Gestern besuchten wir die High-Deck-Siedlung in unserem Abteilungsgebiet. Als erstes sahen wir uns den Jugendtreff „The Corner“ in der Köllnischen Allee an. Dort werden Jugendliche ab 14 Jahren vom Team um Heike Hirth betreut und unterstützt. Neben der gemeinsamen Freizeitgestaltung stehen Schülerhilfe, Berufsorientierung und Streetworking im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Bei unserer zweiten Station haben wir uns im Nachbarschaftstreff „mittendrin“ versammelt und wurden in einem sehr interessanten Vortrag von der Leiterin des Quartiersmanagements (QM) Ines Müller über das Leben, die Probleme und die verschiedenen Aktionen des QM in der High-Deck-Siedlung auf den neusten Stand gebracht.
Im Jugendtreff “The Corner” haben 95 Prozent der Jugendlichen einen Migrationshintergrund – und die Jungs sind in der Überzahl. Die pädagogischen Mitarbeiter und Streetworker unterstützen ihre Schützlinge auch bei familiären Problemen und helfen ihnen bei der Bewerbung, damit der Weg in die Arbeitswelt etwas leichter wird. Aber auch immer mehr Mädchen verbringen ihre Freizeit in dem extra eingerichteten Mädchenzimmer und lassen sich dort bei schulischen Arbeiten helfen, sprechen über Probleme jeder Art mit den Betreuern oder genießen einfach die Geselligkeit. Der Jugendtreff ist eine wichtige Stütze in der High-Deck-Siedlung und die Mitarbeiter machen einen super Job.
In den 2500 Wohnungen der High-Deck-Siedlung leben 6400 Menschen, von ihnen haben 68 Prozent einen Migrationshintergrund aus 30 verschiedenen Nationen. Der Kiez ist ein sozialer Brennpunkt mit hoher Jugendarbeitslosigkeit, Kinderarmut, Hartz IV-Quote und Aufstocker-Quote. Das QM versucht die Nachbarschaft durch die Einbindung der Bewohner zu verbessern, hilft bei der sozialen und beruflichen Integration, leistet eine starke Elternarbeit und versucht mit ihren Aktionen das Wohnumfeld zu verbessern. Neben der starken Bewohnerbeteiligung – zum Beispiel im Quartiersrat, in Mieterbeiräten, bei der Entwicklung von Projekten, der Planung von Veranstaltungen und der Mitbestimmung – umfassen die QM-Projekte unter anderem die Hilfe für Bewohner bei Behörden- und Ämtergängen, Alphabetisierungs- und Deutschkurse, niedrigschwellige Bildungsangebote (z.B. PC-Kurse), Qualifizierungen zur Stadtteilmutter, Lernhilfen und Berufsorientierungen.
Für die SPD Neukölln-Mitte ist klar: das QM in der High-Deck-Siedlung leistet eine tolle Arbeit und muss unbedingt bestehen bleiben – auch das QM in der benachbarten Weißen Siedlung. Beide sozialen Brennpunkte brauchen auch zukünftig unsere Unterstützung! Durch Festhalten am QM in beiden Kiezen, die stärke Unterstützung der Brennpunkt-Schulen und die Aufstockung des Programms “Soziale Stadt”, das von der CDU/CSU/FDP-Bundesregierung massiv gekürzt wurde und deren gekürzten Mittel das Land Berlin auch auf Drängen der Neuköllner SPD ausgleicht und für die Finanzierung der QMs eine große Rolle spielen.