„Wir freuen uns sehr, dass nun schon zum vierten Mal die Berliner Bezirke anlässlich des Weltromatags am 8. April die Roma-Flagge hissen“, erklärt Georgi Ivanov vom Verein Amaro Foro. Zusammen mit unserem Bezirksbürgermeister Martin Hikel und im Beisein unserer Fraktionsvorsitzenden Cordula Klein und ihres Stellvertreters Peter Scharmberg hat Ivanov am Vormittag des 6. April auf dem Neuköllner Rathausvorplatz die Roma-Flagge gehisst. Die Flagge sei ein sichtbares Zeichen für die Erfolge der weltweiten Roma-Bewegung, die es zu feiern gäbe. Damit wolle man „gleichzeitig auch deutlich sagen: Das ist die Stadt von uns allen. Wir gehören alle dazu“, so Georgi. Der 8. April wird für das Hissen der Fahne gewählt, da am 8. April 1971 der erste Weltromankongress in London stattfand, wo sich Delegierte aus der ganzen Welt trafen, um sich für die Selbstbezeichnung Roma, für die Flagge und für die Hymne »Gelem gelem« zu entscheiden.
Dass die Roma gegen Antidiskriminierung kämpfen müssen, zeigen die Zahlen zum Antiziganismus. So gab es in Berlin 225 gemeldete Vorfälle, 78 mehr als im Vorjahr. Die Dunkelziffer nicht eingerechnet. Aber davon will Georgi heute nicht sprechen. Er hat die Erfolge im Blick. „Inzwischen hat auf Bundesebene die Unabhängige Kommission Antiziganismus ihre Arbeit abgeschlossen und einen umfassenden Bericht vorgelegt. Der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antiziganismus hat seine Arbeit aufgenommen. Zudem gibt es seit letztem Sommer mit MIA eine bundesweite Meldestruktur für antiziganistische Vorfälle, der Amaro Foro mit dem Projekt DOSTA angehört“, so Iwanow. Hinzu komme, dass nun fast alle Berliner Bezirke zum Weltromatag die Fahne hissen. All dies sei der kontinuierlichen Arbeit von Vereinen wie Amaro Foro zu verdanken. Wichtig sei vor allem, dass „Antiziganismus als Problem der ganzen Gesellschaft zunehmend ernst genommen wird und wichtige Ereignisse der Roma-Bewegung inzwischen auch in den Medien stattfinden“, betont Ivanov. Darauf seien die Akteure des 2020 gegründeten Vereins Amaro Foro stolz.