Neuköllner Adventskalender – Türchen Nr. 5

stellt die August-Heyn-Gartenarbeitsschule in der Fritz-Reuter-Allee vor, die in diesem Jahr ihr 100. Bestehen feierte. Anlässlich dessen weihte Schul- und Bildungsstadträtin Karin Korte am 4. September die gemeinsam mit dem Museum Neukölln entwickelte Open-Air-Sonderausstellung ein. An diesem Tag feierte die Einrichtung gemeinsam mit Bezirksbürgermeister Martin Hikel aber nicht nur ihr Bestehen seit 1920, sondern auch die Verleihung der Neuköllner Ehrennadel an den langjährigen Leiter Dieter Henning: Er hatte sich große Verdienste um August Heyn, den Namensgeber und Begründer der Gartenschule erworben und gemeinsam mit dem Bezirksamt Neukölln und dem Land Berlin dafür gesorgt, dass Heyns Grabstätte den Status eines Ehrengrabs bekommen hat.

August Heyn war ein leidenschaftlicher Volksschullehrer und Schulreformer. Als sozialdemokratischer Bezirksverordneter hatte er nach dem Ersten Weltkrieg den Magistrat von der Notwendigkeit überzeugt, eine Gartenarbeitsschule einzurichten. Der Gedanke dahinter war, dass Kinder unter seiner Anleitung die Fähigkeit erwerben konnten, Gemüse anzubauen, um somit die Not ihrer Familien zu lindern. Als passionierter Gärtner wollte Heyn den ihm anvertrauten Kindern im Sinne einer ganzheitlichen, reformatorischen Pädagogik die Natur nahebringen. In den „Frankfurter Leitsätzen“ umriss Heyn die Ziele seiner Umwelterziehung: Die Schüler sollten durch die „Ausbildung eines sozialen Empfindens“ Grundsätzliches für „Kopf, Herz und Verstand“ lernen. Praktisch sollte die Gartenarbeitsschule Wissen in der Natur statt im Klassenraum vermitteln: Mit Arbeit, Lernen, Sport und Spiel.

Neuköllner Adventskalender - Türchen Nr. 5 1

Auch heute ist dieser Ansatz noch hochaktuell: In Neukölln versuchen wir auch heute, den Schüler*innen die Natur nahezubringen. Unsere Bildungsstadträtin Karin Korte lobt das Konzept der Gartenarbeitsschulen als der grünen Lernorte Berlins, die nachhaltige Bildung und Umwelterziehung vermitteln. Mitten in Neukölln wird hier auch im Sinne des Klimaschutzes hochwertiges, praktisches und naturnahes Wissen gelehrt. So können beispielsweise können Schulklassen und Kitagruppen für eine Vegetationsperiode eine Beetfläche buchen, um das Gärtnern selbst auszuprobieren.

Die Gartenarbeitsschule kann von allen Lehrpersonen genutzt werden, um Unterricht durch praktische Komponenten zu ergänzen, die in der Schule zu kurz kommen und dort nur schwer durchführbar wären. Dabei steht die Unterrichtsmethode des „Entdeckenden Lernens“ im Vordergrund. Als „Forschergarten“ hat die Gartenarbeitsschule dabei den Anspruch, dass die Schüler*innen jedes naturwissenschaftliche Projekt mit einer oder mehreren Fragen oder Hypothesen beginnen und nach der praktischen Tätigkeit mit einer Auswertung enden.

  • Nähere Informationen zu den Angeboten der Gartenarbeitsschule erhalten Sie hier.

Wie erfolgreiche Kommunalpolitik funktioniert, leben wir als SPD-Fraktion Neukölln seit vielen Jahren vor. Für uns gilt daher: Weiterführen, ausbauen und sichern, was gut läuft. Aber auch kompetent, schnell und unkompliziert auf Veränderungen in einer wachsenden Stadt antworten.