Franziska Giffey zu den geplanten MUFs in Buckow

Franziska Giffey zu den geplanten MUFs in Buckow 1

Franziska Giffey, Kreisvorsitzende und Bezirksbürgermeisterin:

„Ein Thema, das im Moment viele in der Stadt bewegt, ist der Bau von weiteren modularen Unterkünften für Flüchtlinge – so genannte MUFs. Ich spreche mich für eine integrierte Lösung der Unterbringung, regulären Wohnungsbau und den Verzicht auf reine Flüchtlingsunterkünfte aus: Integration kann nur durch Normalität gelingen – und Normalität bedeutet aus meiner Sicht nicht, ein Haus mit Pförtnerhäuschen und Zaun zu bauen, in dem ausschließlich Geflüchtete wohnen.

Im vergangenen Jahr hatte der Senat begonnen – auch im Gespräch mit den Bezirken – weitere potenzielle Grundstücke für die Bebauung mit MUFs zu suchen. Das Stadtplanungsamt Neukölln hat entsprechende Stellungnahmen zu den Vorschlägen abgegeben. Auf die Entscheidung über die aktuelle Liste mit den berlinweit 25 Standorten hatte der Bezirk jedoch keinen Einfluss.

In Neukölln sind nun seitens des Senats drei MUF-Standorte im Gespräch. Es wurden zwei kleinere Flächen – eine am Töpchiner Weg und eine auf den Buckower Feldern und eine große Fläche am Haewerer Weg auf dem heutigen Schulgelände des Leonardo-da-Vinci Gymnasiums ausgewählt. Wenn 2020 die Schule in ihren Neubau gezogen ist, könnte die Fläche laut Berliner Senat entsprechend genutzt werden.

Im Falle der Buckower Felder ist es so, dass hier bereits aktuell 422 Geflüchtete in einem für drei Jahre gebauten Tempohome leben. Die Stadt und Land Wohnbautengesellschaft will hier nach dem Ende der Tempohomes über 800 neue Wohnungen bauen. Es soll ein sozial gut durchmischtes Wohngebiet entstehen.

Gestern war ich vor Ort und habe mit Anwohnern über die Bebauung der Buckower Felder gesprochen.

Der Wunsch des Bezirkes ist es, dass sowohl auf den Buckower Feldern als auch am Haewerer Weg KEIN separates MUF errichtet wird, sondern ein Teil der Wohnungen auch für die Flüchtlingsunterbringung genutzt werden kann. Hier sollte dann auch an andere auf dem Wohnungsmarkt benachteiligte Menschen gedacht werden. Am Haewerer Weg sollte außerdem neben den Wohnungen eine Kita und eine Jugendeinrichtung entstehen. So kann eine gemischte Nachbarschaft und auch Normalität entstehen.“