„Neukölln verbindet“ – Kiez macht Bock

„Wenn ich nach meiner Kindheit gefragt werde: 1 Plus!“ Gerhard Preuß, 77 Jahre, Neuköllner von Geburt an, erinnert sich. Und er lebt auch heute noch gerne in seinem Bezirk, Bald 50 Jahre in derselben Wohnung. „Ich ärgere mich immer wieder, dass ich überhaupt erkläre, warum ich gerne hier lebe.“

Unter dem Motto „Neukölln verbindet“ haben Nicola Böcker-Giannini und ihr Team der Abteilung Rixdorf, Zeitzeugen aus dem Norden Neuköllns nach Vergangenheit und Gegenwart befragt. Herausgekommen sind eindrucksvolle Videos und Fotos von damals und heute. Hält man sein Smartphone oder Tablet an einen QR-Code unterhalb des Bildes, erscheinen Videos, auf denen die Zeitzeugen ihre ganz persönliche Geschichte in und mit Neukölln erzählen.

Am 19. Juni tummelte sich so eine illustre Gesellschaft in den Räumen der S-Cultur im AWO-Haus. Arbeiterwohlfahrt und SPD-Rixdorf luden ein zur Vernissage und auch Dr. Fritz Felgentreu ließ es sich nicht nehmen, ein Grußwort zu sprechen. „Es ist kein Zufall, dass es eine SPD-Abteilung ist, die diese Ausstellung auf die Beine bringt“, so der Bundestagsabgeordnete. Neben Gerhard Preuß gesellte sich auch Zeitzeugin Jutta Görner zur Abgeordnetenhauskandidatin Böcker-Giannini auf die Bühne. In einem Gespräch entdeckte man Gemeinsamkeiten. Während die beiden Zeitzeugen Vermutungen anstellten, ob sie vielleicht einmal sogar gleichzeitig im „Resi“ waren und zufällig miteinander das Tanzbein geschwungen hatten, bemerkte Böcker-Giannini, dass auch Ihre Eltern aus dem fernen Rheinland bei Berlin-Reisen selbstverständlich das seinerzeit größte Tanzlokal Deutschlands in der Hasenheide besuchten. Bei Geschichten und Anekdoten blieb man deutlich länger als geplant beieinander und war sich einig, in einem tollen, bunten und spannenden Bezirk zu wohnen.

Die Ausstellung „Neukölln verbindet“ ist noch bis Mitte September in den Räumen der S-Cultur in der Erkstraße 1 (gegenüber dem Rathaus Neukölln) zu sehen. Der Besuch lohnt sich.