SPD 10. Abteilung beim Verteilen von Rosen zum Internationalen Frauentag 2008
Heute, am 8. März 2008, ist internationaler Frauentag,. Vorgeschlagen wurde dieser von Clara Zetkin, deutsche Frauenrechtlerin und Sozialistin, auf der zweiten „Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz“ am 27. August 1910. Ohne einen bestimmten Termin im Auge zu haben, wurden die ersten Frauentage am 19. März begangen, dem Folgetag der März-Revolution von 1848. Hauptaugenmerk der Frauen war die Einführung des Frauenwahlrechtes.
Matthias Albrecht, Abteilungsvorsitzender
1919 wurde in Deutschland das freie, geheime und allgemeine Wahlrecht für Frauen von den Sozialdemokraten eingeführt. Die Schwerpunkte der frauenpolitischen Auseinandersetzungen wurden von nun an auf Fragen der gesellschaftlichen Gleichberechtigung und die Verbesserung sozialer Belange gelegt.
Der heutige 8. März hat seine Wurzeln in der frühen Sowjetunion. Nach dem russischen julianischen Kalender streikten die Frauen am 23. Februar, unser heutiger 8. März,, in St. Petersburg und lösten damit die Februarrevolution aus. Zum Gedenken an die Revolution wurde der 8. März offiziell als Internationaler Frauentag eingeführt.
Doris Meier, stellv. Abteilungsvorsitzende im Gespräch
Auf westlicher Seite gab es ab den fünfziger Jahre eine andere Herkunftsbeschreibung des 8. März: So sollen Textilarbeiterinnen in New-York, am 8. März 1857, für höhere Löhne gestreikt haben. Dieser Streik soll von Polizisten blutig niedergeschlagen worden sein. Es soll mehrere Tote und Verletzte Frauen gegeben haben. Von Historikern wird allerdings bezweifelt, dass es diesen Streik jemals gab. Vielmehr wird von einer Legendenbildung gesprochen, die eingeführt wurde, um eine eigene Deutung gegenüber der Sowjetunion zu erlangen.
Welche Herkunft der Internationale Frauentage auch haben mag, so ist er bis heute ein weltweit offizieller Tag für die Rechte der Frauen, bei der auch die UNO eine wichtige Rolle spielt. So wurden in der Vergangenheit zum Beispiel von Seiten der UNO die Frage nach besserer Bildung für Mädchen, die Ächtung von Genitalverstümmelungen, Kinderheirat und den Schutz vor HIV gestellt.
Zwischen 1933 und 1945 war der Internationalen Frauentag von Nazis verboten worden. Stattdessen führte das NS-Regime den so genannten Muttertag ein, der dem Nazi-Ideal der NS-Familie eher entsprach und erhob ihn in Rang eines offiziellen Feiertages.
Seit 1977 ist der Internationale Frauentag offiziell von der UNO anerkannt.