Die SPD-Fraktion verurteilt die Rassismus verharmlosende Presserklärung des Jugendstadtrates

Am 22. April dieses Jahres wurde ein Kunde des ALDI-Marktes in der Grenzallee sowie dessen Sohn rassistisch beleidigt und, nachdem er dies gegenüber einem Mitarbeiter meldete, des Marktes verwiesen. Jugendstadtrat Falko Liecke griff diesen Vorfall auf und setzte in einer Pressemitteilung vom 26. April die rassistische Beleidigung des N-Wortes gleich mit der Bezeichnung „deutsche Kartoffel“. Die SPD-Fraktion verurteilt dieses Rassismus verharmlosende Verhalten scharf.


Grade in Neukölln mit seiner gesellschaftlichen Vielfalt braucht es Menschen, die sich für eine bunte und pluralistische Gesellschaf einsetzen und Menschen verteidigen, die Opfer rassistischer Gewalt werden. Wer meint, dass eklatanter Rassismus in Form des N-Wortes dieselbe Bedeutung wie „deutsche Kartoffel“ habe, der disqualifiziert sich in jeder Form selbst. Leider fällt er wiederholt negativ auf, in dem er rechtsextreme und rassistische Gewalttaten, wie beispielsweise in einem Post auf Instagram am 19. Februar zu Hanau, durch hufeisentheoretische Vergleiche verharmlost und damit nichts anderes tut, als die Opfer zu verspotten.


Wir erwarten von Falko Liecke eine kritische und differenzierte Auseinandersetzung mit Geschichte, Mechanismen von Mehrheitsgesellschaften und hieraus resultierenden Ausgrenzungen. Mit dieser Aussage verhöhnt er all jene von Rassismus betroffenen Menschen und torpediert jeden Kampf für eine offene Gesellschaft. Wer Kartoffel mit dem N-Wort gleichsetzt hat nichts verstanden. Das wird das Opfer dieses Übergriffes ihm hoffentlich deutlich machen, sollte es zu dem von Liecke angebotenen Gespräch mit ihm kommen.


Fraktionsvorsitzende Mirjam Blumenthal dazu: „Grade als Mandatsträgerinnen hat man eine besondere Verantwortung der Gesellschaft gegenüber. Dass ausgerechnet ein Jugendstadtrat in Neukölln Rassismus derart verharmlost ist beschämend und traurig. Wir stellen uns klar an die Seite all jener von Ausgrenzung Betroffener und werden weiter für eine antirassistische und offene Gesellschaft kämpfen. Alle Kolleginnen in den Neuköllner Kinder- und Jugendeinrichtungen können damit qualifizierter umgehen, als der zuständige Jugenddezernent.“