Soziale Veränderungen – Neukölln im Wandel?

In den letzten Tagen und Wochen sorgte ein von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in Auftrag gegebenes Gutachten über Veränderungen der Sozialstrukturen in Berlin und Neukölln für Aufsehen. In einigen Fällen soll dieses von Prof. Dr. Häußermann erarbeitete Gutachten auch zu Erstaunen und Verwunderung geführt haben.

Dabei sind die Ergebnisse für Neukölln nicht überraschend, weil die Veränderungen, das „Auseinandergehen der sozialen Schere“, schon vor Jahren erkannt wurden. Sozialdemokraten im Bezirk und insbesondere unser Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky haben immer wieder auf die sozialen Veränderungen hingewiesen und erkennbare Entwicklungen stets offensiv angesprochen.

So steht in dem Bericht, dass Neukölln neben Wedding und Moabit als Gebiet mit der höchsten Problemdichte eingestuft wird. Der Norden Neuköllns wird als Gebiet mit Tendenz zur weiteren Verschlechterung eingestuft, einschließlich und das ist neu, des Britzer Nordens. So ist der Arbeitslosenanteil unter den 18- bis unter 25-Jährigen seit 2004 weiter angestiegen. Etwa 70 Prozent aller Schulabgänger in Neukölln-Nord haben, wenn überhaupt, nur einen Hauptschulabschluss. Die Chancen dieser jungen Menschen auf einen Ausbildungsplatz und danach auf einen Arbeitsplatz sind in der heutigen Zeit ausgesprochen schlecht. Das wiederum hat Folgen. Fehlender sozialer Status, Verlust von Kaufkraft im Bezirk, höhere Sozial- und Unterstützungsleistungen und wegen fehlender Perspektiven auch eine abnehmende Bereitschaft zur Integration. Der Anstieg der Jugendkriminalität gehört leider auch zu den Folgen.

Doch trotz dieser Erkenntnisse, stecken die Neuköllner Sozialdemokraten „den Kopf nicht in den Sand“. Im Gegenteil, allen voran Heinz Buschkowsky. „Mich haben die Ergebnisse nicht überrascht. Zusammen mit der SPD in Neukölln werde ich weiter Unterstützung für meinen Bezirk, auch im Senat, einfordern, Probleme ansprechen und Zukunftsperspektiven aufzeigen. Wir müssen die Sorgen, Fragen und Ängste der Menschen in unserem weiter Bezirk ernst nehmen. Die Bürgerinnen und Bürger müssen sich darauf verlassen können, übrigens nicht nur in Neukölln, dass Politik nach geeigneten Lösungen sucht und entsprechende Alternativen anbietet“, so der Bezirksbürgermeister.