Erster geschützter Radfahrstreifen in Neukölln freigegeben

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SPD-Bezirksverordnete Marina Reichenbach im Gespräch mit Radfahrenden

Neukölln hat seinen ersten geschützten Radfahrsteifen (Protected Bike Lane). Am 11. Juli wurde der 300 Meter lange Radfahrstreifen durch Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) in der Karl-Marx-Straße freigegeben. Mit einem Lastenfahrrad dabei: Marina Reichenbach aus der SPD-Fraktion der Bezirksverordnetenversammlung.  „Der geschützte Radstreifen in der Karl-Marx-Straße ist ein bedeutsamer Meilenstein für den Neuköllner Fahrradverkehr. Zum ersten Mal wird ein widerrechtliches Parken und Halten des Kfz-Verkehrs auf der Radspur und die damit einhergehende Gefährdung für Radfahrende nachhaltig verhindert“, freut sich Reichenbach, die für die SPD auch im Ausschuss für Verkehr, Tiefbau und Ordnung an der Verkehrssicherheit in Neukölln arbeitet. „Wenn sich Rad- und Autofahrende weniger oft in die Quere kommen, so der Bezirksbürgermeister, führt das insgesamt zu mehr Lebensqualität.

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Die geschützten Radfahrstreifen sind ein Modellversuch und sollen in Berlin fünf Jahre lang erprobt werden. Im Rahmen der begleitenden Untersuchung werden verschiedene Schutzformen und Materialien getestet und Radfahrer nach ihren Erfahrungen befragt, so die Senatsverkehrsverwaltung. Der geschützte Radfahrstreifen ist allerdings nicht die einzige Maßnahme, die der Bezirk in Sachen fahrradfreundliches Neukölln in Abstimmung mit dem FahrRat umgesetzt hat. Im FahrRat sitzen Vertreter des Netzwerks Fahrradfreundliches Neukölln und des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC).

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Bezirksbürgermeister Martin Hikel erläutert das Konzept der Protected Bike Lanes

Auf den bereits umgebauten Abschnitten der Karl-Marx-Straße wurden Ende Juni ausgewiesene Radfahrstreifen farblich markiert, da sie in der Praxis und Realität oftmals von PKWs zugeparkt wurden, die in zweiter Reihe parken. Die Folge: Fahrradfahrer mussten in den fließenden Verkehr ausweichen. In einem ersten Bauabschnitt sind nun zwischen Uthmannstraße und Kienitzer Straße die Radstreifen grün und in den Kreuzungsbereichen rot markiert. „Die farbliche Markierung wird den Radstreifen besonders hervorheben. Ich erhoffe mir davon mehr Übersichtlichkeit für alle Verkehrsteilnehmende, vor allem aber auch mehr Respekt vor den Radfahrenden“, so Hikel. Als Radfahrer weiß Hikel, dass die bisherige Situation unbefriedigend ist und „zu einer konkreten Gefährdung von Radfahrenden“ führt. „Auch deshalb wird das Neuköllner Ordnungsamt weiterhin schwerpunktmäßig die Karl-Marx-Straße kontrollieren“, betont Hikel.

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Der Ausbau der Fahrradinfrastruktur geht also in diesem Jahr intensiv weiter. Asphaltierungen der Fahrbahn sind in der Donaustraße sowie einem Teil der Braunschweiger Straße geplant, damit diese Parallelstraßen zu den Hauptachsen besser durch Radfahrende genutzt werden können. In Buckow werden über 30 Kreuzungen an der Johannisthaler Chaussee, der Rudower Straße und der Neuköllner Straße rot markiert, um die Kreuzungen übersichtlicher und sicherer zu gestalten. Insgesamt werden auch dieses Jahr wieder 1.000 Fahrradanlehnbügel vorwiegend in Britz, Gropiusstadt, Buckow und Rudow aufgebaut. Dabei werden die Anregungen von Anwohnerinnen und Anwohnern aufgegriffen.