Gedenken an die Shoa

Gedenken an die Shoa 1
SPD-Fraktionsvorsitzende Cordula Klein mit Bezirksbürgermeister Martin Hikel, Bezirksstadträtin Karin Korte und Superintendent Dr. Christian Nottmeier am Gedenkstein

Die Fraktionsvorsitzende der SPD Neukölln, Cordula Klein, hat zum Shoa-Gedenktag eine Blume am Gedenkstein für Zwangsarbeiter auf dem Gelände des Friedhofs Jerusalem V an der Hermannstraße niedergelegt.  „Der Shoa-Gedenktag ist für mich ein sehr wichtiger Tag. Ich war mit vielen Jugendlichen in Auschwitz in der Gedenkstätte. Wir jedenfalls dürfen unsere Geschichte nicht vergessen. Und wir müssen weiter jeden Tag für unsere Demokratie kämpfen“, sagt Klein.
Sie nahm auch an der Kranzniederlegung durch Bezirksbürgermeister Martin Hikel teil.

„Die unvorstellbaren Opferzahlen der Barbarei werden real und greifbar, wenn wir uns bewusst machen: Das waren Menschen, die dort lebten, wo wir heute jeden Tag vorbeilaufen. Wo sonst tausende Menschen zwischen Tempelhofer Feld und Hermannstraße herumlaufen, stand ein Zwangsarbeiterlager. Mitten in Neukölln. Mitten unter uns. Der Gedenkstein wie auch die mittlerweile 224 Stolpersteine in Neukölln mahnen uns, heute und jeden Tag: Dass Auschwitz nicht noch einmal sei“, so Hikel. Neben Hikel nahmen auch Mitglieder des Bezirksamts sowie des Superintendenten der Evangelischen Kirche, Dr. Christian Nottmeier sowie der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Bernd Szczepanski, teil.

Auf dem Gelände des Friedhofs Jerusalem V an der Hermannstraße befand sich von 1942 bis 1945 ein Zwangsarbeiterlager von Berliner Kirchengemeinden. Etwa 100 Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion lebten in dem einzigen Lager in Deutschland, das von Kirchengemeinden betrieben wurde. Die Gemeinden haben um die Jahrtausendwende die Vorkommnisse untersucht und Teile des ehemaligen Lagers freigelegt. 2002 installierten sie einen Gedenkstein am Ort des ehemaligen Lagers.

Vor 76 Jahren, am 27. Januar 1945 wurde das KZ Auschwitz befreit, zwischen 1,1 bis 1,5 Millionen Menschen wurden hier von den Nazis umgebracht. Die sowjetischen Truppen trafen noch rund 7000 Überlebende an. In der Zeit vom 17. bis zum 23. Januar trieb die SS etwa 56.000 Häftlinge auf Todesmärsche. Neue Forschungen zeigen, dass die Menschen systematisch gequält wurden, sie durchlitten ein Martyrium, das meist mit dem Tode endete. 

Gedenken an die Shoa 8

Das Bezirksamt Neukölln hat zum heutigen Gedenktag eine neue Seite zu den Stolpersteinen in Neukölln auf seiner Homepage veröffentlicht, die auch auf die Karte mit den 224 Steinen im Bezirk verweist:

https://www.berlin.de/ba-neukoelln/ueber-den-bezirk/historisches/unvergessen-stolpersteine-in-neukoelln-1043938.php