Jubiläum: Der 20. Tower-Run im IDEAL-Hochhaus in der Gropiusstadt

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Feuerten bei bestem Wetter die Läufer an: Derya Çağlar MdA, Wolfgang Hecht, Nicola Böcker-Giannini MdA, Susanne Fischer, Lars Oeverdieck, Cordula Klein, Fritz Felgentreu MdB, Andreas Geisel MdA, Senator für Inneres und Sport, Bezirksstadträtin Karin Korte, Peter Freitag und Peter Scharmberg (v.li)

Zum 20. Geburtstag des Tower-Run kam hoher Besuch. Sportsenator Andreas Geisel (SPD) reservierte den Sonntag extra für den Tower-Run im Idealhochhaus in der Fritz-Erler-Allee 120. Punkt 11.00 Uhr gab der Senator gutgelaunt den Startschuss für den ersten Lauf. Der Tower-Run in Berlins höchstem Wohnhaus in der Gropiusstadt ist eines der bedeutendsten Sportereignisse in Neukölln. Wieder glänzend über Stunden moderiert wurde er vom Bezirksverordneten Thomas Blesing. Ihm jedenfalls ging nicht die Luft aus. Er und der Bezirksverordnete Jürgen Koglin (beide SPD) hatten vor 20 Jahren die Idee, den Towerrun ins Leben zu rufen. Ziel: Das Image für die Gropiusstadt sollte mit dieser Maßnahme aufgewertet werden. Das hat funktioniert. Seitdem wird der Treppenlauf von der SPD-Fraktion Neukölln in Kooperation mit der IDEAL-Baugenossenschaft und dem Neuköllner Traditionsverein TuS Neukölln erfolgreich durchgeführt.

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Lauf im höchsten Wohnhaus Berlins

Schließlich ist ein Internationales Sportevent dieser Größenordnung mit bis zu 250 Startern nur durch ein starkes Team zu stemmen. So übernahm auch in diesem Jahr die SPD Neukölln wieder die Sicherung der Strecke zum Wohl der Läuferinnen und Läufer durch Streckenposten auf allen Etagen. Auch für ausreichend Obst und Getränke für die Läufer hatte sie gesorgt. Ferner war der Arbeiter Samariter Bund vor Ort, um im Notfall die medizinische Erstversorgung für die Läufer zu gewährleisten. Darüber hinaus sorgten Mitglieder der Neuköllner Abteilung der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) für leckere heiße Würstchen, Kaffee und Punsch für die zahlreichen Zuschauer. Unseren Kooperationspartnern und den vielen Helfern gebührt ein großes Dankeschön für ihren tollen Einsatz“, betont die Fraktionsvorsitzende der Neuköllner SPD, Cordula Klein. 

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Der Tower-Run ist zugleich anerkannter Volkslauf und Profilauf. So wird er für den Deutschen Towerrunning Germany Cup und für die Premium Races der World-Towerrun-Serie gewertet. Der Volkslaufcharakter verleiht dem Event ein besondere Atmosphäre, die von großer Herzlichkeit unter den Läufern geprägt ist. Im Jubiläumsjahr feierten die Veranstalter einen weiteren Rekord: 178 Läuferinnen und Läufer erreichten das Ziel, 2019 waren es 167. 38 Feuerwehrleute beteiligten sich, unter ihnen vier Frauen (2019: 26), auch das war Rekord.

Beim Tower-Run im Ideal-Hochhaus müssen die Läuferinnen und Läufer zuerst eine Laufstrecke von 475 m über den Parkplatz laufen, bevor es ins Treppenhaus geht. Dort sind 465 Stufen mit rund 90 Höhenmetern zu bewältigen, das Ziel liegt in der 29. Etage. Die Feuerwehrleute absolvieren eine Laufstrecke von 50 m und steigen dann die Treppen hinauf. Für sie sind solche Wettkämpfe besonders schwer, weil sie mit einem Zusatzgewicht von rund 30 kg starten. Ausgerüstet mit einem Vollatemschutz müssen sie außerdem eine spezielle Atemtechnik beherrschen, um die Strecke zu schaffen. Gleichzeitig sind sie einer enormen Wärmentwicklung im Schutzanzug ausgesetzt: Von daher haben sie schon eine großartige Leistung erbracht, wenn sie ins Ziel kommen.

„Das geht in die Beine, sie werden zum Schluss immer schwerer. Man muss sich die Kraft einteilen, sonst wird’s hinten raus schwierig mit der Luft“ erzählt der Berliner Läufer Jens Schönberg vom Team „6 Richtige + Superzahl“, der mit der Startnummer 472 antrat und Platz 20 in der Gesamtwertung mit der Zeit 4 Minuten und 34 Sekunden ins Ziel kam. Seine Beine spürte im Ziel auch der Kreisvorsitzende der SPD Neukölln Severin Fischer. Glücklich und erschöpft saß er im 29 Stock mit anderen Läufern auf dem Boden. Wer also nicht mehrmals die Woche trainiert, hat kaum Chancen auf einen Platz unter den ersten 20. Aber für Läufer wie Fischer zählt in erster Linie der Spaßfaktor, allerdings erreichte er einen Platz im Mittelfeld. Übertragen wurden die Einzelläufe per Video, sodass die Zuschauer jeden Schritt beobachten und für ihren Favorit mitfiebern konnten.

Auch beim 20. Tower-Run waren neben den vielen Amateurläufern wieder jede Menge Profis am Start. Leider durch Krankheit verhindert war die Berlinerin Silvia Jacobs, eine der Topläuferinnen, die den Deutschen Towerrunning Cup 2017 heimholte und 2018 Dritte wurde. Aber auch das ist das Schöne am Towerrun, neben altbekannten Gesichtern kommen immer wieder neue Talente und Gesichter zum Vorschein. Bei den Sportlern tat sich der 20jährige Pole Kacper Mrowiec hervor, er gewann den Tower-Run mit 3:37min. Auf seinem Facebook-Auftritt hatte er bereits angekündigt, dass er in diesem Jahr international vorne mitmischen will und dafür hart trainiert habe. Nur sechs Sekunden später lief Andreas Fuhrmann von Towerrunning Germany, Jahrgang 1979, ins Ziel, gefolgt von dem Polen Blazey Wytwer, Jahrgang 1988, der mit 3:53 min. Dritter wurde. Vierter wurde der Berliner Emile Schons mit 3:57min. Auch die Plätze 5 und 6 gingen an Towerrunnig Germany mit Lars Migge (3:59) und Matthias Gall (4:01). Migge führt derzeit das Feld der 10 Topläufer beim Towerrunning Cup an, Gall lag nach zwei Läufen auf Platz vier. Auch die Damen lieferten sich ein spannendes Rennen: Bei ihnen belegte Karena Liebenow (Jg.1970) von der LG Nord Berlin mit 4:49 min Platz 1, mit nur sieben Sekunden Rückstand folgte ihr Magdalene Hopp aus Berlin, Platz 3 belegte Claudia Becker (Jg.1977) von der Berliner Turnerschaft mit 5:09 min. Bei den Feuerwehrdamen siegte Andrea Posanz mit 5:12 min (Team DFAXCross) vor Marie C. Schumann, Groß-Glienicke mit 5.39 min und Jeanette Giller vom Team „Firefighters Run for Charity“ in 7:14min. Bei den Feuerwehrmännern siegte Joachim Posanz vom Team „DFAXCross Germany“ in 3:23 min vor Marco Behrenz vom Team LDS in 3:37 min und Philipp Moser von der Feuerwehr in Lübben, seine Zeit: 3:53 min. Zu guter Letzt wurden jene geehrt, die die meisten Tower-Runs in der Gropiusstadt absolvierten. Das waren Christin Walter und Marina Boßdorf (17), Sven Stetzkowksi und Harri Schlegel (20) – Glückwunsch!

Bilder: Nicole Burger-Voß/ Stephanus Parmann