Volksfesten einen angemessenen Platz in Berlin einräumen

Beschluss des Kreisvorstand der SPD Neukölln vom 08.05.2023:

Die Neuköllner SPD unterstützt das Schaustellergewerbe und die Durchführung von Volksfesten in Berlin.

Mit dem Wegfall der Hasenheide als Veranstaltungsort für die Maientage hat sich die Situation für das Schaustellergewerbe in der Stadt verschärft. Öffentliche Grünanlagen unterliegen einem besonderen Schutz, weshalb das Land Berlin eine Grundsatzentscheidung darüber treffen muss, wo Volksfeste strukturell stattfinden können.

Momentan setzen sich der Bezirk Neukölln und das Land intensiv dafür ein, die Neuköllner Maientage künftig auf dem versiegelten Vorfeld des ehemaligen Flughafens Tempelhof stattfinden zu lassen.

Es werden Bedenken bzgl. Lärmbelästigung geäußert. Für die Neuköllner SPD ist es nicht nachvollziehbar, weshalb auf einem Vorfeld des ehemaligen Flughafens Tempelhof Konzerte möglich sind, die kilometerweit in die Umgebung schallen, aber Volksfeste als große Belastung bezeichnet werden.

Nichtsdestotrotz kann das ehemalige Flughafengelände nicht der einzige Ausweichort bleiben. Wir regen als weitere Alternative an, die Straße des 17. Juni für Volksfeste zu nutzen, die in der Vergangenheit bereits für sogenannte Fanmeilen wochenlang gesperrt wurde. Da die Straße im Tiergarten zentral in Berlin liegt und sehr gut mit dem ÖPNV erreichbar ist, bietet sie sich als Veranstaltungsort an.

Gleiches trifft leider nicht auf den zentralen Festplatz in Reinickendorf zu. Dieser ist aus unserer Sicht veraltet und nicht mehr tauglich. Hier besteht kaum eine Anbindung an den ÖPNV. Orte für Volksfeste müssen jedoch im Sinne der Nachhaltigkeit und gesellschaftlichen Teilhabe mit dem ÖPNV gut für Besucher*innen erreichbar sein.

Deshalb fordern wir zentrale Orte, auf denen Volksfeste ausdrücklich erwünscht sind. Diese sollten sich in der gesamten Stadt befinden und bevorzugt auf überwiegend versiegelten Flächen, die sich in öffentlicher Trägerschaft befinden, stattfinden. Als Orte sind insbesondere vorzusehen:

  • Parkplatz vor dem Olympiastadion
  • Parkplatz Messegelände
  • Rollfeld am ehemaligen Flughafen Tempelhof
  • Straße des 17. Juni
  • Teile des ehemaligen Flughafen Tegel
  • Parkplatz am Kienbergpark

Weiterhin sollte es eine*n zentrale*n Ansprechpartner*in im Senat geben, die*der bei den Genehmigungsverfahren unterstützt und den Prozess für alle Bezirke vereinheitlicht.