SPD-Aufruf kehrt in die Heimat zurück

Der langjährige SPD-Partei- und Fraktionsvorsitzende Jürgen Meise aus Attendorn hatte bei seinem Besuch in Berlin ein besonders Geschenk dabei. Im Büro des SPD-Bundestagsabgeordneten Willi Brase aus Siegen-Wittgenstein übergab er dem Berliner Kreisvorsitzenden aus Neukölln Fritz Felgentreu einen cirka 60 Jahre alten Aufruf zum Eintritt in die SPD.

Eine Fraktionskollegin hatte das Plakat vor vielen Jahren zufällig auf einem Flohmarkt entdeckt. Nun hatte es Jürgen Meise auf eigene Kosten restaurieren und einen weiteren Druck anfertigen lassen. „Das Original war sehr zerfleddert und brauchte dringend eine Überarbeitung. Außerdem wollte ich gerne wissen, wo die zitierte Abteilung Buckow-West liegt. Mit der Hilfe von Willi Brase wurde ich schnell fündig“, sagte Jürgen Meise.

Fritz Felgentreu zeigte sich begeistert. Die Sprache des Aufrufs, das Papier und die Druckart deuteten auf eine Herstellung unmittelbar nach der Wiederbegründung der SPD im Juni 1945 hin. „Das ist ein historischer Schatz, den wir angemessen pflegen werden“, sagte der Kreisvorsitzende aus dem Süden Berlins.

Der Aufruf fordert die Buckower Bürger und Bauern mit eindringlichen Worten zum Umdenken nach der Zeit des Nationalsozialismus auf. „Unendliche Weiten des Leides, nicht ermessbare Schrecken des Sterbens. Und aus unserer Mitte ist all dieses Entsetzen über die Welt hereingebrochen … Alle Deutschen, die guten Willens sind beschwören wir: Es werde Licht! Lasset endlich, endlich ein freiheitliches, wahrhaft demokratisches Deutschland auferstehen! Ein Garant dafür kann nur die Sozialdemokratische Partei Deutschlands sein. Kommet zu uns! Tretet ein in die SPD.“