Homophobie oder Regenbogenfamilie – Alltag in Neukölln

Akzeptanz und Gleichstellung von Minderheiten sind in unserer Gesellschaft leider noch nicht allgegenwärtig. Die Lebensumstände in Neukölln reichen von Homophobie bis zur Regenbogenfamilie.
Um über die Situation der LSBTI*-Community in Berlin und Neukölln zu diskutieren und auf Missstände aufmerksam zu machen, haben die Schwusos Neukölln und der Landesverband Schwusos Berlin zu einem Stammtisch im kieznahem Ambiente eingeladen.
Besondere Gäste waren Bastian Finke von Maneo und Dr. Fritz Felgentreu, der Neuköllner Bundestagskandidat.

Bastian Finke berichtete eingehend von der Arbeit, die Maneo leistet und die größtenteils durch ehrenamtliches Engagement bewältigt wird. Der Verein befasst sich vor allem mit Prävention und mit Opfer-Betreuung bei homophoben Übergriffen. Berlin ist hier in vielen Punkten Vorreiter und Vorbild für andere Bundesländer, trotzdem seien die Opfer-Hilfe, die Datenerfassung von Verbrechen und die Finanzierung solcher Projekte immer noch auf einem sehr schlechten Stand.
Fritz Felgentreu hat sich allen Fragen und Kommentaren souverän gestellt und gezielt nachgefragt, welche konkreten Verbesserungsmaßnahmen wünschenswert sind, um die Lebenssituation der LSBTI*-Community zu verbessern. Er betonte, dass man auf einem guten Weg sei und sich Dinge entwickeln, aber dennoch die Arbeit der Schwusos und der Maneo-Mitarbeiter weiterhin unterstützt werden müsse. Explizit wurde auf die Gefahr eines politischen und gesellschaftlichen Roll-Back hingewiesen, den es um jeden Preis zu verhindern gilt. Die Gesellschaft müsse die Normalität des Andersseins akzeptieren und dies müsse auch als Grundlage für politisches Handeln gesehen werden.
Die AG Schwusos Neukölln hat in Fritz Felgentreu einen sehr aufgeschlossenen und zielbewussten Unterstützer im Kampf um die LSBTI*-Rechte gefunden und dankt ihm ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit.