Roma-Flagge zum 5. Mal gehisst

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Zum Internationalen Tag der Roma* gab es eine sehr gute Nachricht. Seit fünf Jahren wird in Neukölln anlässlich des Romatages die Roma-Flagge vor dem Rathaus gehisst. In diesem Jahr sind alle Berliner Bezirke dabei, berichtete Violeta Balog, stellvertretende Vorstandsvorsitzende von Amaro Foro e.V., einer transkulturellen Selbstorganisation von Rom*nja und Nicht-Rom*nja, die sich gegen Antiziganismus und für Teilhabe und Chancengerechtigkeit engagiert.

Violeta Balog hat am Mittag des 08. April zusammen mit unserem Bezirksbürgermeister Martin Hikel und unserer Stadträtin für Bildung, Schule, Kultur und Sport, Karin Korte, vor dem Rathaus die Roma-Flagge gehisst. Mit dabei: Unsere Fraktionsspitze mit unserer Fraktionsvorsitzenden Cordula Klein und ihrem Stellvertreter Peter Scharmberg. Hikels Kernbotschaft zum Internationalen Romatag lautet: „Es gibt nicht die eine „Roma-Kultur“. In Deutschland leben Rom*nja, die bereits im 19. Jh. einwanderten, ebenso wie deutsche Sinti. Darüber hinaus gibt es verschiedene Gruppen osteuropäischer Rom*nja. So etwa Gastarbeitende der 60e Jahre, Kriegsflüchtlinge der 90er, rumänische und bulgarische Rom*nja, die seit 2007 Unionsbürger*innen sind. Menschen dieser Minderheit haben alle gesellschaftlichen und kulturellen Bereiche in Deutschland geprägt und bereichert, sie gehören in diese Stadt“. Hikel wertet es angesichts  der Diskriminierungserfahrungen der Rom*nja und Sinti*zze durch die Mehrheitsgesellschaft und der weltweiten Verfolgung, als einen Erfolg der Rom*nja und Sinti*zze“, dass es seit Mai 2022 einen Antiziganismusbeauftragten der Bundesregierung gibt, der im Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend angesiedelt ist. 

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„Das ist die Stadt von uns allen. Wir gehören alle dazu“, erklärte Violeta Balog, stellvertretende Vorstandsvorsitzende von Amaro Foro e.V.. Es gäbe leider noch viel zu tun im Kampf gegen Rassismus und Antiziganismus, aber man sei in guter Hoffnung. Die Flaggenhissung sei ein „wichtiges Zeichen für die Roma-Community, um sich als Teil der Gesellschaft und vor allem als Teil Neuköllns zu sehen“. Dieses Jahr feiert die Dokumentationsstelle Antiziganismus – DOSTA ihr zehnjähriges Bestehen. Sie war das erste Projekt zur Dokumentation von Antiziganismus in Deutschland. Inzwischen wird in vielen Bundesländern mit der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) eine Meldestruktur aufgebaut. „Obwohl noch viel zu tun ist, hat sich auf politischer Ebene einiges getan. Das alles ist der Arbeit der Roma-Selbstorganisationen zu verdanken. Gegen einige Widerstände haben wir diese Erfolge errungen und darauf sind wir stolz“, betonte Balog bereits im Vorfeld zum Tag der Flaggenhissung. „Der Blick zurück auf über 50 Jahre Roma-Bewegung kann uns helfen, uns nicht einschüchtern zu lassen. Denn wir haben schon einen sehr langen Weg hinter uns“, hebt  Balog hervor. „Gerne war ich beim Flaggenhissen dabei. Rom*nja und Sinti*zze gehören zu unserem Neukölln mit den verschiedensten Religionen und Kulturen. Gegen die Rassismuserfahrungen der Rom*nja und Sinti*zze helfen nur Aufklärung und der Dialog, gerade um Vorurteile abzubauen“, hebt unsere Fraktionsvorsitzende Cordula Klein hervor. *Am 8. April 1971 fand der erste Weltromakongress in London statt. Dort trafen sich Delegierte aus der ganzen Welt und entschieden sich für die Selbstbezeichnung Roma, für die Roma-Flagge, für das Romanes als gemeinsame Sprache und für das Lied »Djelem djelem« als Hymne der Rom*nja.

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