Mit einem Festakt ist am 21. Juni das Deutsche Chorzentrum in Berlin seitens des Präsidenten des Deutschen Chorverbands, Christian Wulff, eröffnet worden. Neben dem Deutschen Chorverband sind im Deutschen Chorzentrum der Chorverband Berlin, der Landesmusikrat Berlin, die Deutsche Chorjugend und die „Vokalhelden“, das Chor-Programm der Berliner Philharmoniker, ansässig. Wichtiger Bestandteil wird zudem eine Musik-Kita mit 70 Plätzen sein, die durch die „Kleiner Fratz gGmbH“ getragen wird. Sie soll im Laufe des Sommers 2021 den Betrieb aufnehmen. Mit dem Haus in der Karl-Marx-Straße 145 in Berlin ist so ein zentraler Ort für den musikalischen und kulturpolitischen Austausch entstanden, der neuen Raum zur Vernetzung bietet und zugleich eine Brücke zu den Bewohnerinnen und Bewohnern und Institutionen in der unmittelbaren Nachbarschaft schlägt. „Das Chorzentrum ist ein neues Highlight für die faszinierende Neuköllner Kultur- und Kreativszene. Es fügt sich ein in den ‚kleinen Broadway‘ an der Karl-Marx-Straße rund um Heimathafen und Neuköllner Oper – im Herzen unseres internationalen Bezirks“, so unser Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD). „Die Kombination aus musikalischer Institution, Bildungseinrichtung und Ort der künstlerischen Begegnung werde dabei auch in den Kiez hineinwirken. „Ich bin dankbar und glücklich über die Entscheidung des Chorverbandes, nach Neukölln zu kommen.“ Wulff wiederum freute sich über die große Unterstützung, die das Deutsche Chorzentrum erhalten habe und kündigte in diesem Zusammenhang in seiner Rede das Kommen der derzeitigen SPD Kandidatin für das Amt der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey an. Wulff bekam am 7. März 2018 zusammen mit der Vizepräsidentin des Deutschen Chorverbands, Petra Merkel, die Baugenehmigung von Neuköllns damaliger Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey offiziell überreicht. So konnte 2019 mit den Baumaßnahmen begonnen werden. Jetzt gemeinsam die Eröffnung dieses Standortes feiern zu können, symbolisiere vielfach Aufbruchstimmung. Von hier aus mache sich der Deutsche Chorverband weiter dafür stark, dass alle Chöre, Chorleiterinnen und Chorleiter und die vielen Ehrenamtlichen in den Vereinen auf allen Ebenen Rückhalt und Unterstützung erfahren. „Denn auf einzigartige Weise verbindet das gemeinsame Singen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Weltanschauung, es stärkt die Fähigkeit, Hin- und Zuzuhören und schafft Gemeinschaft. Chöre sind so das wirksamste Mittel gegen das wachsende Problem der Einsamkeit in unserer Gesellschaft“, so Wulff.
Zu den Rednern beim Festakt zählte auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD). Schließlich hat auch das Land Berlin finanziell zum Bau des Deutschen Chorzentrums beigetragen. „Die Eröffnung des Deutschen Chorzentrums steht im Zeichen des Neubeginns nach einem für die Kunst und Kultur sehr schweren Jahr. Gegenwärtig erleben wir, wie das Kulturleben an vielen Stellen in Berlin wieder aufblüht. Kultur findet wieder live und vor Ort statt – und das mit einer Leidenschaftlichkeit und Begeisterung bei Kulturschaffenden und Publikum, wie es nur bei Gemeinschaftserlebnissen möglich ist“, betonte Müller. Auch Deutschlands große Chor- und Vokalmusikszene habe schwierige Monate hinter sich. Sie bekomme heute mit dem Chorzentrum als neuer Heimat des Deutschen Chorverbands eine zentrale, repräsentative Adresse, wo unter einem Dach gebündelt, Synergien genutzt sowie Austausch, Begegnung und Vernetzung von Chören in ganz Deutschland gezielt vorangetrieben werden können, hob Müller in seiner Rede zum Festakt hervor. „Gemeinsam singen verbindet – ob Generationen oder Kulturen. Wir freuen uns, dass in Zukunft vom Deutschen Chorzentrum entwickelt, internationale Chorprojekte von Neukölln aus in die ganze Welt strahlen und die Welt zu Gast in Neukölln ist, wenn im benachbarten Heimathafen Musikveranstaltungen in Kooperation mit dem Deutschen Chorzentrum auf dem Programm stehen“ , betont unsere Neuköllner SPD- Fraktionsvorsitzende Cordula Klein. Der Gesamtetat für die Errichtung des Deutschen Chorzentrums setzt sich aus Förderungen auf Beschluss des Deutschen Bundestages durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien in Höhe von bis zu 7,2 Millionen Euro sowie aus Mitteln der Lotto‐Stiftung Berlin und der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie im Rahmen des Kita-Ausbauprogramms des Landes Berlin von insgesamt bis zu 2,9 Mio. Euro zusammen. Hinzu kommen Eigenmittel des Deutschen Chorverbands von über 1 Mio. Euro sowie Darlehen der Berliner Sparkasse und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Höhe von 3,1 Mio. auf. Die Darlehen sollen in den kommenden Jahren aus Mieteinnahmen zurückgezahlt werden.
