100 Jahre „Guter Wille“ – 75 Jahre Kleingartenanlage National Registrierkassen

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Unsere Fraktionsvorsitzende Cordula Klein übergab eine Rixi Friedens- und Freundschaftsbär an den Vorstand der KGA NCR.
v.li.  Keddam Arezki, Eyip Cömert, Cordula Klein und Peter Scharmberg.

Auch in diesem Jahr feierten einige Neuköllner Kleingartenanlagen (KGA) Jubiläum. Eine davon ist die  KGA „Guter Wille“ in Britz. Sie konnte am 20. August auf ihr 100-jähriges Bestehen blicken. Mit dabei: Unser Bezirksbürgermeister Martin Hikel und unser stellvertretender Fraktionsvorsitzender Peter Scharmberg. Ihr 75-jähriges Jubiläum feierte die KGA „National Registrierkassen“ in der Sonnenallee 187.  Zum Jubiläum gratulierten hier unsere Fraktionsvorsitzende Cordula Klein und Peter Scharmberg.

Keine vergleichbare Metropole in der Welt weist so viele privat genutzte Kleingärten auf wie Berlin. Von den rund 71.000 Berliner Kleingärten liegen allein in Neukölln mehr als 9000 auf 400 ha. Sie alle zusammen bilden Berlins grüne Lunge, sind wesentlicher Teil der Naherholung und sorgen mit ihrer Vielfalt an Pflanzungen als ökologisches Gut dafür, dass vielen Menschen in der Hauptstadt das Gärtnern erlaubt und damit einen direkten Zugang zum Naturerleben bietet. Besonders Familien mit Kleinkindern profitieren davon, wie ein Blick in die Kleingartenanlagen zeigt. Ob Jubiläum oder Sommerfest, für die Kinder wird hier stets viel geboten. So bot die KGA NCR den Kindern eine Spielecke und in der KGA „Guter Wille“ gab es ein Kinderfest mit vielen Spielständen. 

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Hikel unterbrach seinen Elternurlaub und überreichte dem 1. Vorsitzenden der KGA „Guter Wille“, Klaus Reppmann eine böhmische Kristallglaskaraffe.

Die Kleingartenanlage „Guter Wille“ ist mit 407 Parzellen und einer Grundfläche, die etwa der Fläche von  24 Fußballfeldern entspricht, die viertgrößte Kleingartenanlage im Süden Berlins. Traditionell eröffnet werden Jubiläen und Sommerfeste der großen Kleingartenanlagen mit einem Umzug, an dem sich auch Vertreter anderer KGA mit ihren Bannerabordnungen beteiligen. So auch beim 100-jährigen der KGA Guter Wille. Also marschierte man erst einmal mit Fahne voran und musikalisch unterstützt vom Pankower Spielmannszug durch die KGA. Mit dabei auch die kolonieeigene Freiwillige Feuerwehr mit ihrem Spritzenwagen – eine Besonderheit. Mit 90 Jahren ist sie die älteste Koloniefeuerwehr Deutschlands! Nach dem Marsch ging es über zur Begrüßung der Gäste. Trotz Elternurlaub ließ es sich unser Bezirksbürgermeister nicht nehmen, am Jubiläum teilzunehmen. „Kleingartenanlagen sorgen für Umweltbildung und dafür, dass Kinder lernen, wie Tomaten und anderes Gemüse angebaut wird, das es nicht vom Lidl kommt. Hier haben auch Menschen mit kleinem Geldbeutel die Möglichkeit, sich ein kleines Paradies zu schaffen und das soll auch weiter so bleiben“, so Hikel. Er überreichte als Gastgeschenk eine böhmische Bleikristallkaraffe an den 1. Vorsitzenden Klaus Reppmann und wünschte den Kleingärtnern, „dass sich noch viele Generationen an dieser grünen Oase erfreuen können“. Anschließend übermittelte unser Fraktionär Peter Scharmberg im Namen der SPD -Fraktion Neukölln die besten Glückwünsche und überreichte einen Rixi Friedens- und Freundschaftsbär, jeder ein Unikat. Ebenfalls vor Ort war Michael Jubelt, der Vorsitzende des Bezirksverband Berlin-Süden der Kleingärtner. Wir drücken die Daumen, dass die Kolonie noch lange erhalten bleibt. Er bedankte sich bei allen Ehrenamtlichen, ohne deren unermüdliche Arbeit ein lebendiges Vereinsleben nicht möglich ist und gab der Hoffnung Ausdruck, dass der Nachwuchs nicht ausbleibt“, sagte er. Nach den Festreden startete das Kinderfest, während sich die Erwachsenen bei Kaffee und Kuchen und diversen alkoholischen Getränken vergnügten. Für den musikalischen Rahmen sorgte die Bigband „Synkretis“ mit swingendem Bigbandsound.

Eher familiär ging es zu beim 75-jährigen Jubiläum der KGA NCR. Am kleinen Vereinshaus wird selbstgebackener  Kuchen und Kaffee gereicht, es wird gegrillt, Musik gespielt, zusammen gespeist und getanzt. Wo einst ein Zwangsarbeiterlager der Krupp Registrierkassen stand, das 1942 als Barackenlager und September 1944 bis April 1945 zum Außenlager des KZ Sachsenhausen gehörte, spielt sich heute multikulturelles Gärtnerleben ab. „Hier gärtnern unter anderem Türken, Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien, Amerikaner, Beduinen und Deutsche“, erzählt Eyip Cömert, der 1. Vorsitzende des Vereins. An seiner Seite steht als 2. Vorsitzender der Hobbyimker, und professionelle Weltmärchen-Erzähler Keddam Arezki, der in Algerien arabische Literatur lehrte. Sie wünschen sich, dass die Politik sich für die Kleingärten einsetzt und freuen sich deshalb sehr, dass Cordula Klein und Peter Scharmberg zum Jubiläum kamen. Auch hier gab es zur großen Freude der Kleingärtner zum Jubiläum einen „Rixi“, der von Frau Klein im Namen der SPD Fraktion Neukölln mit den besten Wünschen für die Zukunft feierlich überreicht wurde. Schließlich setzt sich die SPD Neukölln sehr für den Erhalt der Kleingartenanlagen ein.