Auf Schloss Britz wurde die Neuköllner Ehrennadel verliehen
Die neuen Neuköllner Ehrennadelträger heißen Gilles Duhem, Daniela von Hoerschelmann, Sabine Karau und Joachim Terborg. Sie sind am 15. Dezember von Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) auf Schloss Britz ausgezeichnet worden, weil sie sich in besonderer Weise um den Bezirk Neukölln verdient gemacht haben. Die Ehrennadel ist die höchste Ehrung, die der Bezirk Neukölln seinen Bürgerinnen und Bürgern zuteil werden lässt.
Zunächst begrüßte Bezirksverordnetenvorsteher Lars Oeverdieck die Gäste. Neben der Bundesfamilienministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie Schirmherrin des Projekts Neuköllner Schwimmbär, Dr. Franziska Giffey (SPD), nahm auch Derya Çağlar von der SPD Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus teil. Außerdem waren viele SPD Bezirksverordnete zu Gast. So die SPD Fraktionsvorsitzenden in der Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung Mirjam Blumenthal und Cordula Klein, außerdem die SPD Bezirksverordneten Eva-Marie Schoenthal und Peter Scharmberg.
„Sie leisten wertvolle Beiträge für uns alle, für das Gemeinwohl für den Zusammenhalt und die Solidarität in unserer Gesellschaft“, betonte Lars Oeverdieck mit Blick auf die zu Ehrenden. „Ihnen ist gemeinsam, dass Sie es geschafft haben, Menschen zusammenzubringen, gemeinsame Ziele zu setzen und gemeinsame Aktivitäten zu organisieren. Sie selber werden es vielleicht nicht so formulieren, aber für uns und den Bezirk Neukölln sind sie wertvoll, weil sie einen Teil der Last und der Verantwortung für das allgemeine Wohl übernehmen“, betonte Oeverdieck. Danach begrüßte Bezirksbürgermeister Hikel die Gäste und hob hervor, dass es ihm eine große Freude sei, die Ehrennadel zu verleihen. „Ich danke allen Trägerinnen und Trägern der Ehrennadel ganz herzlich für ihr verdienstvolles Wirken in Neukölln. Sie stehen für Menschlichkeit, für Wärme und für Zusammenhalt in unserer Großstadt. Sie sind Botschafterinnen und Botschafter unseres Bezirks und Vorbild für viele andere“, betonte Hikel anlässlich der Verleihung. Danach hielt er die Laudationes auf die zu Ehrenden. Als erste wurden Sabine Karaus Verdienste für Neukölln gewürdigt. Sabine Karau ist die 1. Vorsitzende der Kolonie National Registrierkassen NCR e.V., deren 32 Gärten von Menschen zwischen 20 und 80 Jahren mit Wurzeln aus acht verschiedenen Ländern bewirtschaftet werden. Unter der Leitung von Sabine Karau ist mitten in der Nord-Neuköllner Großstadt das Projekt „Naturnaher Mehrgenerationsgarten“ mit einer Fläche von knapp 500 m² entstanden und hat sich zu einer beliebten Begegnungsstätte sowie gemeinsamen gärtnerischem Treffpunkt für Nachbarn, Kinder, Senioren und Vereine entwickelt.
Danach hielt Hikel die Laudatio auf Joachim Terborg. Er ist seit über 40 Jahren aktives Mitglied der DLRG Neukölln und hat dort zahlreiche Funktionen im Vorstand bis hin zum stellvertretenden Bezirksleiter wahrgenommen. Er war lange als Ausbilder im Schwimmen und Rettungsschwimmen tätig. Seit 1970 ist er ehrenamtlich als Rettungsschwimmer, Bootsführer und Einsatzleiter auf der Wasserrettungsstation Heckeshorn am Wannsee tätig. Darüber hinaus nimmt er auch Aufgaben des Katastrophenschutzes der DLRG wahr und hat in diesem Rahmen mehrere Hochwassereinsätze geleitet. 2002 gelang es ihm mit seiner Bootsmannschaft während des Orkan-Tiefs Anita, in einer dramatischen Rettungsaktion zwei Segler vor dem sicheren Ertrinkungstod zu retten.
Dann war Daniela von Hoerschelmann an der Reihe. Sie ist lizenzierte Schwimmtrainerin der Deutschen Olympischen Gesellschaft und entwickelte ein einzigartiges Wassergewöhnungskonzept für Neuköllner Schülerinnen und Schüler mit dem Ziel, die Nichtschwimmerquote in Neukölln unter den Kindern und Jugendlichen zu senken. Dieses Projekt trägt den Titel „Neuköllner Schwimmbär“ und bringt Kindern der 2. Klasse Grundfertigkeiten im tiefen Wasser wie Atmen, Schweben, Gleichen, Schwimmen und Tauchen bei. Insgesamt haben bereits 4.000 Kinder seit dem Jahr 2015 am Neuköllner Schwimmbär teilgenommen! Die Nichtschwimmerquote ist dadurch von 40% auf 22% aller Drittklässler gesunken.
Zu guter Letzt bekam Gilles Duhem die Neuköllner Ehrennadel für seine Verdienste für Neukölln verliehen. Er ist seit 2002 und noch bis Ende dieses Jahres in der Neuköllner Rollbergsiedlung engagiert. Bis 2007 war er Manager des Quartierbüros, anschließend Leiter des von ihm gegründeten Fördervereins „Gemeinschaftshaus Morus 14“. Durch nachbarschaftliche Begegnungen und kostenlose Bildungsangebote für benachteiligte Kinder hat Gilles Duhem wichtige Beiträge für die Integration vor Ort und die Entwicklung des Rollbergkiezes geleistet. Seit 2007 ist der Verein „Gemeinschaftshaus Morus 14“ Träger des „Netzwerks Schülerhilfe Rollberg“. Das Herzstück des Vereins unterstützt mit Mentor*innen ehrenamtlich Kinder und Jugendliche in schulischen Belangen. Außerdem gestalten die Mentor*innen mit ihnen Freizeitaktivitäten und sind Vertrauenspersonen.
Wundervoll musikalisch begleitet wurde die Ehrennadelverleihung von Schülern des Albert-Einstein Gymnasiums in Britz.