Neuköllner Kunstpreis 2019 vergeben

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Mehr als 130 Künstler*innen nahmen teil, neun wurden nominert, vier bekamen Preise.

„In Neukölln geht alles schnell, wie sind vorne und beginnen das Jahr gleich mit einem kulturellen Highlight – der Verleihung des Neuköllner Kunstpreis“, betonte Kulturstadträtin Karin Korte bei der Begrüßung der Gäste sowie der Künstlerinnen und Künstler im vollbesetzten großen Saal des Heimathafen. Auch die Fraktionsvorsitzende der Neuköllner SPD Cordula Klein war gespannt, wer diesmal den ersten von drei Preisen gewinnt. 

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Kulturstadträtin Korte mit der Fraktionsvorsitzenden Cordula Klein (v.li.)

Seit drei Jahren lobt der Fachbereich Kultur des Bezirksamts Neukölln in Kooperation mit dem Kulturnetzwerk Neukölln e. V. und Stadt und Land Wohnbauten Gesellschaft mbH  den Neuköllner Kunstpreis aus für in Berlin-Neukölln ansässige Akteure der bildenden Kunst. Dieses Vorhaben hat zum Ziel, die künstlerische Qualität Neuköllner Kunstschaffender einer breiteren Öffentlichkeit näher zu bringen und die dort ansässigen Kunstakteure zu stärken. „Ich freue mich, dass so viele  interessante Künstler in Neukölln ihr Zuhause gefunden haben. Schätzungen zufolge sind aktuell bis zu 1.500 kreative Unternehmen am Standort Neukölln tätig. Der Neuköllner Kunstpreis setzt von daher auch ein Zeichen dafür, dass die Kreativen in Neukölln ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft im Bezirk geworden sind“,  betont die SPD Fraktionsvorsitzende Klein.    

Von den mehr als 130 Künstler*innen für den Neuköllner Kunstpreis 2019 wurden zum Schluss von der Jury mit Stefanie Bühler, Ingo Gerken, Johanna Jaeger, Petra Lottje, Océane Moussé, Natasza Niedziółka, Aurélie Pertusot und Lisa Premke acht Künstlerinnen und ein Künstler nominiert. Dotiert waren die Auszeichnungen mit: 1. Preis: 3.000,- Euro, 2. Preis: 2.000,- Euro, 3. Preis: 1.000,- Euro. Zudem überreichte die Geschäftsführerin der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land, Anne Keilholz, den Stadt und Land Sonderpreis, der einen Ankauf eines Werkes im Wert von 1.500 Euro vorsieht. Der 1. Preis ging an Lisa Premke für ihr Werk „Von Mustern, die sich erzählen“, den 2. Preis  hatte sich Ingo Gerken verdient mit seiner „Weltzeituhr“ und den dritten Preis erhielt Petra Lottje für „Verweilzeitphänomene“. Auch der Sonderpreis wurde an Petra Lottje verliehen. In ihrer Beurteilung lobte die Jury die Preisträgerin. Sie hat mit ihrem Objekt – einer auf hölzerne Rahmen aufgespannten peruanischen Decke, über die tausende farbgleiche Fäden gespannt sind – an die verschwundene Textilindustrie in Chemnitz erinnert, deren lärmende Maschinen zum Teil nach Peru gebracht wurden. Wer sich dem Objekt nähert, hört Töne, weil es zu vibrieren beginnt. So werde ein „laut-gebendes“ Erbe bewahrt. Es erinnert an eine Stadt, deren Blüte seit dem 17. Jahrhundert mit dem Weben verbunden war und die nach der Wende mit dem Zusammenbruch der meisten Großbetriebe einen schweren Schlag hinnehmen musste. Die ruhmreiche Geschichte der Textilindustrie in Chemnitz macht das verständlich:
https://www.tu-chemnitz.de/seniorenkolleg/mtn/material/Textil-Hartmannsdorf.pdf

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Von Mustern, die sich erzählen, #Lisa Premke

Zur neu berufenen Fachjury gehörten sieben Personen: Ingo Arend (Journalist), Matthias Beckmann (Künstler), Dorothee Bienert (Fachbereich Kultur), Anne Keilholz, Anne Schwarz (Galeristin), Thorsten Schlenger (Kulturnetzwerk Neukölln e.V.) und Franca Wohlt (Künstlerin und 3. Preisträgerin des Neuköllner Kunstpreises 2017).