Neuköllner Adventskalender – Türchen Nr. 15

widmet den heutigen Tag dem Gedenken: Anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau in diesem Jahr erinnern wir in einem Monat, der der Familie gewidmet ist, an die 63 Neuköllner Kinder und Jugendlichen, die zwischen 1941 und 1943 deportiert wurden und an alle anderen Millionen, die von den Nazis verfolgt, deportiert, ermordet wurden.

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Das Konzentrationslager Auschwitz war das Zentrum der systematischen Ermordung der europäischen Juden. Unter den Verfolgten und Opfern des Nazi Regimes waren auch Sinti und Roma, Sozialdemokraten, Kommunisten, Bibelforscher (heute Zeugen Jehovas) Homosexuelle, Menschen mit Behinderung und russische Kriegsgefangene. Wer mit offenen Augen durch Neukölln geht, sieht die Spuren der Vernichtung der Verfolgten:  217 Stolpersteine weisen auf das Schicksal vieler Deportierter hin, nur wenige überlebten.  Darauf wies unser Bezirksverordnetenvorsteher Lars Oeverdieck in seiner Rede anlässlich der Gedenkveranstaltung der BVV Neukölln im Januar hin. Er erinnerte auch an das Außenlager des KZ Sachsenhausen und an das Zwangsarbeiterlager in Rudow. „Es gibt erschütternde Fotos, die die Besetzung unseres Rathauses im Mai 1933 durch die SA, sekundiert durch die Polizei, dokumentieren. Und die darauf folgende Verhaftung und Verfolgung von Frauen und Männern wie Helene Nathan, Kurt Löwenstein oder Fritz Karsen „ist kein Vogelschiss, sondern der tiefste moralische Absturz einer Kulturnation, den es jemals gegeben hat“ wie Gerd Appenzeller im Tagesspiegel richtig gesagt hat“, betonte Karin Korte, Stadträtin für Bildung, Schule, Kultur und Sport während der Gedenkveranstaltung. Begleitet wurde die Gedenkveranstaltung von der Ausstellung „Ausgestoßen und verfolgt“. Im Zentrum stand hier die jüdische Bevölkerung während des Nationalsozialismus in Neukölln von 1933 bis 1945.

Leider ist der Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus wieder erschreckend aktuell. Neukölln setzt sich dem jedoch mit aller Kraft entgegen: Wichtig ist es, dass vor allem Kinder und Jugendliche lernen, respektvoll mit Menschen anderer Herkunft, Religion und Lebensstil umzugehen. Deswegen gibt es zahlreiche Projekte zur Antisemitismusprävention und zur Antidiskriminierungsarbeit in den Neuköllner Schulen, zum Beispiel regelmäßige Studienfahrten von Neuköllner Schülern nach Israel.   Darüber hinaus sorgt die Initiative Shalom Rollberg für interkulturelle und interreligiöse Begegnungen: jüdische Berlinerinnen und Berliner organisieren hier Englischunterricht, Kung-Fu, Theater und Kunstunterricht für muslimische Kinder und Jugendliche des Rollbergviertels. Aber auch das Museum Neukölln widmet sich jüdischem Leben in Neukölln und der Erinnerung daran. Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche sowie für Erwachsene machen jüdisches Leben erfahrbar und helfen, die Erinnerung zu bewahren.

  • Die Initiative „Shalom Rollberg“ können Sie hier näher kennenlernen
  • Näheres zu den Bildungsangeboten des Neukölln Museums erfahren Sie hier

Wie erfolgreiche Kommunalpolitik funktioniert, leben wir als SPD-Fraktion Neukölln seit vielen Jahren vor. Für uns gilt daher: Weiterführen, ausbauen und sichern, was gut läuft. Aber auch kompetent, schnell und unkompliziert auf Veränderungen in einer wachsenden Stadt antworten.