
Auf dem aufgegebenen Teil des St. Thomas Friedhofs wird für 6,5 Mio. Euro ein neues Kompetenz-, Schulungs- und Dokumentationszentrum für Gärtnern und Stadtnatur entstehen. Dafür überreichte Staatssekretär Gunther Adler vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) erst kürzlich einen symbolischen Scheck in Höhe von 5.940.000 an den Präsidenten des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde (BDG) Peter Paschke. An der feierlichen Übergabe in der Kapelle des Friedhofs nahmen auch der SPD-Bezirksverordnete Peter Scharmberg und der SPD Bundestagsabgeordnete Dr. Fritz Felgentreu teil. Felgentreu wurde von Staatssekretär Adler für sein herausragendes Engagement als Bundestagsabgeordneter gewürdigt, weil er sich mit ganzer Kraft für die Förderung des Projekts mit dem Standort Neukölln eingesetzt habe. Adler hob hervor, dass das Pilotprojekt der Entwicklung neuer Ansätze im Holzbau dienen wird. Unter anderem werde durch die Vorfertigung der einzelnen Holzteile die Bauzeit verkürzt. „Die Begrünung des Gebäudes hilft bei der Klimatisierung und passt zum Bauherrn. Auch beim Grundstück werden neue Wege im dicht besiedelten Berlin beschritten“, erläuterte Adler. Er erhofft sich, dass durch den anstehenden Planungswettbewerb „Architekten und Ingenieure gemeinsam Innovationen entwickeln“.
Für den Bundesverband Deutscher Gartenfreunde entsteht ein neues Kompetenz-, Schulungs- und Dokumentationszentrum für Gärtnern und Stadtnatur. Das neue Zentrum soll die Geschäftsstelle des BDG, die Schreberjugend und eine Ausstellung des Deutschen Kleingärtnermuseums beherbergen. Fester Bestandteil soll ein Tagungs- und Seminarbereich sein, in dem Wissen vom naturnahen Gärtnern, von Biodiversität, über die Rolle der Natur in der Stadtplanung, aber auch Grundlagen der Umweltpädagogik vermittelt werden, erklärte Verbandspräsident Paschke. Er nannte das Projekt mit dem Standort Neukölln „einen besonderen Glücksfall“ und würdige die Zusammenarbeit mit dem Stadtplanungsamt des Bezirks. „Auch Neuköllner Schulen werden davon profitieren. Wieder etwas, dass Neukölln ein Stückchen einzigartiger macht“, freut sich Neuköllns Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey (SPD).
„Da ich als SPD-Fraktionsmitglied schon seit 30 Jahren regelmäßig an Kleingartenveranstaltungen teilnehmen, bin ich begeistert, dass die Entscheidung eines Dokumentationszentrums für Neukölln gefallen ist“, betonte Scharmberg mit Blick auf den ebenfalls an der Feierlichkeit teilnehmenden 1. Vorsitzenden des Bezirksverband Belin-Süden der Kleingärtner Udo Scharfenberg. „Für Neukölln mit seinen 92 Kleingartenanlagen und rund 9.200 „Laubenpiepern“ ist es auch eine Anerkennung für die geleistete Arbeit des Bezirksverbandes Süd. Ich bin überzeugt, dass das Zentrum einen wichtigen Beitrag im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit leisten wird“. Mit dem Kompetenzzentrum starten die Gartenfreunde in eine neue Ära, da der Bundesverband verstärkt in den direkten Kontakt mit den Menschen treten wird, bestätigt Präsident Paschke. So sei gerade das Seminarzentrum grundsätzlich offen für alle. Und mit der Schreberjugend werde die Natur- und Umweltbildung eine besondere Rolle spielen. „Die Lage im Berliner Trend-Bezirk Neukölln ist dafür perfekt: Auf der einen Seite die quirlige, gut angebundene Hermannstraße, auf der anderen das Tempelhofer Feld, ein beispielhaftes Experimentierfeld für Stadtnatur und neue Gemeinschaften“. Das neue Zentrum werde daher seinen Besuchern aus ganz Deutschland zeigen: „Eine nachhaltige, grüne Stadt ist möglich“, so Paschke.