Das Publikum konnte sich an guten artistischen Nummern, Darbietungen von Pferden, Kamelen, Zebras, Tauben und einigen Haustieren erfreuen.
Problematisch wird das Programm, wenn Giraffe, Nashorn und Flusspferd kurz durch die Manege laufen, wenn man hinter die Kulissen schaut, sich die Tierschau ansieht und sich so ein Bild von der Haltung der Tiere machen kann.
Die Bedingungen für die wärmeempfindlichen Tiere sind nicht zu akzeptieren und nicht tierschutzgerecht.
Die einsame Giraffe (ein Herdentier!) steht offensichtlich frierend in Ihrem Transportwagen und nutzt auf Grund der Witterungsbedingungen ihren Auslauf nicht. Das ebenfalls wärmeliebende Nashorn nutzt zwar seinen Auslauf und läuft sich warm, hat aber als Stall einen untertemperierten Transportwagen, in dem es sich nicht einmal umdrehen kann. Die afrikanische Elefantenkuh (auch ein Herdentier) steht einsam im dicht verschlossenen Zelt, ohne ihr Außengehege benutzen zu können. Auch das Zwergflusspferd kann seinen Transportwagen mit Wasserbecken bei diesen Temperaturen kaum verlassen und sein ohnehin kleines Gehege davor nicht nutzen. Der „Lebensraum“ der Seelöwen besteht aus einem Transportwagen mit einem kleinen Wasserpool von 2 x 2m sowie einem größeren transportablen Wasserbecken.
Die Haltungsbedingungen der Tiere in diesem Zirkus beweisen erneut, wie berechtigt und notwendig der Bundesratsbeschluss zu einem Verbot bestimmter Wildtierarten in Zirkussen ist. Die große Lastwagendemonstration zahlreicher Zirkusunternehmen gegen dieses Haltungsverbot für Wildtiere im Herbst vorigen Jahres in Berlin wurde maßgeblich vom Zirkus Fliegenpilz organisiert. Um so erstaunter bin ich, dass dieser Zirkus seine Tiere hier unter solchen Bedingungen präsentiert.
Ich werde das Gastspiel dieses Zirkus, wie auch schon die Gastspiele der beiden Weihnachtszirkusse zum Anlass nehmen, der Bundesministerin Renate Künast nahe zu legen, nun endlich den Bundesratsbeschluss umzusetzen und die Haltung von bestimmten Wildtierarten im Zirkus zu untersagen.