Mehr als 300 Menschen versammelten sich trotz strömenden Regen am Vormittag des 23. März in Alt-Rudow, um eine Menschenkette gegen Rassismus zu bilden und für die Demokratie einzustehen. Anlässlich des Internationalen Tag gegen Rassismus zur Menschenkette eingeladen hatte die Initiative „Rudow empört sich. Gemeinsam für Respekt und Vielfalt“.
Neben Mitgliedern der SPD Fraktion nahmen unter anderen auch unser Bezirksbürgermeister Martin Hikel und unser Bundestagsabgeordneter für Neukölln, Hakan Demir, teil. Für unsere Neuköllner SPD Fraktion vor Ort waren unsere Fraktionsvorsitzende Cordula Klein, ihr Stellvertreter Peter Scharmberg, die Fraktionärin Gabriela Gebhardt, unser Bezirksverordneter Wolfgang Hecht sowie unser Bürgerdeputierter Andreas Domann. Für die Initiative „Rudow empört sich“ sprach Heinz-Jürgen Ostermann: Zum Internationalen Tag gegen Rassismus gelte es, ein Zeichen zu setzen gegen Diskriminierung und für Gleichbehandlung aller Menschen hier“. Ebenso gelte es ein Zeichen zu setzen gegen die Feinde der Demokratie, gegen Rechts. Der neu gewählte AfD-Landesvorsitzende in Brandenburg, René Springer helfe „uns zu erkennen wes Geistes Kind die AfD ist, wenn er formuliert: „Ausländer millionenfach in ihre Heimat zurückzuführen ist kein Geheimplan, sondern ein Versprechen!“ Auch bei dem Spitzenkandidaten der AfD für die Europawahl, Maximilian Krah, springe der Rassismus einem förmlich ins Gesicht wenn dieser sage: „Einwanderung ist multkulti und multikulturell ist multikriminell!“. Die evangelische und katholische Kirche prangern den völkischen Nationalismus der AfD an. Sie stellen fest, dass dieser mit christlichen Werten nicht vereinbar ist“, so Ostermann.
Unser Bezirksbürgermeister Martin Hikel drückte in seiner Rede seine Freude über die große Beteiligung an der Menschenkette aus. Jede 2. Neuköllnerin und jeder 2. Neuköllner habe eine Migrationsgeschichte, hob Hikel hervor. „Das bedeutet in Anbetracht dessen, was wir in den letzten Wochen von den Correctiv-Recherchen gehört haben, dass ungefähr jede 2. Neuköllnerin und jeder 2. Neuköllner in den Augen vorn rechtsextremen Parteien und Rechtspopulisten wie der AfD, nicht nach Deutschland gehören würden – und das, meine Damen und Herren, ist nicht zu tolerieren“. Von daher sei Hikel froh, dass so viele Menschen heute da sind und sich hinter jene stellen, die jeden Tag bedroht werden von Rechtspopulisten. Ferner wandte sich Hikel gegen Versuche der Rechtspopulisten, die Erinnerungskultur umzukehren. Es sind führende Vertreter der AfD, die sich in die Tagesschau stellen und sagen, dass sie demokratische Parteien jagen werden. Es sind Vertreter der AfD, die sich hinstellen, öffentlich, und ins nationale Fernsehen sagen, dass die Zeit des Nationalismus ein „Fliegenschiss in der Geschichte“ ist – das ist Faschismus in purer Reinform, das ist ein Skandal“, so unser Bezirksbürgermeister Hikel. „Wir reden in einer starken Demokratie davon, dass wir Verantwortung tragen, damit so etwas nie wieder passiert“, sagte Hikel. Die Erinnerungskultur sei ein Garant dafür. „Alle Demokraten sind bedroht“, so unser Bezirksbürgermeister. In Anlehnung an Ernst Fraenkel sagte Hikel, dass es in Demokratien unfassbar viele unterschiedliche Haltungen zu Sachfragen gebe. Allerdings herrsche Einigkeit in der Akzeptanz der Vielfalt und des Pluralismus. „Vielfalt ist der Sauerstoff, den moderne Demokratien atmen“, betonte Hikel und ergänzte: „Diese Vielfalt wird bedroht von der AfD und von Rechtspopulisten, und zwar ganz massiv und ganz deutlich“. Für die Demokraten bedeute das, die Demokratie und Vielfalt jeden Tag hochzuhalten, jeden Tag für die Vielfalt zu werben.