrichts bedeutet – waren die Bilder für die Kinder ein Medium, ihren Alltag, ihre Nöte, Sehnsüchte, Sorgen und vieles mehr zu verarbeiten. Das ist einer der Gründe, warum die Kinderzeichnungen so betroffen machen.

Sie sind entstanden in einer Umgebung, die gekennzeichnet war von allumfassendem Mangel:
Mangel an sauberem Wasser, an Seife, an medizinischer Versorgung, an Nahrungsmitteln, ja sogar an Bewegungsmöglichkeiten. Im Überfluss gab es jedoch überfüllte Quartiere, überfüllte Gassen, Schmutz und Ungeziefer, Hunger und lebensbedrohliche Krankheiten. Tuberkulose- und Typhuserkrankungen waren an der Tagesordnung. Theresienstadt war eine geschlossene Festung mit nichts als kahlen, lebensfeindlichen Mauern: Hier wuchsen keine Bäume, blühten keine Blumen und flogen keine Schmetterlinge. – Und doch mussten hier Kinder leben, Gefangene wie alle anderen.

Irena Lauscherová, die als Erzieherin in Theresienstadt gearbeitet hat, berichtet in ihren Erinnerungen „Die Kinder von Theresienstadt“: „Die Kinder litten an vielen psychischen Störungen und Schwierigkeiten: schlechter, oft unterbrochener Schlaf, starke Gewichtsverluste, Weinkrämpfe, Einkoten bei Tag und Nacht, Sprachschwierigkeiten. Es dauerte lange, bis die Kinder wieder spielen lernten. Oft konnten die Kinder den langen Transport mit seinen Strapazen nicht verwinden. Viele von ihnen waren scheu, verschreckt, andere aber auch aggressiv und geradezu unsozial egoistisch. Alles das war eine Reaktion auf die stark veränderte Umgebung, auf die Sehnsucht nach dem, was einmal gewesen war, und auf die Ansteckung der Furcht der Erwachsenen vor dem, was bevorstand.“

Unter diesen Bedingungen pädagogische Arbeit zu leisten, grenzte an Wundertätigkeit. Immer wieder wurden kleinste Anfangserfolge durch die Ankunft neuer Transporte oder den Abgang von Transporten nach dem Osten zunichte gemacht. Diese Lebenssituation stellt den Hintergrund für die Bilder der kleinen Künstlerinnen und Künstler dar. Sie prägen nicht nur den Inhalt der Bilder, den Ausdruck von Angst und Schrecken vor Gegenwart und Zukunft, vom Erleben der Gewalt und des Eingesperrtseins, sondern zeigen auch die Erinnerung an und Hoffnung auf ein glücklicheres Leben. Geradezu Symbolcharakter besitzen die Schmetterlinge mit ihrer bunten Schönheit und freien Flugfähigkeit.

Die Bilder zeigen auch die unterschiedliche Fähigkeit, das Erlebte zu verarbeiten und auszudrücken. Viele Bilder wirken in ihren Darstellungen nicht altersgerecht, geradezu unterentwickelt. Viele Figuren werden geradezu entkörpert und viel zu klein als gesichtslose Strichmännchen dargestellt. Auf anderen Bildern finden wir immense Größenunterschiede – auch das nicht mehr altersentsprechend – zwischen Objektwelt und Kindern. Viele der Zeichnungen wirken, was die Strichzeichnung, die Strichlänge, Umrisszeichnung oder Flächenfüllung angeht, zaghaft ängstlich, ungeübt, ja regrediert, d.h. bei weitem nicht altersentsprechend. Vergleicht man sie mit Bildern gleichaltriger Kinder ohne diese schwere Lebensnot, so erkennt man, wie dürftig, wie mager, wie festgefroren und ungeschickt viele der Theresienstädter Bilder sind. Als ob die Mehrheit der kleinen Zeichnerinnen und Maler an ihrer Existenz zweifeln und sich kaum wagen, eine Spur zu hinterlassen.

Dennoch und vielleicht gerade darum bleiben sie bedeutend und schwerwiegend: ein Mahn- und Denkmal für uns heutzutage, die uns an den antifaschistischen und antirassistischen Konsens des Grundgesetzes erinnern, den Kampf für die Menschenrechte in Berlin, in Deutschland, ja überall in der Welt.

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DIE ENTSTEHUNG DES LAGERS 

In der zweiten Hälfte des Jahres 1941 trat die „Endlösung der Judenfrage“, wie die Nazis das Programm der Vernichtung der europäischen Juden euphemistisch nannten, in ihre Schlussphase. Der Massenmord an den Jüdinnen und Juden begann zuerst in den deutsch besetzten Gebieten der damaligen Sowjetunion. Mit der Durchführung dieser Aufgabe wurden die SS und die ihr untergeordneten Polizeiorgane beauftragt. Zum Koordinator wurde der Chef des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) Reinhard Heydrich, der dazu am 31. Juli 1941 den offiziellen Auftrag von Hermann Göring, dem Vorsitzenden des Ministerrates für die Reichsverteidigung und Hitlers Stellvertreter, erhielt. Hitler war ungeduldig und verlangte, dass Deutschland, Österreich und das „Protektorat Böhmen und Mähren“ möglichst bald „judenfrei“ gemacht würden. Am 27. September 1941 übernahm Reinhard Heydrich die Funktion des „Stellvertretenden Reichsprotektors“. Dies bedeutete eine Zuspitzung der antijüdischen Maßnahmen und die Beschleunigung der Vorbereitungen einer neuen Phase der „Endlösung“ auf dem Gebiet des „Protektorats“.

Heydrich widmete der „Endlösung“ eine der ersten Beratungen seines engsten Stabes am 10. Oktober 1941. Hier wurde entschieden, einige Tausend Juden aus dem „Protektorat“ in die Ghettos in Litzmannstadt und Minsk zu deportieren, weitere sollten in einem Ghetto auf dem Gebiet der böhmischen Länder konzentriert werden. Als geeignetster Ort zu diesem Zweck wurde Theresienstadt ausgewählt. Diese Entscheidung wurde dann definitiv auf einer anderen Beratung am 17. Oktober 1941 bestätigt. In Theresienstadt, wo vor dem Krieg etwa 3 500 Soldaten und eine etwa ebenso große Zivilbevölkerung lebten, sollten nun 50 000 bis 60 000 jüdische Häftlinge interniert werden. Innerhalb von weniger als einem Jahr wurde die Hälfte dieser Zahl erreicht.

Am 24. November 1941 traf in der Sudetenkaserne in Theresienstadt eine Gruppe von 342 jungen jüdischen Männern ein, das sogenannte „Aufbaukommando“. Ihre Aufgabe war es, das Ghetto für die Ankunft weiterer Transporte vorzubereiten, die ab dem 30. November 1941 erwartet wurden. Die in die Transporte eingereihten Menschen bekamen Vorladungen und mussten sich an bestimmten Stellen in größeren tschechischen Städten versammeln. Bis dahin mussten sie ihr ganzes Vermögen abgeben, lediglich persönliches Gepäck von maximal 50 kg durften sie behalten und mitnehmen. Einige Tage lang wurden in den Sammelstellen die administrativen Angelegenheiten erledigt, danach fuhren die Transporte nach Theresienstadt ab. Dort wurden die Deportierten unter primitivsten Bedingungen in den Kasernen untergebracht. Anfangs durften die Familien zusammen bleiben, bald aber wurden Männer, Frauen und Kinder getrennt. Dies steigerte den psychischen Druck auf die Häftlinge. Im ersten Monat wurden 7 350 Juden aus dem Protektorat nach Teresienstadt deportiert. Die Deportationszüge fuhren den Bahnhof in Bohušovice nad Ohří an. Von dort folgte ein 2,5 km langer Fußmarsch. Viele Alte und Kranke überlebten die Reise nicht.

Herr über Leben und Tod im Lager war die Lager-SS mit dem Lagerkommandanten an der Spitze. Diese Funktion hatten nacheinander Dr. Siegfried Seidl, Anton Burger und Karl Rahm inne – alle im Rang eines SS-Obersturmführers. Die Kommandantur unterstand der Prager „Zentralstelle für jüdische Auswanderung“, die im August 1942 in „Zentralamt für die Regelung der Judenfrage in Böhmen und Mähren“ umbenannt wurde. Diese Bezeichnung drückte prägnanter, wenn auch heuchlerisch, die Funktion dieses „Schaltzentrums“ für die „Endlösung“ im Protektorat aus. Die Mitarbeiter der Kommandantur misshandelten die Häftlinge indirekt, mit Hilfe eines Systems von Befehlen und Verboten, die das Leben im Ghetto in jedem Bereich zusätzlich erschwerten, sowie direkt, vor allem in den berüchtigten Bunkern unter der Lagerkommandantur, wo sie ihre Opfer verhörten und folterten. Im Januar und Februar 1942 fanden außerdem zwei Massenhinrichtungen statt. Geringfügigste Verstöße führten damals zur Todesstrafe: eine unerlaubt verschickte Nachricht aus dem Ghetto oder das Nichtgrüßen eines SS-Mitglieds.

Um im Lager Ruhe zu bewahren und keinen Aufstand zu provozieren, ging die Kommandantur später auf andere Weise vor. Häftlinge, die bestraft werden sollten, wurden in das nicht weit entfernte Polizeigefängnis der Prager Gestapo in der Theresienstädter Kleinen Festung gebracht. Dort war die Behandlung der jüdischen Häftlinge so grausam, dass die Kleine Festung für sie einem Vernichtungslager glich. Eine weitere Methode war die Einreihung von Häftlingen in die Transporte in den Osten mittels Weisung, welche meistens die Hinrichtung jenes Häftlings unmittelbar nach der Ankunft des Transportes in seinem Bestimmungsort bedeutete.

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Der Bunker unter der Lagerkommandantur

Ähnlich wie in anderen Ghettos und Konzentrationslagern wurde auch in Theresienstadt eine jüdische „Selbstverwaltung“ errichtet. Deren Leitung und Verwaltung musste jedoch die Befehle der SS ausführen und verfügte nur sehr geringe Möglichkeiten, das Schicksal der Häftlinge zu erleichtern. An der Spitze der Selbstverwaltung stand der sogenannte „Judenälteste“ mit seinem Stellvertreter, ihnen zur Seite stand der sogenannte „Ältestenrat“. Die Verwaltung gliederte sich in ein Sekretariat und fünf Hauptabteilungen. Später erhöhte sich die Zahl der Abteilungen auf neun. Die Funktion des „Judenältesten“ übten in Folge Jakob Edelstein, Dr. Paul Eppstein und Dr. Benjamin Murmelstein aus.